Das Projekt, leerstehende Häuser im italienischen Patrica für einen Euro zu verkaufen, trifft auf unvorhergesehene Probleme. Familienstreitigkeiten und der schlechte Zustand der Immobilien behindern das ambitionierte Projekt.
Das italienische Dorf Patrica, das verlassene Häuser für einen Euro zum Verkauf anbietet, hat bisher wenig Erfolg damit. Das berichtet CNN . Viele der verlassenen Häuser sind in einem miserablen Zustand und teilweise sogar dem Verfall überlassen worden, weil ihre Besitzer auf der Suche nach einer besseren Zukunft weggezogen sind und die Immobilien seit Jahrzehnten leer stehen.
In Italien haben Städte, die aufgrund von Naturkatastrophen unterbevölkert sind, das Recht, verlassene Häuser ohne Zustimmung der Eigentümer zu verkaufen. In Patrica in der Region Latium südlich von Rom ist dies jedoch nicht möglich. Wie der Bürgermeister Lucio Fiordaliso gegenüber CNN erklärte, hängt der Verkaufsprozess von der Zustimmung der Eigentümer ab, was die Sache kompliziert macht. Zudem springen viele Eigentümer, die zunächst Interesse bekunden, später wieder ab, oft aufgrund von Familienstreitigkeiten um die Immobilie.
Häuser in Patrica in schlechtem Zustand
Ein weiteres Problem ist der Zustand der Häuser. Laut CNN sind viele der zum Verkauf stehenden Häuser in einem schlechten Zustand, was potenzielle Käufer abschreckt. Außerdem scheuen sich viele ehemalige Eigentümer, sich bei den Behörden zu melden, da sie möglicherweise mit Steuernachzahlungen und anderen Gebühren konfrontiert werden.
Trotz dieser Herausforderungen hat der Bürgermeister nicht aufgegeben und versucht weiterhin, neue Wege zu finden, um die Stadt attraktiver zu machen und neue Bewohner anzulocken. Unter anderem hat das Rathaus die Renovierung der Fassaden einiger alter Gebäude finanziert und Steuervergünstigungen für diejenigen eingeführt, die sich in der Stadt geschäftlich niederlassen wollen. Dies hat bereits dazu geführt, dass einige Bewohner ihre alten Familienhäuser renoviert haben und einige neue Unternehmen entstanden sind.
Ein-Euro-Häuser beleben italienische Stadt
Patrica ist nicht das erste Dorf in Italien, das Ein-Euro-Häuser anbietet. In der sizilianischen Stadt Mussomeli wurde 2017 ein Ein-Euro-Haus-Programm ins Leben gerufen. Vor der Einführung des Programms hatte Mussomeli mit großen Entvölkerungsproblemen zu kämpfen. Innerhalb von fünf Jahren wurden dann aber fast 95 Prozent der Immobilien verkauft, wie der Businiess Insider berichtet.
Heute hat die Stadt eine Bevölkerung aus aller Welt. Der stellvertretende Bürgermeister Nigrelli berichtete dem Business Insider, dass das Programm den Tourismus um das Zehnfache gesteigert und die Zuwanderung von Fernarbeitern gefördert habe, die von den niedrigen Lebenshaltungskosten und dem entspannten Lebensrhythmus angezogen wurden.
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