Brabus 800 Rocket (2013): Mercedes CLS mit 800 PS

Wer selbst mal einen solchen Geschwindigkeitsrausch erleben möchte, hat jetzt die Gelegenheit: Denn das ehemalige Brabus Messe-Fahrzeug wird in den Niederlanden zum Kauf angeboten!

2005 präsentierte Brabus auf der IAA in Frankfurt den Rocket. Das Erstlingswerk basierte auf der ersten Generation des Mercedes CLS (C 219) und wurde von einem umfangreich modifizierten V12-Biturbo mit anfänglich 730 PS befeuert. Auf dem Highspeed-Kurs in Nardo erreichte der Rocket eine Höchstgeschwindigkeit von 365,7 km/h, was ihn zur schnellsten Limousine der Welt machte. Das war der Anfang der Rocket-Saga aus Bottrop.

Sechs Jahre später legte Brabus nach und enthüllte ebenfalls auf der IAA den Brabus 800 Rocket auf Basis des zweiten Mercedes CLS (C 218). Auch bei diesem Projekt blieb kaum ein Teil unangetastet. Ab Werk wurde der CLS nie mit einem V12 angeboten, was die Bottroper Mercedes-Spezialisten aber nicht daran hinderte, dem CLS einen Zwölfender zu spendieren.

Dazu wurde dem CLS der V12 (M 275) aus dem S 600/CL 600 implantiert, der mit 5,5 Liter Hubraum schon serienmäßig 500 PS (mit der Modellpflege 517 PS) leistete. Doch das war Brabus nicht genug, und so machten sich die Ingenieure ans Werk, das Maximum aus dem Motor herauszuholen.

Zuerst wurde der Hubraum mittels spezieller Kurbelwelle, geschmiedeter Kolben und größerer Zylinderbohrung von 5513 auf 6233 Kubikzentimeter erhöht, anschließend wurden neue Nockenwellen installiert und der Ansaugtrakt optimiert.

Das Herzstück des Umbaus sind die von Brabus entwickelten Turbolader. In Verbindung mit einer optimierten Software und einer neuen Abgasanlage sind wahnwitzige 800 PS und 1420 Nm das Ergebnis. Das maximale Drehmoment musste aus Rücksicht auf die Siebengang-Automatik allerdings auf 1100 Nm begrenzt werden.

Ob nun 1420 oder 1100 Nm, die Beschleunigungswerte des Brabus 800 Rocket sind auch 13 Jahre nach der Präsentation noch beeindruckend. 0-100 km/h in 3,7 Sekunden, 0-200 km/h in 9,8 Sekunden und 0-300 km/h in 23,8 Sekunden – da können die meisten Sportwagen nicht mithalten.

Das Motortuning war natürlich noch nicht alles, denn auch optisch wurde der Rocket mit allerlei Brabus-Goodies veredelt. Dazu zählen beispielsweise Front- und Heckschürze, Kühlergrill, Motorhaube mit zusätzlichen Luftschlitzen, Seitenschweller, Diffusor, Heckspoiler und die Monoblock-F-Felgen in 19 Zoll.

Im Interieur wurden ein neues Lenkrad, Volllederausstattung und eine Alu-Pedalerie von Brabus verbaut. Ein kleines, aber feines Detail ist der Brabus-Tacho mit 400-km/h-Skala, der bei einer Höchstgeschwindigkeit von über 370 km/h auch nötig war.

So viel Power hatte auch 2011 ihren Preis: Für einen Brabus 800 Rocket mussten mindestens 429.000 Euro nach Bottrop überwiesen werden.

Mutmaßlich entstanden nur acht Brabus 800 Rocket, von denen einer aktuell beim Händler "Auto Leitner" in den Niederlanden zum Verkauf steht. Dabei handelt es sich um das ehemalige Messefahrzeug von Brabus in der Außenfarbe "Tenoritgrau Metallic".

Nach seiner Messekarriere ging der Rocket 2013 an seinen ersten Besitzer nach Großbritannien, der das Auto aber nur wenig fuhr. Mit 11.973 Kilometern wird der unfall- und nachlackierungsfreie CLS momentan angeboten.

Laut Inseratsbeschreibung soll sich das 800-PS-Geschoss in einem hervorragenden Zustand befinden und sogar noch über die Erstbereifung verfügen – ein gutes Zeichen angesichts der 1100 Nm Drehmoment, die nur an die Hinterräder gehen.

Ein gutes Investment war der Rocket aber nur bedingt, denn mit knapp 12.000 Kilometern auf der Uhr möchte Auto Leitner 325.000 Euro netto für den Brabus haben, was in Deutschland einem Bruttopreis von 386.750 Euro entspricht. Sehr viel Geld, aber eben auch ein ganz besonderes Auto.