Wittenberg – Rund 41.000 Menschen in Wittenberg steht ein hartes Osterwochenende bevor: Wegen einer schweren Havarie an der Trinkwasserhauptleitung könnte ihr Wasser nun knapp werden!

Landrat Christian Tylsch (41, CDU) erklärt den Grund: „Bauarbeiten an einer Brücke haben am Montag eine Hauptleitung beschädigt, die Reparaturarbeiten dauern länger als geplant.“ Ein schwerer Notfall! Der Schaden hat Folgen für die lebenswichtige Infrastruktur der Wittenberger: Sie sind auf Notversorgung angewiesen, Wassertanker sind in den Straßen im Einsatz, es gibt einen Engpass. Außerdem droht ein wichtiger Trinkwasserbehälter, der die Stadt versorgt, leer zu werden. Dann säße die Stadt an der Elbe auf dem Trockenen.

Tylsch: „Zur Zeit verlegen Kameraden der Feuerwehr Brandenburg eine Notleitung von 1,50 Meter Durchmesser.“ Die Stadt hofft, dass sie noch in dieser Nacht (28. März) funktionstüchtig ist.

Bis dahin gelten Havariemaßnahmen, denn das Wasser könnte verunreinigt sein. Hintergrund: Bei einigen Bakterien kann es bis zu 48 Stunden dauern, bis Proben ausgewertet sind.

Auch duschen nicht erlaubt

Bis Montag verhängten die Stadt und das Gesundheitsamt deshalb ein Abkoch-Gebot für alle Einwohner der Stadt Wittenberg und umliegender Ortschaften. Außerdem müssen alle Wasser sparen, wo sie können. So solle niemand Wasch- und Spülmaschinen benutzen, möglichst nicht duschen, bei der Toilette nur die Spartaste nutzen und zum Zähneputzen oder Kochen nur abgekochtes Wasser oder Flaschenwasser verwenden! Auch Gartenarbeit fällt am langen Wochenende sparsam aus, es darf nicht bewässert werden.

Auch Industriebetriebe mussten die Produktion herunterfahren, zum Beispiel große Bäckereien – die Tradition des Osterbrotbackens fällt in der Region flach, auch aufs Osterfeuer sollte aus Sicherheitsgründen verzichtet werden.

Für Pflegeheime und Krankenhäuser gelten besondere Regeln, sie wurden extra informiert.