TVB Stuttgart

Handball-Bundesliga: TVB Stuttgart zittert sich zum Sieg gegen den Bergischen HC

TVB Stuttgart
Ausgiebig ließ sich der TVB Stuttgart vom Publikum feiern. Immerhin war der Sieg gegen den Bergischen HC kein unbedeutender. © Jens Körner

Eins mussten die rund 5700 Zuschauer auf jeden Fall mitbringen: gute Nerven. Der TVB Stuttgart hat sich in der Handball-Bundesliga nicht nur zum 27:26-Sieg gegen den Bergischen HC gezittert, sondern ist auch dem sicheren Klassenerhalt näher gerückt. Im Duell gegen den Vorletzten machten die Gastgeber den entscheidenden Schritt mehr und stehen nun mit 20 Punkten auf der Habenseite auf Rang 14. Zwischen sich und den momentanen Absteiger BHC brachten die Bittenfelder sieben Zähler Abstand.

Doch standen nicht gleich von Minute eins an alle Zeichen auf Sieg für den TVB. Den Vier-Tore-Rückstand aus den Anfangsminuten verwandelte der TVB Stuttgart erst spät in der zweiten Halbzeit in die Vier-Tore-Führung. Bevor beim BHC in den letzten beiden Spielminuten dann doch noch Hoffnung auf ein Unentschieden aufkeimte.

TVB-Trainer Michael Schweikardt nach dem Schlusspfiff extrem erleichtert

„Ich bin extrem erleichtert“, sagte der froh lächelnde Michael Schweikardt. „Ich glaube, man hat gesehen, dass es heute um sehr viel ging. Es war der Inbegriff von ,über die Ziellinie retten'.“ Der Trainer des TVB Stuttgart sprach auch direkt die Verunsicherung der Gastgeber in den ersten Spielminuten an. Denn nach nur etwa sieben gespielten Minuten führten die Gäste mit 5:1. Schweikardt zögerte nicht, er unterbrach die Partie früh für eine erste Auszeit. „Es war doch klar, dass sie kommen, mit allem, was sie haben“, mahnte er gleich an. Denn der Bergische HC befindet sich nicht nur im Abstiegskampf, sondern wartete auch seit neun Spielen auf einen Sieg. Der letzte war Mitte Dezember, eben gegen jenen TVB. Bis zur Halbzeitpause entwickelte sich eine Partie, in der keines der beiden Teams eine besonders gute Figur machte. Dem BHC gelang es, Kai Häfner und Marino Maric in den Griff zu bekommen.

Gästecoach Jamal Naji mit der Abwehrleistung des Bergischen HC zufrieden

Mit der Abwehrleistung war Gästecoach Jamal Naji absolut zufrieden, das teilte er seiner Mannschaft in seiner Auszeit (17.) mit. In der Offensive forderte er mehr, schließlich hatte der BHC in den zehn vorangegangenen Minuten gerade einmal einen Treffer erzielt.

Der TVB tat sich in der Offensive äußerst schwer, erkämpfte sich seine Tore - blieb aber mit immer mindestens einem Tor in Rückstand. Erst kurz vor der Pause schaffte Adam Lönn den Ausgleich. Mit der Sirene versuchte es noch einmal Ex-TVB-Spieler Djibril M'Bengue, der sich den Ball aus dem Bittenfelder Angriff schnappte und dann aber am eingewechselten Torhüter Miljan Vujovic scheiterte. Eben jener war am Erfolg in der zweiten Halbzeit nicht ganz unbeteiligt.

Nach 36 Minuten geht der TVB Stuttgart in Führung

Mit 14:13 (36.) machte Adam Lönn die erste TVB-Führung klar. Die gaben die Hausherren bis zum Ende nicht mehr aus der Hand. Lönn und Häfner wirkten in der zweiten Spielhälfte wie ausgewechselt, zeigten wieder ihre gewohnten Stärken. „Die reißen das Ding rum und gehen voran“, so Schweikardt. „Wir haben nach der schwierigen Anfangsphase couragiert verteidigt und haben das zwischendurch sehr gut gemacht.“ Schweikardt meinte damit die zweite Halbzeit, in der Bittenfeld stets voranging - aber nicht die letzten zwei Minuten.

Fynn-Luca Nicolaus und Jorge Serrano trafen im selben Atemzug zweimal Aluminium, da kam der BHC 60 Sekunden vor Schluss auf 25:26 ran. Serrano erhöhte. M'Bengue zog nach. Beim Stand von 27:26 mussten die Bittenfelder ihr Engagement dann nur noch 15 Sekunden über die Zeit retten. Über den sicheren Klassenerhalt wollte der Trainer noch nicht sprechen: „Die Liga ist verrückt. Ich will noch nicht übers Ende reden, wir haben noch einige Spiele vor uns.“

TVB Stuttgart: Heinevetter, Vujovic; Serrano (5), Fernandez (3/3), Hanusz, Lönn (5), Ivankovic, Röthlisberger, Nicolaus (2), Forstbauer, Zieker (1), Pfattheicher, Maric (4), K. Häfner (7), Slaninka.

Bergischer HC: Rudeck, Johannesson; Beyer (8/4), Persson, Doniecki, Nothdurft, Krecic, M'Bengue (2), Ladefoged (6), Andersen (1), Fraatz (2), Babak (2), Arnesson, Morante (1), Stutzke (4).

Eins mussten die rund 5700 Zuschauer auf jeden Fall mitbringen: gute Nerven. Der TVB Stuttgart hat sich in der Handball-Bundesliga nicht nur zum 27:26-Sieg gegen den Bergischen HC gezittert, sondern ist auch dem sicheren Klassenerhalt näher gerückt. Im Duell gegen den Vorletzten machten die Gastgeber den entscheidenden Schritt mehr und stehen nun mit 20 Punkten auf der Habenseite auf Rang 14. Zwischen sich und den momentanen Absteiger BHC brachten die Bittenfelder sieben Zähler