Sport

Tonya Harding feiert ihren 50. Die Eisenstangen-"Eishexe" lebt nun im Wald

Schon als 12-Jährige zeigte Harding einen dreifachen Lutz und mit knapp 17 sprang sie als erste Frau einen dreifachen Axel.

Schon als 12-Jährige zeigte Harding einen dreifachen Lutz und mit knapp 17 sprang sie als erste Frau einen dreifachen Axel.

(Foto: imago images/Kosecki)

Was für ein verrücktes Leben: Ausnahme-Eiskunstläuferin Tonya Harding ist 1994 in ein Eisenstangen-Attentat auf ihre ärgste Rivalin involviert, wird lebenslang gesperrt und macht später mit Sex-Tapes und Radkappen-Attacken auf sich aufmerksam. Auch Hollywood schaut vorbei. Heute wird Harding 50 Jahre alt.

Dass sie als erste US-Amerikanerin den dreifachen Axel sprang, ist längst in Vergessenheit geraten. Aber das von ihr mindestens geduldete Eisenstangenattentat auf ihre Eiskunstlauf-Rivalin Nancy Kerrigan ist in die Sportgeschichte eingegangen. Heute wird "Eishexe" Tonya Harding 50 Jahre alt.

Ausgangspunkt der beispiellosen Kufen-Saga ist der 6. Januar 1994. Kerrigan wird beim Training zu den US-Meisterschaften in Detroit von einem zunächst Unbekannten mit einer Eisenstange attackiert und am Knie verletzt. "Why me, why me?" - die markerschütternd gekreischte Frage der damals 24-Jährigen ist Breaking News im US-TV, über Stunden hinweg.

"Wusste, dass da etwas lief"

Tage später wird der Attentäter Shawn Eckhardt dingfest gemacht. Und gesteht das Ungeheuerliche: Angeheuert habe ihn Jeff Gillooly, damaliger Ehemann von Kerrigan-Rivalin Harding. Die Eissportwelt ist entsetzt, der US-Verband sperrt die sportlich qualifizierte Harding für Olympia in Lillehammer.

Doch die seinerzeit 23-Jährige wehrt sich erfolgreich mit juristischen Mitteln, lässt ihre Anwälte auf die Unschuldsvermutung pochen. Dem Verband drohen immense Schadenersatzforderungen, er gibt klein bei und nimmt die nationale Titelträgerin nach Norwegen mit. Erst 24 Jahre später räumt Harding ein, doch eingeweiht gewesen zu sein: "Ich wusste, dass da etwas lief."

Ironie der Geschichte: Beim olympischen Duell zwischen der "Beauty" Kerrigan und dem "Beast" Harding laufen beide an der Goldmedaille vorbei. Die geht an Oksana Bajul aus der Ukraine, Kerrigan gewinnt Silber, Harding wird nur Achte - und kurze Zeit später lebenslang gesperrt.

Irgendwo in den Wäldern

Aber auch ohne Kufen arbeitet sie weiter an ihrem Image. Harding verkauft das Video der ersten ihrer bislang drei Hochzeitsnächte an ein Erotik-Magazin, sie boxt, catcht und macht Schlagzeilen durch eine Attacke mit einer Radkappe auf ihren Lebenspartner.

Ein flüchtiges Comeback auf roten Teppichen als PR für den Hollywood-Film "I, Tonya" an der Seite von Hauptdarstellerin Margot Robbie ist schnell wieder beendet. Jetzt soll Harding irgendwo in den Wäldern von Oregon leben - nicht weit von ihrem Geburtsort Portland entfernt.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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