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Sagt Alonso zu, werden alle anderen Namen sofort gestrichen

Roberto De Zerbi soll eine Ausstiegsklausel im Vertrag haben Roberto De Zerbi soll eine Ausstiegsklausel im Vertrag haben
Roberto De Zerbi soll eine Ausstiegsklausel im Vertrag haben
Quelle: REUTERS
Der FC Bayern sucht einen Nachfolger für Thomas Tuchel. Die Nummer eins auf der Trainerliste ist Xabi Alonso. Doch es gibt noch andere Kandidaten, darunter auch deutsche Trainer und eine klare Nummer zwei. Bald soll die Sondierung abgeschlossen sein.

Der Aufsichtsrat des FC Bayern hat seine nächste Sitzung im Mai terminiert. Dann erwartet das neunköpfige Gremium unter Vorsitz von Präsident Herbert Hainer (69) einen Bericht von Max Eberl (50). Der Sportvorstand soll dann die Ergebnisse seiner Trainersuche für die Nachfolge von Thomas Tuchel (50) ab Sommer präsentieren.

Nach Informationen dieser Redaktion hat sich die interne Trainer-­Findungskommission um Eberl und Sportdirektor Christoph Freund (46) zum Ziel gesetzt, bis Ende April die Sondierungsgespräche mit den Kandidaten weitgehend abgeschlossen zu haben. Denn noch wartet Bayern auf das entscheidende Signal von Wunschlösung Xabi Alonso (42). Sollte der Leverkusen-Coach seine Bereitschaft für den Trainer-Job in München mitteilen, wird er der Nachfolger von Thomas Tuchel. Dieser interne Beschluss steht.

Solange die Münchner keine Gewissheit in der Alonso-Frage haben, arbeitet Eberl seine alternative Kandidatenliste ab. Denn außer dem FC Liverpool, der Alonso ebenfalls lockt, gibt es noch ein Modell, das die Münchner Bemühungen scheitern lassen könnte. Demnach könnte der Spanier den Leverkusenern zunächst treu bleiben, um 2025 oder 2026 Nachfolger von Carlo Ancelotti (64) bei seinem Ex-Klub Real Madrid zu werden.

14 Millionen Ablöse soll De Zerbi kosten

Auf Platz zwei der Eberl-Liste steht Brighton-Trainer Roberto De Zerbi (44). Der Italiener gilt als Plan B. Daher hat Eberl bereits Gespräche mit dem Trainer von Brighton & Hove Albion aufgenommen. Der Italiener ist ebenfalls stark umworben, ist wie beim FC Bayern auch beim FC Liverpool Plan B als Alonso-Alternative. Manchester United, der FC Chelsea und der FC Barcelona gelten ebenfalls als konkret interessiert für Sommer. Bei Brighton soll De Zerbi eine Ausstiegsklausel in Höhe von 14 Millionen Euro haben.

Allerdings: Ob es De Zerbi wirklich zu einem großen Klub zieht, ist nicht gewiss. Der Brighton-­Trainer soll seine bisherigen Stationen wie Donetsk oder Sassuolo Calcio auch unter dem Aspekt gewählt haben, in Ruhe arbeiten zu können, um seine Philosophie vom Fußball umzusetzen. In München würde seine Arbeit ungleich mehr im Fokus stehen. Und: Er hätte Druck, den der Italiner nicht sehr schätzt.

De Zerbi soll aber nicht der einzige Kandidat sein, mit dem Eberl bisher Kontakt gesucht hat. Aus Italien heißt es, dass die Bayern bereits mit Antonio Conte (54) Kontakt aufgenommen haben. Conte steht aktuell bei keinem Verein unter Vertrag. Den Italiener soll die Aufgabe, den deutschen Rekordmeister zu übernehmen, reizen.

Eberl hat klargemacht, dass er sich auch mit internationalen Trainern beschäftigen wird, die aktuell auf dem Markt sind. Deutsch-Kenntnisse sollen keine Bedingung für den Cheftrainer-Posten in München sein. Das Argument: Auch Thomas Tuchel habe den Großteil seiner Ansprachen bei Bayern in Englisch abgehalten. In der international besetzten Bayern-Kabine ist Deutsch längst nicht mehr selbstverständlich.

Mourinho dürfte es nicht werden

Die Sprache hemmt Zinédine Zidane (51), der kein Deutsch und nicht fließend Englisch beherrscht. Der Franzose soll sich bei einigen seiner Landsleute, die den FC Bayern kennen, nach den Bedingungen im Klub erkundigt haben. Eine Doppellösung mit Franck Ribéry als Co-Trainer (40) wäre ein vorstellbares Modell. Ribéry selbst soll sich eine Rückkehr nach München wünschen. Zidane soll aber seinen Fokus auf seinen Ex-Klub Juventus Turin gerichtet haben, bei dem Trainer Massimiliano Allegri (56) aktuell wackelt.

Kurios: Allegri könnte im Falle einer Entlassung ebenfalls ein Kandidat bei Bayern werden. In Italien gilt er aufgrund seiner akribischen Arbeitsweise als „der Deutsche“.

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José Mourinho (61) ist seit seiner Entlassung bei der AS Rom wie Conte ebenfalls ohne Job. Bei Bayern heißt es, ein Engagement des Portugiesen wäre nur dann ernsthaft in Erwägung gezogen worden, falls es im Laufe der aktuellen Saison akut einen Tuchel-Ersatz gebraucht hätte. Da sich Klub und Trainer aber auf eine Trennung erst im Sommer verständigt haben, rangiert Mourinho auf der Münchner Trainerliste eher am Ende.

Das sind die deutschen Kandidaten

Es gibt aber auch deutsche Kandidaten auf der Eberl-Liste.

Roger Schmidt (57), bis 2026 unter Vertrag bei Benfica Lissabon, beeindruckt durch seine Titel im Ausland (Meister in Portugal, Österreich und Pokalsieger in Holland). Schmidt werden dennoch eher Außenseiter-Chancen eingeräumt. Er kommt aus der RB-Schule, hat mit Sportdirektor Freund bereits in Salzburg zusammengearbeitet.

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Als Begründer der RB-Schule gilt Ralf Rangnick (65). Rangnick, aktuell als Nationaltrainer von Österreich bis 2026 unter Vertrag, war immer wieder mal Thema in München. Mit ihm gab es bereits 2019 Kontakt, als Niko Kovac (52) als Cheftrainer in München wackelte. Weil Kovac nach dem Double bleiben durfte, kam es nie zum Bayern-Coach Rangnick. Die Münchner schätzen allerdings seine Arbeit, beobachten seinen Weg.

Nach seinem Rücktritt beim SC Freiburg ist Christian Streich (58) ab Sommer ohne Verein. Auch ihn hatten die ehemaligen Bayern-Bosse und aktuellen Aufsichtsräte Uli Hoeneß (72) und Karl-Heinz Rummenigge (68) in der Vergangenheit als Bayern-Trainer diskutiert. Die aktuelle Führung kann sich den Bayern-Trainer Streich im Moment nur schwer vorstellen. Zumal Streich selbst eine Auszeit anstrebt.

Eine Rückkehr im Sommer von Ex-Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (36) gilt intern im Klub als unrealistisch. Zwar soll sich Nagelsmann ein Comeback vorstellen können, nachdem er im März 2023 im Zuge der Tuchel-­Verpflichtung entlassen wurde. Die Aussage von Vorstandschef Jan-Christian Dreesen zu diesem Thema fiel zuletzt aus Höflichkeit („Man sollte im Fußball nie etwas ausschließen“), diskutiert wurde Nagelsmann beim FC Bayern bisher nicht.

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So lang die Trainerliste des FC Bayern auch ist: Sagt Alonso zu, werden alle anderen Namen darauf sofort gestrichen.

Der Text wurde für das Sport-Kompetenzcenter (WELT, SPORT BILD, BILD) recherchiert und zuerst in SPORT BILD veröffentlicht.

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