Aus Frankreich kommen nun auch Stimmen aus der Militärführung, was einen möglichen Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine angeht. Zuerst hatte Präsident Emmanuel Macron diese ins Gespräch gebracht. Nun äussern sich zwei seiner höchsten Generäle.
In einem Gastbeitrag in der französischen Zeitung «Le Monde» wird der Chef der französischen Armee, General Pierre Schill, konkreter. Frankreich könne innerhalb von wenigen Tagen eine Division von 20'000 Soldaten auf die Beine zu stellen. Insgesamt könne man sogar bis zu 60'000 Soldaten bereitstellen. «Die Konflikte von heute erfordern ein Überdenken des Begriffs der Truppenstärke. Vorbei sind die Zeiten, in denen man mit 300 Soldaten den Lauf der Geschichte ändern konnte», schreibt Schill.
Um sich vor Aggressionen zu schützen und ihre Interessen zu verteidigen, bereite sich die französische Armee auf «härteste Einsätze» vor, gemäss dem lateinischen Motto «si vis pacem, para bellum» («wenn du den Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor»). «Wie auch immer sich die internationale Lage entwickeln wird, die Franzosen können beruhigt sein: Ihre Soldaten werden vor Ort sein», schrieb Schill.
Der französische Generalstabschef Thierry Burkhard hatte Russland deutlich gemacht, dass die Unterstützung des Westens für die Ukraine über Waffenlieferungen hinausgehen könnte. Der russische Präsident Wladimir Putin habe «sein Manöver mit der Idee aufgebaut, dass der Westen niemals in die Ukraine gehen, sondern nur Waffen liefern wird», sagte General Thierry Burkhard bei einem Besuch seines schwedischen Kollegen in Paris am Donnerstag am Rande einer Pressekonferenz.
Man müsse Putin zeigen, «dass er mit dieser Logik nicht zum Ziel kommen kann, weil diese Idee nicht richtig ist», fügte Burkhard hinzu. Macrons Absicht sei es, Putin klarzumachen, dass «wir uns bewusst sind, was in der Ukraine vor sich geht».
Die ukrainische Armee kämpfe «sehr tapfer und bereits mit bemerkenswerter Effizienz», sagte der französische Generalstabschef Burkhard weiter. Der Krieg werde dann enden, «wenn Russland aufhört, anzugreifen». Burkhard betonte, dass Kiew keine Unterstützung in Form von Soldaten gefordert habe – sich die NATO aber sich auf alle Möglichkeiten vorbereiten müsse.
In Russland will man sogar schon erste Beschlüsse aus Paris kennen. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti zitierte den Chef des Auslandsgeheimdienstes SVR, Sergei Narischkin, mit den Worten: «Nach Informationen, die dem russischen SVR vorliegen, wird bereits ein Kontingent für den Einsatz in der Ukraine vorbereitet. Es wird zunächst rund 2000 Soldaten umfassen», sagte er.
Aus Frankreich gibt es dafür keine Bestätigung. Bislang sind die Truppenentsendungen reine Gedankenspiele.
Der polnische Aussenminister Radoslaw Sikorski hatte es vor wenigen Tagen aber als offenes Geheimnis bezeichnet, dass westliche Soldaten in der Ukraine sind. «Wie Ihr Kanzler sagte, sind bereits einige Truppen aus grossen Ländern in der Ukraine», sagte Sikorski in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur unter Anspielung auf entsprechende Äusserung des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz. Auf die Nachfrage, ob es ein Problem sei, dass der Kanzler über das Thema spricht, sagte er: «Im Polnischen haben wir den Begriff Tajemnica Poliszynela, der ein Geheimnis beschreibt, das jeder kennt.»
Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte im Februar den Einsatz von Bodentruppen durch sein Land in der Ukraine nicht ausgeschlossen. Zahlreiche westliche Staaten, darunter Deutschland, distanzierten sich daraufhin von Macrons Vorschlag. Macron hingegen bekräftigte seine Haltung im März noch einmal.
(t-online/dsc)
Putins Narrativ eines feigen und dekadenten Westens - auf welchem er seine eigene Grösse vorzugeben versucht - bröckelt immer mehr vor sich hin.
Der Mann hat gewaltige Spieleinsätze im „Casino international“ gemacht - mit fehlender Spielerfahrung und miserabeln Karten von Beginn an.
Bereiten wir uns auf das unvorstellbare vor …Putin kann keinen Schritt zurück und wird um sich schlagen wo er nur kann. Also setzt ihn schachmatt …so weit nach hinten wie nur möglich und hoffen wir; er hat eine letzte Hemmschwelle die uns vor dem Untergang bewahrt.