Putziges Tiervideo gibt Rätsel auf: Welches Wesen ist hier zu sehen?
Rätselhaftes Klammerwesen: Dieses Geschöpf ist in einem viralen Video auf X (ehemals Twitter) zu sehen – doch was für ein Tier ist das?
Quelle: Hongbin/unsplash
Südostasien. Pfötchen um Pfötchen klettert der schimpfende Racker den Kapuzenpulli des Mannes hoch. Dunkle Knopfaugen, das bräunlich-graue Fell umsäumt von zähen Hautlappen, die die stabartigen Finger wie Schwimmhäute umrahmen. So sieht er aus, der niedlich-kuriose Protagonist in einem Video, das der Kanal Nature is Amazing im März 2024 auf X (ehemals Twitter) hochgeladen hat – beschriftet mit: „Welches Tier ist das?“ Angeschaut haben es sich inzwischen mehr als 32 Millionen Nutzerinnen und Nutzer.
Handelt es sich um eine Art Flughund oder Gleithörnchen?
Das Tierchen scheint in keine Schublade zu passen: Ein wenig unbeholfen schwabbelt der kleine Körper wie der einer Robbe, ein wenig wirkt der anhängliche Kletterer auch wie ein Faultier, vor allem aber lassen die gespannte Haut und der pelzige Kopf an einen Flughund oder ein Gleithörnchen denken.
Nur: Die Flügel der Flughunde sind aus dünner, knittriger Haut und das Gleithörnchen sieht – wenn es nicht gerade durch die Lüfte segelt – um einiges puscheliger aus mit seinem plüschigen Schwanz, den das Geschöpf auf dem Video fast vollständig vermissen lässt.
„Brehms Thierleben“: Tier macht „den Forschern von jeher viel Kopfzerbrechen“
Offensichtlich gibt der niedlich-kuriose Zeitgenosse nicht nur der Social-Media-Welt Rätsel auf. „Weder Halbaffe noch Fledermaus“ sei das Tier, das „den Forschern von jeher viel Kopfzerbrechen“ bereite. So heißt es in „Brehms Thierleben“ – der Klassiker unter den zoologischen Nachschlagewerken seit 1863.
Die Lösung auf das Tiervideorätsel findet sich im zweiten Band, erste Abteilung, fünfte Ordnung. Dort nämlich wird er ausgiebig vorgestellt: Der Pelzflatterer, auch bekannt als Riesengleiter, Flattermaki, Kubong oder Colugo.
Warum Tauben nicht so schlecht sind wie ihr Ruf – und wie sich die Population eindämmen lässt
Einst war sie als Postbote der Lüfte beliebt, jetzt gilt sie als Gefahr für Mensch und Bausubstanz: Die Taube ist aus unserem Stadtbild nicht wegzudenken. Woher kommt sie? Und ist sie wirklich so schlecht wie ihr Ruf? Alles, was Sie über den grauen Stadtvogel wissen sollten.
Wo lebt der Riesengleiter und wie groß kann er werden?
Der katzengroße Riesengleiter lebt in Südostasien und hat zwei Unterarten: Den Malaien-Gleitflieger, den man in Indochina, Thailand, Malaysia und Indonesien antrifft, sowie den Philippinen-Gleitflieger auf den Philippinen. Die Spannweite ihrer Flughaut beträgt meist 70 Zentimeter, maximal bis zu 1,20 Meter, was einer Sturmmöwe gleicht. Nur anders als diese kann der Gleiter – der Name sagt es – „nur“ gleiten, also herabfliegen, und zwar auf einer Entfernung von mehr als 100 Metern.
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Wovon ernährt sich der Colugo und was sind seine Feinde?
„Das Gehirn ist klein, der Magen geräumig“, weiß Brehm über die nachtaktiven Tiere zu berichten. Den füllen sie am liebsten mit Knospen, Blüten und Blättern, was ihn auf Kokosplantagen zu einem ungebetenen Gast macht. Der Philippinenadler wiederum füllt seinen Magen gerne mit dem Riesengleiter, möglicherweise macht er sogar den größten Teil seiner Beute aus.
Kann man Riesengleiter halten und züchten?
Als gefährdet sind die Tiere derzeit nicht gelistet, obwohl sie gejagt werden, aufgrund ihres Fleisches, Fells und weil sie sich an den Kokosblüten auf den Plantagen vergreifen. Ohnehin ist die Nähe von Riesengleiter und Mensch keine segensreiche: Bisher verlief jeder Versuch, sie zu halten und selbst zu füttern – selbst unter Laborbedingungen – tödlich für die Tiere. Woher das Video stammt und unter welchen Bedingungen es entstanden ist, das ist nicht bekannt.