Bitcoin-Aktien: Coinbase, Block & Co.
Bitcoin-Aktien kaufen 2024: Welche Aktien, ETF, ETN kaufen statt Kryptowährungen?
Investitionen in Bitcoin sind riskant. Wer Bitcoin-Aktien kaufen möchte, kann sich besser diversifizieren.
Foto: Jirapong Manustrong
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Nach zwei Jahren erreicht der Bitcoin ein neues Rekordhoch. Von der seit gut einem Jahr laufenden Kursrallye der Kryptowährung profitieren aber auch Broker und andere börsennotierte Unternehmen. COMPUTER BILD erklärt, worauf Sie achten sollten, wenn Sie Bitcoin-Aktien kaufen wollen.
Im März 2024 pushte der Bitcoin mehrfach seinen Höchstkurs auf bis zu knapp 73.000 US-Dollar. Bereits seit Anfang 2023 zeigte sich die Kryptowährung von ihrem Crash erholt und startete eine Kursrallye, die sich auch auf Bitcoin-Aktien auswirkte, also börsennotierte Unternehmen, deren Geschäftsmodell um den Bitcoin oder den Krypto-Handel im Allgemeinen zentriert sind. Doch sollten Anlegerinnen und Anleger deshalb Bitcoin-Aktien kaufen? COMPUTER BILD wirft einen Blick auf die Aktien von Coinbase, der Bitcoin Group und Block und erklärt, was hinter den neuen Bitcoin-ETF steckt.
Was ist der Bitcoin?
Bitcoin ist die wichtigste Kryptowährung weltweit. Die erste Transaktion mit Bitcoin fand am 12. Januar 2009 statt. Seither sind mehrere Tausend verschiedene Kryptowährungen entstanden. Die größten Kryptowährungen nach ihrer Marktkapitalisierung sind Bitcoin mit großem Abstand vor Ethereum und Binance Coin. Allein der Bitcoin weist aktuell eine Marktkapitalisierung von rund 1,42 Billionen US-Dollar auf.
Bitcoin-Kurs 2024 auf Rekordhoch
Die Nachfrage nach Bitcoin schwankt stark – und mit ihr der Bitcoin-Kurs. In den vergangenen fünf Jahren legte die Kryptowährung um mehr als 1.780 Prozent zu – verlor zwischenzeitlich aber einen großen Teil ihres Werts. Seitdem befindet sich der Kurs des Bitcoin aber wieder im Aufwärtstrend. In den letzten 12 Monaten legte die erste Kryptowährung um rund 220 Prozent zu und erreichte im März 2024 ein neues Rekordhoch. Aktuell notiert sie bei knapp unter 70.000 Euro.
Trotzdem gilt 2024 weiterhin: Wer Bitcoin kaufen will, sollte starke Nerven haben und nur Geld investieren, dessen Verlust er verschmerzen kann.
Was sind Bitcoin-Aktien?
Wer sein Geld wegen des hohen Risikos nicht direkt in Bitcoin investieren möchte, aber dennoch auf den Megatrend Kryptowährungen setzen will, kann stattdessen in Bitcoin-Aktien investieren. Hierbei handelt es sich um Aktien von Unternehmen, die direkt oder indirekt von steigenden Bitcoin-Kursen profitieren – etwa Krypto-Broker oder Unternehmen, die zum Beispiel Ausrüstung zum Krypto-Mining zur Verfügung stellen oder für die Blockchain interessante Patente besitzen.
Deutsche Bitcoin-Aktie: Bitcoin Group
Die Bitcoin Group mit Sitz in Herford ist eine Holding, die sich auf innovative und disruptive Geschäftsmodelle und Technologien aus den Bereichen Kryptowährungen und Blockchain fokussiert. Zur Bitcoin Group gehört die Futurum Bank, die unter Bitcoin.de den nach eigenen Angaben größten Bitcoin-Marktplatz in Europa mit mehr als einer Million Kunden betreibt. Auf dem Handelsplatz können Nutzer neben Bitcoin auch andere digitale Währungen wie Bitcoin Cash, Bitcoin Gold, Ethereum, Litecoin, Dogecoin, Bitcoin Satoshi Vision und Ripple kaufen und verkaufen.
Laut Halbjahresbericht 2023 bleibt die finanzielle Lage des Unternehmens stark, mit einer Eigenkapitalquote von 75,21 Prozent und liquiden Mitteln von 14,47 Millionen Euro. Die Netto-Krypto-Eigenbestände stiegen aufgrund von Kursgewinnen auf 121,86 Millionen Euro. Die Bitcoin Group Aktie hatte ihren Höchststand 2017 bei knapp 90 Euro. Dann ging es abwärts bis auf unter 15 Euro. Aktuell notiert die Aktie bei 43,30 und hat seit Jahresbeginn knapp 16 Prozent zugelegt.
Bitcoin-Aktie: Coinbase
Coinbase betreibt einen der größten Handelsplätze für Kryptowährungen in den USA und erzielt Einnahmen aus Transaktionsgebühren. Die Mission des Unternehmens ist es, mit Kryptowährungen ein Finanzsystem aufzubauen, das fairer, zugänglicher, effizienter und transparenter ist als das, was heute besteht. Coinbase startete 2012 mit der Idee, dass jeder überall in der Lage sein sollte, Bitcoin einfach und sicher zu senden und zu empfangen. Heute bietet Coinbase eine Plattform an, auf der eine Vielzahl von Kryptowährungen angeboten werden.
Seit dem 14. April 2021 ist die Krypto-Börse über eine Direktplatzierung an der Nasdaq in den USA gelistet. Ende 2021 kratze die Coinbase-Aktie an der 300-Euro-Marke. Mit dem Abschwung auf dem Kryptomarkt kam allerdings auch der Einbruch für die Aktie. Im letzten Jahr erholte sich die Coinbase Aktie allerdings wieder mit der Entspannung auf dem Kryptomarkt und legte in den letzten 12 Monaten um knapp 330 Prozent zu. Allein seit Jahresbeginn stieg der Kurs der Coinbase-Aktie um 55 Prozenz. Aktuell wird sie für 235 Euro gehandelt.
Diese Entwicklungen spiegeln nicht nur die Erholung der Kryptomärkte wider, sondern auch die positive Resonanz auf die Quartalsergebnisse und strategischen Bewegungen von Coinbase. Dazu zählt unter anderem die Beteiligung von Coinbase an den Einnahmen aus Bitcoin ETFs, was durch Partnerschaften mit Vermögensverwaltern, die Bitcoin ETFs im Januar lancierten, ermöglicht wurde.
Bitcoin-Aktie: Block (ehemals Square) wickelt Zahlungen in Bitcoin ab
Das Finanzdienstleistungsunternehmen Block (ehemals Square) aus San Francisco hat zwei Geschäftsbereiche: Zum einen hat es sich auf die Abwicklung mobiler Zahlungen für Händler und kleine Unternehmen spezialisiert. Hierfür vermarktet das Unternehmen von Twitter-Mitgründer Jack Dorsey verschiedene Software- und Hardwareprodukte. Zum anderen hat Block parallel dazu den Bezahldienst Cash App entwickelt, mit dem Privatleute sich untereinander Geld per Smartphone schicken können.
Block/Square ist in zweierlei Hinsicht eine Bitcoin-Aktie: Die Benutzer der Cash App können über die bereits enthaltene Bitcoin-Wallet schnell und einfach Bitcoin kaufen und verkaufen. Außerdem verfügt Block/Square über ein eigenes Team von Bitcoin-Entwicklern, das mehrere interessante eigene Projekte hat.
Wie Coinbase verlor die Block-Aktie Ende 2021 deutlich an Wert und stürzte von über 200 Euro auf knapp 50 Euro. Seit Mitte 2022 wurde der Abwärtstrend zumindest gebremst. Aktuell notiert die Aktie bei 75 Euro, ein Plus von rund 12 Prozent seit Jahresbeginn.
Aktuell keine Bitcoin-Aktien mehr: AMD und NVIDIA
Vom Krypto-Boom der vergangenen Jahre profitierten auch die beiden Grafikkartenhersteller AMD und Nvidia, da ihre Chips für das Mining von Kryptowährungen wie Bitcoin zum Einsatz kommen. Ihren Status als Bitcoin-Aktie büßen beide Titel allerdings vorläufig ein, denn mit dem Kurssturz aller Kryptowährungen ist das energieintensive Mining teilweise unwirtschaftlich geworden.
Allerdings haben sich die beiden Aktien dank dem Hype um KI stark erholt. Nvidia hat sich sogar zu einem neuen Allzeithoch aufgeschwungen und eine Marktkapitalisierung von mehr als einer Billion US-Dollar erreicht. Die Aktie notiert mittlerweile bei 803 Euro und legte im letzten Jahr um 275 Prozent zu. Der Kurs von AMD liegt bei 183 Euro, ein Plus von knapp 44 Prozent seit Jahresbeginn.
Bitcoin-Aktie: Paypal
Paypal gehört zu den größten Zahlungsdienstleistern der Welt und ermöglicht seinen US-Kunden schon seit dem letzten Jahr sowohl Bitcoin als auch Ethereum, Litecoin und andere Coins zu handeln und diese zu versenden. Zudem lassen sich die Coins wie die eigene Kreditkarte oder Guthaben zum Bezahlen in Online-Shops nutzen. Obwohl das Kryptowährungsgeschäft nur einen Bruchteil des Geschäftsmodells von PayPal ausmacht, ist das Unternehmen hervorragend positioniert, um von der zunehmenden Akzeptanz und Etablierung von Kryptowährungen zu profitieren. Von der aktuellen Kursrallye kann die Paypal-Aktie indes noch nicht profitieren. Im letzten Jahr verlor sie rund 20 Prozent ihres Werts und notiert aktuell bei knapp 55 Euro.
Marathon Digital: Mining-Bitcoin-Aktie 2024
Marathon Digital ist ein Bitcoin-Mining-Unternehmen und damit ähnlich wie Goldminen sehr unmittelbar von der Kursentwicklung des Bitcoin abhängig. Für Anlegerinnen und Anleger, die keine Bitcoins über Broker oder Börsen kaufen wollen, ist diese Bitcoin-Aktie daher besonders interessant. Auch ein Blick auf die Kursentwicklung innerhalb des letzten Jahres zeigt die Korrelation zum Bitcoin-Kurs. So legte die Aktie im Jahresverlauf um 200 Prozent zu und notiert aktuell bei 18,50 Euro.
Mehr als eine Bitcoin-Aktie: Der Bitcoin-ETN
Seit 2020 können Anleger nicht nur Bitcoin-Aktien kaufen, sondern auch börsennotierte Inhaberschuldverschreibungen, sogenannte ETNs (Exchange Traded Notes). ETNs sind Finanzprodukte, die den Kurs einer Kryptowährung nachbilden und zentral über den Börsenplatz Xetra gehandelt werden. Der BTCetc – Exchange Traded Crypto (BTCE) war der erste in Deutschland handelbare Krypto-ETN und steht aktuell rund 61 Euro.
BTCE bildet die Preisentwicklung von Bitcoin ab und ist zu 100 Prozent mit "physischem" Bitcoin hinterlegt. Diese Struktur ähnelt sehr dem bereits etablierten Modell von physisch hinterlegten Gold-ETCs. Da BTCE an regulierten Märkten gehandelt wird, können Anleger das Produkt auf die gleiche Weise kaufen und verkaufen wie Aktien im ganz normalen Handel. Die Managementgebühr liegt bei 2 Prozent pro Jahr.
Ein Bitcoin-ETN macht den Einstieg in die Welt der Kryptowährungen relativ einfach, da Sie sich nicht mit den technischen Details wie dem Anlegen einer Wallet befassen müssen. Dafür ist die Gebühr hoch. Außerdem sollten Sie darauf achten, ausschließlich mit physischen Bitcoin besicherte ETNs zu kaufen. Ansonsten besteht ein gewisses Ausfallrisiko, da die Einlagensicherung das Vermögen aus einem ETN nicht abgedeckt und Sie im Fall einer Insolvenz des Herausgebers nachrangig bedient werden.
Bitcoin-Futures-ETF als Alternative zu Bitcoin-Aktien
Bitcoin-Futures-ETF sind eine interessante Option für Anleger, die von der Kursentwicklung des Bitcoin profitieren wollen, ohne direkt in die Kryptowährung zu investieren. Im Gegensatz zu Bitcoin-Aktien, die oft mit hohen Risiken und Kosten verbunden sind, bieten Bitcoin-Futures-ETF eine kostengünstige und regulierte Möglichkeit, um im Krypto-Space zu handeln.
Bei den Bitcoin-Futures-ETF handelt es sich um Warentermingeschäfte. Käufer und Verkäufer einigen sich darauf, eine bestimmte Menge Bitcoin am Tag X zum Kurs Y zu handeln. Bitcoin-Futures-ETF sind daher eine Wette auf die Kursentwicklung des Bitcoin. Außerdem können sie von Rollverlusten betroffen sein, wenn die Fonds ihre Futures-Kontrakte verlängern müssen.
Am 19. Oktober 2021 startete an der Wall Street der Handel des ersten börsengehandelten Bitcoin-Futures-Fonds. Mittlerweile gibt es mehrere Bitcoin-Futures-ETF, die sich in Struktur und Performance unterscheiden. Alle weisen aktuell eine Gesamtkostenquote (TER) von unter 1 Prozent pro Jahr auf. Für den Handel mit Bitcoin-Futures-ETF benötigen Sie kein zusätzliches Konto. Stattdessen kaufen Sie die Wertpapiere wie andere Aktien, ETFs und Derivate bei ihrem favorisierten Broker.
Bitcoin-ETF kaufen nur in den USA
Anfang 2024 erreichte der Bitcoin einen Meilenstein, der von vielen Beobachtern als wichtiger Schritt zur Institutionalisierung der Kryptowährung betrachtet wurde. Die US-amerikanische Börsenaufsicht (SEC) genehmigte Anträge von Blackrock und anderen Investmentfirmen zur Zulassung von Bitcoin-ETFs. Diese ETFs sind physisch mit Bitcoin hinterlegt, sodass sie niemals unter den Bitcoin-Kurs fallen können. Dadurch können US-Anlegerinnen und Anleger nun über die regulierte Börse am Kryptomarkt partizipieren – ohne eigene Wallet, Broker oder Börse. Deutsche Anlegerinnen müssen aber weiterhin auf Bitcoin-ETFs verzichten. Die in der EU geltende UCITS-Richtlinie schreibt eine gewisse Diversifizierung vor, damit ein ETF zugelassen wird. Deutschen Anlegerinnen und Anlegern bleiben so nur die Krypto-ETNs, wenn sie über die Börse in Bitcoin investieren wollen.
Kosten, Optionen & Co.: Der Depot-Vergleich
Wer Bitcoin-Aktien kaufen will, braucht ein Wertpapier-Depot. Nur welches ist das richtige? In der Tabelle unten sehen Sie die acht wichtigsten Anbieter im Überblick, weitere Infos lesen Sie im großen Depot-Vergleich.
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