E-Paper
Oranienburg

Petri heil!: Auf den richtigen Angelköder kommt es an – das müssen Sie beachten

Sebastian Lagatz betreibt seit 12 Jahren eine Manufaktur für Kunstköder in Oranienburg.

Sebastian Lagatz betreibt seit 12 Jahren eine Manufaktur für Kunstköder in Oranienburg.

Artikel anhören • 4 Minuten

Oranienburg. Gemütlich an einem Gewässer sitzen, die Natur genießen und dabei die Rute oder Stippe ins Wasser werfen. Millionen Menschen angeln in Deutschland, auch im Land Brandenburg frönen tausende Menschen diesem Hobby und auch das Sportangeln ist sehr verbreitet. Zugleich hat sich seit Jahren parallel dazu eine große wirtschaftliche Branche entwickelt, die alles rund um das Angeln anbietet. Auch in Oranienburg wird mit der Kunstködermanufaktur von Sebastian Lagatz genau dieser Markt bedient - und das sogar weltweit.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Versteckt und eher unscheinbar in einer Oranienburger Nebenstraße gelegen betreibt der 44-jährige Oranienburger eine Manufaktur zur Herstellung von Ködern. Alle seine Produkte sind Handarbeit, die nicht nur den regionalen Markt bedient, sondern mittlerweile auch Kundschaft aus der ganzen Welt anlockt. „Wir haben Kunden aus den USA, Schweden, Irland und sogar aus Tansania und Oman“, berichtet Lagatz stolz.

Weltweit begehrt: Kunstköder für den Angelspaß aus Oranienburg

Dass Angeln nicht gleich Angeln heißt, wird dem Laien recht schnell klar, wenn es darum geht, welchen Fisch man angeln möchte. So unterscheidet der Fachmann zwischen dem Friedfisch- und dem Raubfischangeln. Egal bei welcher Art des Angelns – mitentscheidend für den Erfolg ist der entsprechende Köder. Sebastian Lagatz hat sich dabei seit nunmehr zwölf Jahren auf die Herstellung sogenannter Jerkbaits spezialisiert. Jerkbaits sind Kunstköder, die durch Bewegungen der Angelrute einen flüchtenden und angeschlagenen Beutefisch imitieren, der durch das Glitzern bei der Flucht das Interesse der Räuber weckt. „Alle meine Köder sind reine Handarbeit“, betont Lagatz.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Das Angeln begleitet den Oranienburger, der auch Inhaber der Schlossparfümerie ist, seit Kindheitstagen. „Ich würde fast sagen, ich konnte eher angeln als laufen. Ich habe am Großen Wentowsee in Zabelsdorf in meiner Kindheit jede freie Minute zum Angeln genutzt“, erinnert sich Lagatz. Diese Leidenschaft hat er sich bis heute bewahrt, seit vielen Jahren auch beruflich.

„Das Angeln ist extrem modern und hoch technologisiert geworden und so ein Milliardenmarkt geworden. Das unterschätzen viele“, so der 44-Jährige. Die von Lagatz in seiner Manufaktur „La Gatzo Custom Lures“ hergestellten Kunstköder sind aus Holz und der Rohling wird zunächst auf die entsprechende Stärke abgehobelt und mit einer CNC-Fräse behandelt. Anschließend kommen Feinarbeiten wie Abrunden und Schleifen.

Lesen Sie auch

„Danach kommen bleifreie Gewichte in die Rohlinge, die Köder sind 40 bis 280 Gramm schwer und werden dann achtfach mit Epoxidharz beschichtet. Alles reine Handarbeit“, erklärt Lagatz die weiteren Arbeitsschritte. Dieser Arbeitsprozess dauert bis zu 10 Tage. 3000 Exponate stellt Lagatz im Jahr her, die Kunstköder liegen preislich zwischen 38 und 120 Euro pro Stück. „Ich habe vor zwölf Jahren in einem kleinen Kellerraum mal damit begonnen und mich Stück für Stück vergrößert. In den jetzigen Fabrikhallen in der Heidestraße bin ich seit 2021.“

Vor allem auf nationalen und internationalen Messen bewirbt Lagatz seine Produkte. „Die Nachfrage ist groß und meine Arbeit ist exklusiv. Ich produziere nicht auf Masse, alle Köder sind Einzelstücke.“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Kunstköder aus Oranienburg.

Kunstköder aus Oranienburg.

Seine Kunstköder sind auf der ganzen Welt beliebt und nachgefragt und tauglich für kalte und warme Gewässer. „Zuletzt hat mir ein Kunde berichtet, dass er zum Beispiel am Bodden auf Rügen innerhalb von zwei Wochen mit unseren Ködern 156 Hechte gefangen hat, davon waren 28 über einen Meter lang.“ Auch selbst nutzt Lagatz seine Köder, so zum Beispiel beim Hochseefischen in Norwegen, wo er bereits seit fast 30 Jahren hinfährt. Neben den Ködern hat Lagatz für die Zukunft weitere Pläne in der Schublade. „Ich arbeite gerade an speziellen Angelruten für meine Köder. Zudem biete ich auch entsprechende Kurse an, um die Köder bestmöglich zu verwenden.“

MAZ

Mehr aus Oranienburg

 
 
 
 
Anzeige
Anzeige