Die Geschichte von Mercedes beginnt mit dem deutschen Motorenkonstrukteur und Automobilingenieur Carl Benz. Im Jahr 1885 baute seine Firma Benz & Cie. den Benz Patent-Motorwagen, der weithin als das erste praktische moderne Automobil der Welt gilt und das erste, das jemals an die Öffentlichkeit verkauft wurde.

Der in der Mannheimer Fabrik Benz & Cie. gefertigte und von Carls Frau Bertha mit einem Teil ihrer Mitgift mitfinanzierte Benz Patent-Motorwagen verfügte über einen Einzylinder-Verbrennungsmotor und erreichte eine Geschwindigkeit von etwa 14 km/h.

Eine weitere wichtige Figur in der Entwicklung von Mercedes ist Gottlieb Daimler. Als Ingenieur und Industrieller war Daimler ein Pionier der Verbrennungsmotoren und der Automobilentwicklung.

Daimler arbeitete eng mit einem Konstrukteur namens Wilhelm Maybach zusammen. Gemeinsam gründeten sie die Daimler Motoren Gesellschaft (DMG) und entwickelten leichte, schnelllaufende Verbrennungsmotoren für den Einsatz zu Lande, zu Wasser und in der Luft.

Nach Gottlieb Daimlers Tod im Jahr 1900 beauftragte der DMG-Unternehmer Emil Jellinek Maybach und Paul Daimler (Gottlieb Daimlers ältesten Sohn) mit einem neuen Fahrzeug. Das in Stuttgart gebaute Fahrzeug wird als Mercedes 35 PS bekannt.

Der Mercedes 35 PS wurde 1901 mit großem Trara vorgestellt. Er war mit einem leistungsstarken Benzinmotor ausgestattet und wurde, obwohl ursprünglich als Rennwagen konzipiert, schnell als Straßenfahrzeug entwickelt. Er war der erste Motorwagen der Mercedes-Reihe, aber warum wurde er so genannt?

Emil Jellinek nannte das Fahrzeug Mercedes, zu Ehren seiner 10-jährigen Tochter, Mercédès Jellinek.

Im Juni 1909 genehmigen Daimlers Söhne Paul und Adolf ein dreizackiges Sternsymbol als Markenzeichen der DMG. Als DMG und Benz & Cie. 1924 fusionierten, wurde der Schriftzug "Mercedes Benz" in einem Lorbeerkranz hinzugefügt.

Unter dem Namen Daimler-Benz stellte das neue Automobilunternehmen auf der Berliner Automobilausstellung 1926 die erste Modellreihe von Personenwagen unter der Marke Mercedes-Benz vor. Es handelt sich um den W 02 und den W 03 – die ersten Fahrzeuge, die das neue Markenzeichen mit dem Dreizackstern tragen.

Der SSK war das Fahrzeug, das Mercedes-Benz auf die Weltkarte des Automobils setzte. Der SSK wurde zwischen 1928 und 1932 gebaut und war dank seiner hohen Leistung und zahlreicher Wettbewerbserfolge einer der angesehensten Sportwagen seiner Zeit. Übrigens war dies der letzte Wagen, den Ferdinand Porsche für Mercedes-Benz entwarf, bevor er sein eigenes Unternehmen gründete.

In der Zwischenzeit war Mercedes-Benz auf der Rennstrecke ebenso erfolgreich. In den 1930er Jahren dominierte das Unternehmen mit seinen mächtigen Mercedes-Benz Silberpfeilen die Grand-Prix-Rennen in Europa. Die Autos hießen so, weil sogar die Lackierung entfernt worden war, um Gewicht zu sparen, sodass das Chassis einer glänzenden Pfeilspitze ähnelte.

In den 1930er Jahren wurde der Mercedes-Benz 770 eingeführt, der wegen seiner enormen Ausmaße auch "Großer Mercedes" genannt wurde. Dieses Modell wurde vor und während des Krieges von hochrangigen NS-Funktionären bevorzugt. Adolf Hitler nutzte den 770 bei zahlreichen Anlässen, und sein geräumiger Innenraum diente ihm als Plattform, von der aus er die Menge der Gratulanten begrüßte und salutierte.

Der 500K, ein von Mercedes-Benz zwischen 1934 und 1936 gebauter großer Tourenwagen, wurde als Kompressor bezeichnet, der nur bei diesen schnittigen und klassisch gestylten Hochleistungsfahrzeugen eingebaut wurde.

Im Jahr 1935 stellt Mercedes-Benz den 260 D vor, einen der ersten Diesel-Pkw der Welt. Die Produktion lief bis 1940, danach musste sich das Unternehmen fast ausschließlich der militärischen Produktion widmen.

1954 kehrte Mercedes-Benz in die damalige Formel 1 zurück. Der legendäre argentinische Rennfahrer Juan Manuel Fangio gewann im Juli desselben Jahres auf einem W196 den Großen Preis von Frankreich in Reims für das Mercedes-Team.

In der Zwischenzeit sorgte der Luxus-Roadster Mercedes-Benz 190 SL in ganz Europa und in den Vereinigten Staaten für Aufsehen. Er wurde 1954 auf der New York Auto Show vorgestellt.

Im selben Jahr, 1954, erregte Mercedes-Benz mit dem legendären 300 SL die Aufmerksamkeit der Autofahrer. Seine Flügeltüren trugen zu seinem Status als bahnbrechendes und höchst einflussreiches Automobil bei.

Der von 1954 bis 1957 als Flügeltürer-Coupé und von 1957 bis 1963 als Roadster produzierte 300 SL ist nach wie vor ein begehrter Oldtimer.

Traurigerweise wird Mercedes-Benz für immer mit dem schlimmsten Motorsportunfall der Welt in Verbindung gebracht werden. Am 11. Juni 1955, während des 24-Stunden-Rennens von Le Mans, fuhr der Mercedes-Benz 300 SLR des Franzosen Pierre Levegh auf den Austin-Healey von Lance Macklin auf, der einem Zusammenstoß mit dem Jaguar von Mike Hawthorn ausgewichen war. Leveghs auseinanderbrechendes Auto wurde in die Zuschauermenge geschleudert, wobei er und 83 Zuschauer ums Leben kamen. Die Tragödie veranlasste Mercedes-Benz, sich bis 1989 aus dem Rennsport zurückzuziehen und dann nur noch Motoren für andere Fahrzeuge zu liefern.

Der Mercedes-Benz W186 Typ 300 wird oft als Adenauer bezeichnet, nach Konrad Adenauer, dem ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Mit seiner anmutigen modernistischen Karosserie wurde das Modell 300 von der damaligen Regierung für VIPs eingesetzt. Hier sieht man den amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy im Jahr 1963 bei einer Tour durch Köln in einem solchen Wagen neben Bundeskanzler Konrad.

Und im Jahr 1963 wurde der Mercedes-Benz 230 SL vorgestellt. Die SLs sind typischerweise als "Coupé/Roadster" mit einem Softtop und einem optionalen abnehmbaren "Pagoden"-Hardtop ausgestattet. Das Bild zeigt die Automobilpresse beim Kennenlernen des Fahrzeugs im Palais Schwarzenberg in Wien.

Der von 1963 bis 1981 als Nachfolger des Adenauers produzierte Mercedes-Benz 600 der Oberklasse wurde zum ersten Flaggschiff des Unternehmens. Eine Reihe von 600er-Limousinen wurden als Landaulets mit einem Cabrioverdeck über dem hinteren Fahrgastraum gebaut. Sie waren ausschließlich für prominente Gäste bestimmt, darunter auch die königliche Familie: Königin Elisabeth II. und ihr Ehemann Prinz Philip wurden 1965 bei einem Besuch in München in einer solchen Limousine gesehen.

Gegen Ende der 1970er Jahre begann Mercedes-Benz mit der Entwicklung der G-Klasse. Das robuste, kantige Design der G-Klasse, die umgangssprachlich auch als G-Wagen bezeichnet wird, hat sich bis heute gehalten: Sie ist mit über 40 Jahren eines der am längsten produzierten Fahrzeuge in der Geschichte von Daimler-Benz. Das Bild zeigt den G350 CDI von 2015.

Inzwischen ist die C-Klasse von Mercedes-Benz als die meistverkaufte Baureihe des Unternehmens in die Geschichte eingegangen. Von der C-Klasse und ihren 190 Vorgängern wurden weltweit über 10 Millionen Fahrzeuge verkauft.

Um den Bedürfnissen einer immer anspruchsvolleren professionellen Kundschaft gerecht zu werden, wurde die Mercedes-Benz SLK-Klasse im Jahr 2012 eingeführt. Die SLK-Klasse war ein eleganter und kompakter Roadster für die Oberklasse und wurde bis 2020 produziert.

Eine Anspielung auf die beliebte G-Klasse ist der Mercedes-Benz GLE. Der Mittelklasse-SUV ist mit dem Coupé 450 AMG (Bild) das Topmodell der GLE Coupé-Baureihe.

Von dem beeindruckenden Mercedes-Benz SLR McLaren wurden zwischen 2003 und 2010 nur 2.157 Exemplare produziert. Dieser Grand Tourer ist immer noch eines der schnellsten Serienfahrzeuge aller Zeiten und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 333 km/h.

Die 2019 erstmals vorgestellte batterieelektrische Mercedes-EQ-Reihe umfasst inzwischen drei Modelle. Der EQS, der 2022 debütierte, ist eine große, schwere Limousine und mit einem Startpreis von über 91.000 Euro das teuerste Modell der EQ-Baureihe.

Und Mercedes-Benz ist im Motorsport wieder groß im Geschäft. Mit dem CLK GTR (Bild), der in der neuen FIA-GT-Weltmeisterschaftsserie antrat, kehrte das Unternehmen 1997 in den eigentlichen Sportwagensport zurück.

Und Mercedes hat sich zu einem der erfolgreichsten Teams in der Geschichte der Formel 1 entwickelt, das von 2014 bis 2020 sieben Mal in Folge den Fahrertitel und von 2014 bis 2021 acht Mal in Folge den Konstrukteurstitel gewonnen hat. Lewis Hamilton ist einer der Superstar-Fahrer des Teams.

Quellen: (Mercedes-Benz) (Le Monde) (Automobile Catalog) 

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