StartseiteRegionalAnklamToller Tourstart für junge Musiker: Stehende Ovationen für Brahms-Sinfonie

Stadt.Land.Klassik!

Toller Tourstart für junge Musiker: Stehende Ovationen für Brahms-Sinfonie

Anklam / Lesedauer: 3 min

So kann eine Konzertreihe beginnen: Die Neue Philharmonie MV tourt mit dem Frühlingsprogramm durch Mecklenburg-Vorpommern. Der Auftakt in Anklam begeisterte das Publikum vollends.
Veröffentlicht:16.04.2024, 13:00

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Keine leichte Kost sei die erste Sinfonie von Brahms durchaus, aber wer sich durchkämpft, erlebt ein fulminantes, hoffnungsfrohes Ende. So kündigte der Geschäftsführer der Nordkurier Mediengruppe, Lutz Schumacher den zweiten Konzertteil von Stadt.Land.Klassik! in der Turnhalle im Anklamer Hanseviertel vorab an – und er versprach nicht zu viel.

Konzert lässt Musiklehrerin strahlen

Eine Dreiviertelstunde später und vor einem vom gerade erlebten Musikgenuss begeisterten Publikum stehend, wurden dann jungen Musiker der „Neue Philharmonie MV“ belohnt. Sie erlebten gleich zum Auftakt ihrer Frühlingskonzertreihe, die passend zur Stückauswahl unter dem Motto vom „vom Dunkel ins Licht“ steht, stehende Ovationen und tosenden Applaus ihrer gut 150 Gäste im Publikum.  Dabei begeisterte auch schon der erste Programmteil. Dirigiert von Keuntae Park bekam vor allem Cellist Camilo Chaparro mit seinem Solo bei Antonín Dvořáks Konzert für Violoncello und Orchester viel Applaus.

Den Tränen nahe, saß auch Manuela Bölk schon ganz begeistert zur Pause im Publikum. Solch ein Konzert lasse das Herz einer Musiklehrerin eben einfach höher schlagen, gab sie unumwunden zu. Mit einem gewissen Stolz blickte sie dabei auch durchaus auf den ungewöhnlichen Konzertort – immerhin ist dies die Turnhalle neben der Grundschule „Villa Kunterbunt“, die Manuela Bölk leitet.

Cellist Camilo Chaparro begeisterte mit seinem Solo bei Antonín Dvořáks Konzert für Violoncello
Cellist Camilo Chaparro begeisterte mit seinem Solo bei Antonín Dvořáks Konzert für Violoncello (Foto: Anne-Marie Maaß)

Ihre Kolleginnen hatten dann auch wieder dankenswerterweise für die passende Wanddeko zum Konzert gesorgt. Auch das Konzertangebot für ihre Schüler habe man immer dankend angenommen, betont sie. Solch ein Angebot – egal, ob für Schulkinder oder erwachsenen Konzertbesucher im ländlichen Raum müsse auf jeden Fall erhalten bleiben, hofft die Anklamerin.

Dass so auch eine Turnhalle als Spielort für klassische Musik geeignet ist, haben die jungen Musiker in Anklam schon mehrfach bewiesen. Von der Nikolaikirche über die Aula der Kollwitz-Schule bis hin zur Südstadtturnhalle haben sie in Anklam nun schon zum elften Mal an den verschiedensten Orten klassische Musik gespielt. Gut 2500 Besucher zählen ihre Konzerte in der Hansestadt inzwischen.

Nächstes Konzert schon im Ikareum?

Natürlich gebe es den Wunsch, irgendwann auch wieder im Ikareum mit der Philharmonie spielen zu können. Dies sei auch als Rückmeldung von den Besuchern immer wieder zu hören, so Schumacher. Und vielleicht klappt es mit dem Debüt im umgebauten Ikareum ja noch in diesem Jahr. 

Die Musiker indes seien durchaus Turnhallen erprobt. Immerhin gastieren sie auch an den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern immer wieder und versuchen so, jedem Grundschüler einmal ein Klassikkonzert zu ermöglichen und ihn für Musik zu begeistern. Das prägt für das ganze Leben, ist Lutz Schumacher überzeugt und weiß dabei auch die Politik im Land als Unterstützer an seiner Seite.

Im Publikum in Anklam waren so auch Jeannine Rösler als Fraktionschefin der Linken im Land und FDP-Bundestagsabgeordneter Christian Bartelt dabei. Beide Politiker zeigten sich vom Klassikkonzert ebenso begeistert. Sie sprachen für alle Unentschlossenen eine klare Konzertempfehlung aus. Weitere Termine der Frühlingstour stehen in Demmin (18. April) und Pasewalk (19. April) bevor.