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»Hallo, hier ist Olaf Scholz« Bundesregierung startet eigenen WhatsApp-Kanal

Die Regierung setzt nun auch auf eine neue Funktion von WhatsApp, um darüber »super aktuell und aus erster Hand« zu informieren. Die Nutzer werden konsequent geduzt. Zum Start gab es eine Sprachnachricht vom Kanzler.
Sprachnachricht auf WhatsApp: »Hallo, hier ist Olaf Scholz«

Sprachnachricht auf WhatsApp: »Hallo, hier ist Olaf Scholz«

Foto: Karl-Josef Hildenbrand / dpa

Die Bundesregierung hat im Messenger-Dienst WhatsApp einen eigenen Kanal eröffnet. In dem einfach nur »Bundesregierung« benannten Kanal postete die Regierung am Mittwochvormittag ihre ersten Nachrichten: »Hallo und herzlich willkommen auf dem WhatsApp-Kanal der Bundesregierung«, war dort etwa zu lesen. Man werde dort »immer super aktuell und aus erster Hand« informieren, hieß es außerdem.

Die rund 3000 Nutzerinnen und Nutzer, die den Kanal innerhalb der ersten Stunden abonnierten, wurden in den Textbeiträgen konsequent geduzt. Auch zahlreiche Emojis durften, wie auf WhatsApp üblich, ebenso wenig fehlen wie der Hinweis: »klickt auf die Glocke, um unserem Kanal zu folgen.« (Lesen Sie hier mehr darüber, wie Kanäle auf WhatsApp funktionieren.)

Sprachnachricht vom Kanzler

Zum Start des Kanals meldete sich auch der Kanzler persönlich mit einer Sprachnachricht zu Wort: »Hallo, hier ist Olaf Scholz«, hieß es in seiner ersten, etwas hölzernen Audiobotschaft. Es sei ihm »ein ganz wichtiges Anliegen« die Bürgerinnen und Bürger gut zu informieren, so Scholz (SPD), der immer wieder dafür in der Kritik steht, seine Politik nicht ausreichend zu erklären.

Erst vor Kurzem hatte die Regierung einen Tiktok-Kanal des Kanzlers gestartet, der mit kurzen Videos zeitgemäßen Einblick in Scholz' Arbeit geben und junge Menschen erreichen soll. Thema war bisher zum Beispiel die schwarze Lederaktentasche des Bundeskanzlers, die überall dabei ist.

Warum WhatsApp-Kanäle immer wichtiger werden

»WhatsApp ist der in Deutschland am häufigsten genutzte Messenger-Dienst«, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner in Berlin. Als Bundespresseamt überprüfe man regelmäßig, wie man dem verfassungsrechtlich gebotenen Informationsauftrag gerecht werden könne »und das kann eben nur gelingen, wenn wir uns auch an der tatsächlichen Mediennutzung der Bürgerinnen und Bürger orientieren«. Die Informationen würden nur diejenigen erreichen, die aktiv den Kanal abonnierten, ihn anschauten oder ihm folgten, betonte der Regierungssprecher. »Keine Sorge also, Sie werden auch zukünftig in Ihren privaten Chats und Chatgruppen nicht von uns lesen.«

WhatsApp hat im vergangenen Herbst die Kanalfunktion in Deutschland eingeführt. Besonders beliebt sind dort bisher insbesondere Fußballvereine und Influencer. Der Start von Kanälen markiert auch einen Strategiewechsel von WhatsApp, das in den Plänen von Mark Zuckerberg eine immer wichtigere Rolle einnimmt. Dessen Konzern Meta sucht nach Möglichkeiten, Einnahmen mit dem bisher werbefreien Dienst zu generieren. (Lesen Sie hier mehr über Zuckerbergs Pläne und die Veränderungen von WhatsApp.)

hpp/dpa