Das Zusammenstellen von Musik-Playlists kann beschwerlich sein. Wer es sich einfacher machen möchte, kann künftig künstlicher Intelligenz die Auswahl der richtigen Songs überlassen. Streaming-Platzhirsch Spotify hatte bereits Anfang April 2024 angekündigt, dass User in Großbritannien und Australien ab sofort Liederlisten per einfacher Texteingabe in Auftrag geben können. Ein Algorithmus analysiert die Vorgaben der User, gleicht sie mit deren bisherigen Hörgewohnheiten ab und haut schon nach wenigen Momenten den fertigen Soundtrack raus. Aktuell handelt es sich bei Spotify noch um einen Testballon. Wann das Feature auch User in anderen Regionen erreicht und ob es künftig hinter einem kostenpflichtigen Zusatz-Abo verborgen bleibt, ist unklar. Fest steht: Die Konkurrenz schläft nicht.

Amazon startet KI-Dienst Maestro

Nur wenige Tage nachdem Spotify die neue Funktion vorgestellt hat, prescht auch Amazon mit einem vergleichbaren Feature hervor. Unter der Bezeichnung Maestro dürfen ab sofort ausgewählte Amazon-Music-User in den USA eine Beta-Version eines KI-basierten Playlist-Generators testen. Die Funktion ist laut Betreiber nicht an eine spezielle Abo-Stufe gebunden, steht also sowohl Music-Unlimited- als auch Prime-Kundinnen und -Kunden sowie Gratis-Usern zur Verfügung. Zugriff auf das Feature gibt es aktuell nur über die Amazon-Music-App für iOS und Android. Die Funktionsweise scheint dabei nahezu identisch zu Spotifys Ansatz zu sein. Sie tippen einfach ein, in welcher Stimmung Sie sind, welche Ansprüche Sie an die Playlist haben oder für welchen Anlass die Song-Auswahl passen muss. Amazons KI versucht im Anschluss, Ihre Wünsche zu erfüllen, könnte laut Betreiber aber gerade im frühen Stadium noch häufig daneben liegen.

KI versteht auch Anfragen per Emoji

Dabei können Sie neben Text auch Emojis einsetzen, um Ihre Vorstellungen zum Ausdruck zu bringen. Fällt Ihnen selbst nichts ein, greifen Sie auf einen von zahlreichen Eingabevorschlägen zurück. Wie bei Spotify hat man auch bei Amazon Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um beleidigende und unpassende Texteingaben herauszufiltern und Missbrauch des Dienstes zu verhindern. Wer ein Unlimited-Abo hat, kann sich seine Playlists sofort anhören und für später speichern. Prime- und Gratis-User hingegen können sich laut Amazon lediglich eine 30-sekündige Vorschau anhören und die Playlist dann abspeichern. Amazon will den Zugang zu dem neuen Dienst nach und nach erweitern. Wann auch User außerhalb der USA Maestro testen dürfen, bleibt offen.