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Hype um Caspar David Friedrich: Glotzt schön romantisch

250 Jahre nach der Geburt von Caspar David Friedrichs ist die Lust an der Schwermut zurück. Warum ausgerechnet jetzt, wenn vieles andere schon so düster ist?

Von Peter Ufer
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„Glotzt nicht so romantisch“, forderte Bertold Brecht 1920. In der großen Caspar David Friedrich-Retrospektive in der Hamburger Kunsthalle darf hemmungslos romantisch geglotzt werden.
„Glotzt nicht so romantisch“, forderte Bertold Brecht 1920. In der großen Caspar David Friedrich-Retrospektive in der Hamburger Kunsthalle darf hemmungslos romantisch geglotzt werden. © dpa

Nina K. Jurk würde gern mal wieder durch die Sächsische Schweiz wandern. Doch der Malerin fehlt die Zeit. Die gebürtige Dresdnerin lebt und arbeitet in Leipzig. Dort stellt sie seit Januar ihre Bilder aus, bereitet für Juni eine Exposition in einer Dresdner Galerie vor. Und sie ist derzeit in Hamburg präsent, in einer bestens vermarkteten Ausstellung.In der Kunsthalle der Hafenstadt schieben sich seit Wochen von Dienstag bis Sonntag täglich Hunderte Menschen durch die Ausstellungsräume. Sie wollen einen Blick erhaschen auf eines der 60 Gemälde und 100 Zeichnungen von Caspar David Friedrich. Ein Vergnügen ist das nicht, sich Schulter an Schulter vor die Bilder zu drängeln. Doch niemand stört sich ernsthaft daran. Wichtig scheint vor allem, Teil des großen Spektakels rund um den 250. Geburtstag des deutschen Romantikers zu sein.

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