Audi A5 Sportback: Gebrauchtwagen-Check

Vor sechs Jahren kos­tete die sportive Coupé-Limousine inklusive maßvoll dosierter Mehr­ausstattung 43.560 Euro. Jetzt wirkt der optische Auftritt noch immer nobel, jedoch werden nach 138.784 Kilometern nur noch volkstümliche 17.380 Euro aufgerufen für die elegantere Alternative zur tech­nisch eng verwandten Audi A4 Li­mousine. Die zweite Generation des Audi A5 (F5) wurde ab dem Frühjahr 2017 ausgeliefert. Der Qualitätseindruck der viertürigen Karosserie des A5 Sportback ist auch nach sechs Jahren positiv. Beim Thema Verarbeitung und Materialauswahl macht der Marke aus Ingolstadt kaum einer was vor.

Die Karosserieform erinnert mit ihrer niedrigen Dachlinie und den rahmenlos geführten Seitenschei­ben an ein viertüriges Coupé. Den­noch sitzt es sich auf allen vier Plätzen relativ kommod. Von ho­hem Praxiswert ist die große Heck­klappe: Sie öffnet weit und ermög­licht so ein bequemes Beladen des Kofferraumabteils. Alternativ bot Audi den A5 auch als zweitüriges Coupé und als Cabriolet an. Im Herbst 2019 folgte eine dezente Modellüberarbeitung mit techni­schen Updates und sichtbar ver­änderter Frontmaske.

Ein großes Plus des A5 ist seine riesige Antriebs- und Ausstat­tungsvielfalt. Euro-6-Abgastechnik ist generell Standard. Der von uns gefahrene 2.0 TDI (ab Ende 2018 35 TDI) mit 150 PS ist gut gedämmt und punktet mit hoher Wirtschaft­lichkeit. In weiteren Ausbaustufen (2.0 TDI; 40 TDI) leistet die gleiche Motorbasis bis zu 204 PS. Natür­lich sollte man keine sportwagen­ähnliche Dynamik erwarten, doch für den Alltag ist man mehr als ausreichend motorisiert. Mehr Biss zeigt der drehfreudige Zweiliter-Turbobenziner (EA888). Er hat seine langjährigen Ölver­brauchsprobleme in den Griff ge­kriegt und leistet je nach Ausbau­stufe 150 bis 265 PS.

Robust, kultiviert und zugleich sparsam ist der 3.0 TDI (45 und 50 TDI; 218 bis 286 PS). Auch die Spit­ze der Leistungsgesellschaft hat Audi bedacht: Der S6 setzt wie alle potenteren Audi-Modelle auf quattro-Allrad. Je nach Baujahr leistet er zünftige 341 bis 354 Die­sel-PS. Die Alternative ist ein 3-Li­ter-TFSI-S5-Benziner mit 354 PS. Ein ganz großes Kaliber ist der RS 5 mit 450-PS-V6-Biturbo: Er sprintet in 3,9 Sekunden auf 100, läuft als Competition bis 290 km/h.

Ähnlich vielfältig sind die Ausstat­tungen: Audi bot neben der Basis die Linien Sport, Design sowie das S-Line-Sportpaket und die Audi Design Selection an. Große Felgen, Ledersitze, Zierakzente aus Echt­carbon, Alcantara und Klavierlacke machen den A5 exklusiv und oft­mals sehr teuer.

Sieben Zoll misst das serienmä­ßige Display des MMI-Infotain­mentsystems in unserem A5. Die Bedienbarkeit über einen Dreh­drücksteller und Touch-Flächen ist praxisgerecht, ebenso die solide optionale Navigationslösung mit flottem Rechner und logischer Dar­stellung sowie die gut klingende Bluetooth-Freisprechanlage. Fahr­zeugfunktionen wie die Profilwahl Audi Drive Select werden ebenfalls unterstützt. Kostenpflichtige digi­tale Mehrwertdienste sind über Audi Connect möglich.

Zum rol­lenden Konzertsaal wird der A5 Sportback mit dem Soundsystem von Bang & Olufsen: Ein 16-Kanal-DSP-Verstärker mit über 750 Watt Leistung versorgt 19 Lautsprecher. DAB+-Radio und Smartphone-Integration kosteten leider extra.

Der A5 ist ein sehr angenehmes Langstreckenauto. Unser Exemplar rollt trotz seiner Laufleistung und nicht immer unproblemati­scher Achslager polterfrei ab, die eingelaufenen Bremsscheiben rubbeln jedoch. Handlichkeit und Dynamikreserven leiden unter der Frontantriebskonstruktion, der quattro ist das angenehmere An­triebskonzept. Audi gewährte ab Werk zwei Jahre Neuwagengaran­tie (optional verlängerbar) sowie drei Jahre auf Lack und zwölf Jah­re gegen Durchrostung.