Mit der "eHealth Station" will das finnische Start-up MedicubeX grundlegende Untersuchungen automatisieren und diese non-invasiv noch vor einer Behandlung durch eine Ärztin oder einen Arzt durchführen lassen. Gleichzeitig soll das Diagnosegerät den Ablauf in Praxen beschleunigen, wodurch das Personal sich anderen Arbeiten widmen kann. Eine Sitzung in der Kabine soll nicht länger als fünf Minuten dauern.

Gesundheits-Check in der Telefonzelle

Das berichtet das Online-Magazin heise.de. Zum Funktionsumfang der Gesundheitszelle gehört die Messung von grundlegenden Körperdaten wie Blutdruck, Herzfrequenz, Blutsauerstoffsättigung, Atemfrequenz und Körpertemperatur. Auch das Körpergewicht und den Körperfettanteil ermittelt das Gerät. Nutzerinnen und Nutzer bekommen sogar eine Auskunft über ihren individuellen kalorischen Grundumsatz und den aktuellen Body-Mass-Index (BMI). Für eine erste Einschätzung kommt eine KI zum Einsatz, die nach oberflächlichen Anzeichen für eine ganze Reihe von Risiken und Krankheiten sucht, darunter Diabetes Typ 2 oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Daten werden ausgedruckt oder digital gespeichert

Eine Übersicht über die Daten erhalten Patienten als Ausdruck – Mediziner verwenden diese dann für die Diagnose. Zusätzlich ist die eHealth Station in der Lage, die ermittelten Informationen in einer elektronischen Patientenakte zu speichern. MedicubeX baut bei der Fertigung des Analysegeräts auf den Einzelbürokabinen des Unternehmens Framery auf. Diese sind ventiliert und so konzipiert, dass sie besonders ruhige Arbeitsumgebungen ermöglichen – und dämmen Schall von innen und nach außen. Anders als bei den Kabinen für Büros, die zwei klare Glasseiten aufweisen, sind die Kabinen von MedicubeX mattiert. Die Patienten sind dementsprechend in der Kabine nur schemenhaft erkennbar.

Hohe Akzeptanz in Finnland – bald auch hier?

In Finnland testet das Unternehmen die Analyse-Maschine nach eigenen Angaben bereits sehr erfolgreich in einem Gesundheitszentrum in Helsinki. Rund ein Drittel mehr Patienten können dem Hersteller zufolge so pro Schicht behandelt werden. Auch bei den Arztbesuchern komme die Maschine gut an: Umfragen ergeben, dass rund 98 Prozent die Kabine wieder benutzen würden. Vielleicht können auch hierzulande Arztpraxen die Arbeitslast ihrer Belegschaft auf diese Art und Weise reduzieren. Denn MedicubeX will noch 2024 die Station in weiteren europäischen Ländern testen.