Wirtschaft

Über 500 Quadratkilometer groß Indien baut das größte Kraftwerk der Welt

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Ein indisches Unternehmen baut den größten Wind- und Solarpark der Welt - in einer Salzwüste.

Ein indisches Unternehmen baut den größten Wind- und Solarpark der Welt - in einer Salzwüste.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

In einer indischen Salzwüste soll der größte Solar- und Windpark der Welt entstehen. Dieser könnte in wenigen Jahren Millionen Haushalte in dem Land mit Strom versorgen. Das Projekt hat gigantische Dimensionen.

Die indische Adani Gruppe baut das nach eigenen Angaben größte Kraftwerk für erneuerbare Energien der Welt. Dieses soll über 500 Quadratkilometer groß sein, was der fünffachen Größe der französischen Hauptstadt Paris entspricht, berichtet der US-Sender CNN.

Im sogenannten Khavda Renewable Energy Park, der in der Salzwüste an der Grenze zu Pakistan entsteht, investiert das Unternehmen rund 20 Milliarden US-Dollar in Solar- und Windkraftanlagen. "Ein so großes Gebiet, eine Region, die so unbelastet ist, es gibt keine Tierwelt, es gibt keine Vegetation, es gibt keine Besiedlung. Es gibt keine bessere alternative Nutzung dieses Landes", sagte Sagar Adani, Geschäftsführer der für das Projekt verantwortlichen Adani Green Energy Limited (AGEL) gegenüber CNN.

Adani ist der Neffe von Gautam Adani, der laut Forbes mit einem Vermögen von fast 80 Milliarden Dollar zu den 20 vermögendsten Menschen der Welt zählt. Sein Vermögen erzielte der Milliardär unter anderem als Importeur von Kohle. Im vergangenen Jahr geriet die Adani Gruppe durch Vorwürfe der Kursmanipulation und Bilanzfälschung aber unter Druck. Das Unternehmen wies die Anschuldigungen zwar zurück, der Aktienkurs brach jedoch zwischenzeitlich um die Hälfte ein.

Firma will 100 Milliarden Dollar investieren

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Jetzt will das Unternehmen, laut CNN, insgesamt 100 Milliarden US-Dollar in den nächsten zehn Jahren in den Bereich erneuerbare Energien investieren. Bei Fertigstellung des Renewable Energy Park könnte dieser bis zu 16 Millionen indische Haushalte mit Strom versorgen. Der Erfolg des Projekts gilt als entscheidend für Indiens Bemühungen, die Umweltverschmutzung zu reduzieren und seine Klimaziele zu erreichen, während es den wachsenden Energiebedarf der bevölkerungsreichsten Nation der Welt und der schnell wachsenden Volkswirtschaft deckt. Kohle macht aktuell immer noch 70 Prozent des von Indien erzeugten Stroms aus.

Im Jahr 2021 hatte der indische Premierminister Narendra Modi erklärt, dass Indien bis 2070 seine CO2-Emissionen auf netto null reduzieren will. Bis 2030 hatte sich die Regierung das Ziel gesetzt, eine Kapazität von 500 Gigawatt (GW) an nicht fossiler Stromerzeugung zu erreichen. AGEL, das größte Unternehmen für erneuerbare Energien des Landes, strebt an, mindestens neun Prozent davon bereitzustellen, wobei fast 30 GW allein mit dem Khavda-Park im indischen Bundesstaat Gujarat erzeugt werden könnten.

Quelle: ntv.de, lme

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