Münster/Vechta - In Münster entsteht eine neue Anlaufstelle für Betroffene sexueller Gewalt in Pfarreien und Einrichtungen der katholischen Kirche. Die Arbeitsstelle wird eingerichtet von der Kommission zur unabhängigen Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Bistum Münster (UAK). Bistum und Trägerverein hätten eine Vereinbarung zur Arbeit der Kommission unterzeichnet, teilte das Bistum am Mittwoch mit. Das Bistum stellt nach eigenen Angaben rund 1,5 Millionen Euro bereit. Das Geld ist vor allem zur Finanzierung einer hauptamtlichen Kraft in der Arbeitsstelle in den nächsten dreieinhalb Jahren bestimmt.
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Acht ehrenamtliche Mitglieder
Die Kommission, die nach Angaben des Bistums außerhalb kirchlicher Strukturen arbeitet, setzt sich aus acht ehrenamtlichen Mitgliedern zusammen. Drei – Melanie Hach, Hans Jürgen Hilling und Bernhard Theilmann – sind Betroffene; die Landesregierung in Düsseldorf ernannte die Juristin Angela Faber und Sozial- und Erziehungswissenschaftler Christian Schrapper, der auch den Vorsitz der UAK übernimmt. Das Bistum entsendet die Religionswissenschaftlerin Regina Laudage-Kleeberg, den Kirchenrechtler Thomas Schüller und den Historiker Thomas Großbölting, Autor der Missbrauchsstudie für das Bistum Münster.
Ansprechbar für Betroffene
Die UAK sieht sich nach Angaben des Vorsitzenden Schrapper zuerst den Interessen von Missbrauch und Gewalt betroffener Menschen im kirchlichen Raum verpflichtet. Die UAK werde den Betroffenen in den Regionen des Bistums, zu denen das Oldenburger Land zählt, regelmäßig berichten. Betroffene sollten Ansprechpersonen für ihr Leid und Unrecht finden. Die UAK baue keine Beratungsstelle auf, sondern vernetze bestehende Anlaufstellen.