Handball-Pokal-Final4: 120 000 Euro Trostpflaster für Flensburg

Lasse Andersson tankt sich durch die Flensburger Abwehr, aber seine Tore reichen nicht

Lasse Andersson tankt sich durch die Flensburger Abwehr, aber seine Tore reichen nicht

Foto: Jan Huebner

Im Spiel um die goldene Ananas beim REWE Final4 sehen vor 19 750 Fans in Köln die Füchse Berlin lange wie der Sieger aus. Doch 31:28 (19:15) gewinnt am Ende das Spiel um Platz 3 im DHB-Pokal die SG Flensburg-Handewitt und nimmt als Trostpflaster 120 000 Euro mit. Matchwinner ist wieder ein Torhüter. Kevin Moller (34) zeigt 16 Weltklasse-Paraden.

Moller sagt im Anschluss: „Gerade vor dem Spiel am Freitag gegen Magdeburg war es gut, dass wir es uns heute bewiesen haben, dass wir es noch können. Dass wir durch Platz drei eine Runde im nächsten DHB-Pokal sparen, ist ein schönes Trostpflaster. Wir machen ja ohnehin schon genug Spiele.“

Vor Rückspiel gegen PSGFallrückzieher-Félix lässt Barça jubeln

Quelle: DAZN

Nach dem blutleeren Auftritt der Berliner im Halbfinale (25:30 gegen den SCM) nimmt sich Sportvorstand Stefan Kretzschmar (51) die Mannschaft beim Abendessen nach der Magdeburg-Pleite vor: „Natürlich sitzt die Enttäuschung tief, aber ich habe nochmal an die Moral appelliert, sie sollen für unsere 600 mitgereisten Fans noch einmal alles geben und sich mit Anstand von ihnen verabschieden. Schließlich haben sie für dieses Wochenende viel Geld bezahlt. Bei so einem Spiel kannst du die Mannschaft nur über die Emotionen erreichen.“

Die Rede hat offenbar Wirkung gezeigt ins Spiel kommen die Füchse besser. Was gegen Magdeburg im Halbfinale alles schieflief, klappt plötzlich. Aber auch in diesem Spiel ist zu sehen, dass die zwei Dänen-Stars, Lasse Andersson (7 Tore) und Mathias Gidsel (5 Treffer), die ganze Last tragen müssen. Füchse-Trainer Jaron Siewert (30) kann auf diesen Positionen kaum durchwechseln. Denn Paul Drux (Knie-Probleme) und Fabian Wiede (Fuß-Probleme) sind nach ihren Verletzungen nicht in Form

Teaser-Bild

Foto: Ronny Hartmann, picture alliance / foto2press

Trotzdem haben die Berliner die Flensburger in der ersten Halbzeit gleich im Griff, führen kurz vor der Halbzeitpause sogar schon mit 5 Toren (19:15 /29.). Bei der SG läuft nicht viel zusammen, Kapitän Johannes Golla bekommt zunächst keine Bälle an den Kreis, trifft in der 30. Minute zum ersten Mal. Gegen die Niederlage stemmt sich aber Torhüter Kevin Moller mit seinen Paraden, hält so Flensburg im Spiel. Das gibt seinen Kollegen neue Energie. Jetzt trifft auch Golla, netzt am Ende sechsmal ein.

Plötzlich ist alles wieder offen, denn Flensburg hat sich in der 45. Minute an die Füchse rangerobbt. Johan Hansen macht den Ausgleich 24:24. Dann der nächste Schock für die Berliner. Füchse-Star Wiede knickt nach seinem Tor zum 25:24 (46.) bei der Landung wieder mit dem rechten Fuß um. Ausgerechnet Wiede, ausgerechnet der operierte rechte Fuß. Seit September fehlt der Linkshänder den Berlinern in Top-Form auf der Platte. So gelingt Flensburg in der 50. Minute die erste Führung im Spiel durch Mads Mensah Larsen (27:26).

Von diesem Schock erholen sich die Berliner nicht mehr.

Jaron Siewert (30) bilanziert: „Wir haben in der zweiten Halbzeit zu viele freie Dinger weggeworfen. In der ersten Halbzeit hatten wir nur einen technischen Fehler und sehsc Fehlwürfe, in der zweiten Halbzeit wesentlich mehr. Das macht dann in einem engen Spiel den Unterschied. Im Angriff ist uns dann die Leichtigkeit verlorengegangen.“

Keine Handball-News verpassen? Dann hier den WhatsApp-Kanal „Handball-Insider“ abonnieren