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Mysteriöse Entdeckung auf Wertstoffhof – Leibniz-Institut entschlüsselt Rätsel um totes Tier

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Ein Tierfund und viele Fragen: Um welche Art handelt es sich bei einer Entdeckung auf einem Wertstoffhof? Die User haben einige spektakuläre Theorien.

München – Auf einem Wertstoffhof taucht so einiges auf, das den Mitarbeitern Rätsel aufgibt, unter all den Dingen, die die Menschen nicht mehr brauchen. In diesem Fall geht es um einen Tierkadaver, der über einen Facebook-Post seinen Weg ins Internet fand.

Facebook-Userin wendet sich mit Fisch-Foto an Biologen Marke Benecke

Konkret wandte sich eine Userin an Dr. Mark Benecke. Dieser bekommt wohl überdurchschnittlich viele Fotos von toten Tieren zugesandt. Kein Wunder, denn er ist Experte auf dem Feld der forensischen Biologie. Mit seiner Expertise hilft er so manches Mal beim Lösen von Kriminalfällen.

Der Kölner Wissenschaftler ist laut seiner Website international auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Forensik tätig. Deshalb erhoffte sich die Userin von ihm eine Antwort auf ihr Rätsel: das eines toten Fisches. Ein Igel hatte jüngst mehr Glück als der Fisch, denn das Tier wurde mithilfe von Olivenöl von der Feuerwehr gerettet.

Die Userin auf Facebook schreibt: „Hallo Dr. Benecke, ich arbeite auf einem Recyclinghof und habe in einer Gitterbox (im Austausch vom Kunden) eine kleine Entdeckung gemacht.“ Vielleicht könne der Experte ja bei der Bestimmung helfen?

User diskutieren auf Facebook über toten Fisch – Ein Stör? „Definitiv nicht“

Sofort geht die Diskussion los. Die Follower von des Biologen geben in den Kommentaren ihre Tipps ab. „Ich werfe mal den Liniendornwels aus der Aquaristik ins Rennen. Erinnert mich jedenfalls stark an die beiden daheim in meinem Aquarium“, schreibt ein User. Ein anderer Nutzer tippt auf einen „kleinen Stör“, doch andere Nutzer widersprechen: „Definitiv nicht.“ Störe hätten „lange Nasen“.

Ein User hat eine andere Theorie: „Mein erster Gedanke war ein Harnischwels aus der Gattung Panaque (sehr schöne Tiere, die allerdings recht groß werden können), wegen des leicht ansteigenden, doch recht hochrückigen Vorderkörpers.“ Doch er gibt zu: „Bei der genauen Bestimmung kann wohl nur ein Ichtyologe helfen.“

Die meisten User sind sich einig, was die Art angeht: ein „Steinpicker“

Der Gewinner aber scheint der „Steinpicker“ zu sein. „Als ehemaliger Krabbenfischer behaupte ich auch einmal, dass das ein Steinpicker ist.“ Der Steinpicker (Agonus cataphractus) ist ein bodenlebender Knochenfisch, der im nordöstlichen Atlantik, in der Nordsee und der südlichen Ostsee heimisch ist. Die Fotos haben tatsächlich eine starke Ähnlichkeit mit dieser Art.

Ein anderer User stimmt zu: „Steinpicker würde ich auch sagen! Ich hatte so einen als Kind mal gehabt.“ Eine andere Userin glaubt ebenfalls an diese Art: „Ich denke auch, dass es ein Steinpicker ist. Entweder als Beifang aus der Krabbenfischerei oder wenn sehr alt, als Souvenir irgendwo an der Küste erworben.“

Benecke selbst äußert sich übrigens nicht und gibt keinen Tipp ab. IPPEN.MEDIA hat im Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels im Bereich Ichthyologie (Fische) für eine Klärung nachgefragt, und tatsächlich: „Die Aufnahmen zeigen einen Steinpicker, Agonus cataphractus“, bestätigt der Kurator für Ichthyologie, Fabian Herder.

„Goault-Larve“ – User tippen auf Fantasiekreaturen

Natürlich werden auch etwas skurrile Tipps genannt, schließlich bewegt sich die Diskussion im Internet. Eine „Sandforelle aus Arakis“ wird in Anspielung auf den Roman und Film „Dune“ von Frank Herbert genannt, ebenfalls wie eine „Goault-Larve“ („Stargate“). „Frankenfish“, schreibt zudem eine Userin und bezieht sich auf den Roman „Frankenstein“ von Mary Shelley. „Ich denke, das ist ein Alien“, vermutet eine andere Nutzerin.

Die Natur gibt immer wieder Rätsel auf. Höhlenforscher haben bei Triest nach 23 Jahren Suche kurz vor Ostern einen mysteriösen unterirdischen Fluss entdeckt, der aus einem anderen Land kommt. (cgsc)

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