Im Zusammenhang mit Amy Winehouse denkt man vor allem an ihre große, toxische On-Off-Liebe zu Blake Fielder-Civil (*16.4. 1982), der sie in den Drogenstrudel zog. Was viele nicht wissen: Vor ihrem Tod war Amy seit anderthalb Jahren mit einem anderen Mann liiert. Die beiden wollten sogar heiraten, sprachen über Kinder. Doch auch Regisseur Reginald "Reg" Traviss (*12.2. 1977) konnte die eigenwillige Soul-Ikone nicht retten, die am 23. Juli 2011 im Alter von nur 27 Jahren an einer Alkoholvergiftung starb. 

Amy Winehouse & Reg Traviss: Das ist über ihre Beziehung bekannt

Die Karriere von Winehouse war ins Stocken geraten, als sie Anfang 2010 mit dem Regisseur von "Joy Division" zusammenkam. Zuvor hatten Drogen und gesundheitliche Probleme die Sängerin dazu gezwungen, eine Karrierepause einzulegen. Vorausgegangen war 2009 die Scheidung von Blake Fielder-Civil, jenem verhängnisvollen Mann in ihrem Leben, den viele für mitverantwortlich für ihren Tod halten. Der jedoch andererseits eine tiefe und innige Liebe Amys war - und die größte Inspiration unter anderem für die traurige Trennungshymne "Back to Black". Winehouse versuchte zu diesem Zeitpunkt, von den harten Drogen wegzukommen, doch der Alkohol und ihre Bulimie hatten sie fest im Griff. Nach Medienberichten und der Biografie ihres Vaters Mitch Winehouse, hatten Traviss und Winehouse geplant, 2012 zu heiraten und wollten Kinder haben. Zwar gibt es widersprüchliche Angaben darüber, wer den Antrag machte und ob dieser letztlich angenommen wurde, doch sagte Mitch Winehouse bei der Beerdigung seiner Tochter: 

Amy hatte in Reg ihre Liebe gefunden. Er half ihr mit ihren Problemen und Amy wollte mit ihm ihre Zukunft verbringen. Sie war so glücklich wie seit Jahren nicht mehr.

Auch ihre letzte Liebe konnte sie nicht retten

Er war der Mann an ihrer Seite, bis sie starb, doch gibt es auch Berichte, wonach Reg ihr einen Monat vor ihrem Tod ein Ultimatum stellte - "die Drogen oder ich!" So kam es, dass die "Valerie"-Sängerin sich im Juni 2011 in die Rehab "The Priory" begab. Reg habe sie zurück ins Leben holen wollen, doch auch ihre seine Liebe konnte sie nicht retten: Die Sucht war stärker. Nach einem Comeback-Versuch in Belgrad verließ die 27-Jährige am 18. Juni 2011 torkelnd und weinend die Bühne, ausgebuht von enttäuschten Fans. „In der Woche vor ihrem Tod war sie dreimal so betrunken, dass sie bewusstlos war“, wurden Freunde in britischen Gazetten zitiert. Am 23. Juli schlief sie in ihrem Londoner Apartment für immer ein. Gerichtsmediziner stellten bei der Toten über 4 Promille fest - neben ihr lagen zwei leere Wodka-Flaschen. Der Partner der Sängerin zeigte sich drei Tage nach ihrem Tod gegenüber der "Sun" fassungslos - und untröstlich: „Sie war voller Leben. Sie hat jeden Tag Sport und Yoga gemacht. (...) Ich habe meinen Schatz verloren, den ich so sehr geliebt habe.“

"Welt stehengeblieben": So erfuhr Reg Traviss von ihrem Tod 

Dass es so enden würde, hatte der Filmemacher nicht geahnt. Später sprach Amys Partner ausführlich über jenen 23. Juli 2011, der sein Leben für immer verändern sollte. Am Todestag seiner Liebsten traf er Vorbereitungen für eine Hochzeit, die er am nächsten Tag mit Amy besuchen wollte. Beide freuten sich, es sollten Freunde aus Übersee einfliegen. Der Filmregisseur sagte, er habe die 27-jährige Sängerin seit dem Vorabend nicht erreichen können und habe ihr eine SMS gesendet, ihn zurückzurufen, sobald sie wach sei. "Ich hatte ein paar Termine – ganz normale Dinge: Ein Frisörtermin, Schuhe und einen Anzug für die Hochzeit besorgen. Ich dachte mir, dass es komisch ist, dass sie mich nicht zurückgerufen hat. Ich wollte alle Sachen erledigen und dann zu ihr gehen.“ Als er den Friseur verlassen habe, habe er gesehen, dass Amys Security-Mann einen Anruf hinterlassen hatte. Als dieser ihn zurückrief, die Hiobsbotschaft: „Der Bodyguard sagte: Reg, etwas Schreckliches ist passiert. Man konnte es in seiner Stimme hören. Er meinte: Du kommst besser direkt hierher. Und das war es. Ich habe alles stehen und liegen gelassen und bin losgegangen. Es war, als wäre die Welt stehen geblieben, als wäre ich in eine andere Realität abgetaucht – in eine andere Dimension, in der alles gleich ist, aber etwas grundlegend falsch“, so Traviss rückblickend.

Für ihn kam der Tod der Mode-Ikone, die für ihren ausgefallenen Look von Fashion-Legenden wie Anna Wintour und Karl Lagerfeld gefeiert wurde, aus dem heiteren Himmel. Anders als wohl für viele Freunde und Fans. Sie hatten sich zuletzt zwei Tage vor ihrem Tod gesehen. "Sie war entspannt, wir haben gelacht", sagte er. "Sie hat über die Zukunft gesprochen." Das Paar hatte konkrete Pläne: „Wir wären jetzt eigentlich zusammen im Urlaub. Wir wollten ihren 28. Geburtstag in der Karibik mit ein paar Freunden feiern, die dort leben“, so Traviss, der bestätigt, dass die beiden verlobt waren: „Wir haben darüber gesprochen zu heiraten. Sie hat mit einigen meiner Familienmitglieder bereits darüber gesprochen. Es war etwas, was definitiv passieren sollte.“ 

Er redete mit Amy nach ihrem Tod 

Nach ihrem Tod litt er enorm unter dem Verlust, sagte: "Es ist fast so, als wäre das Fenster dunkel und man hat keine wirkliche Perspektive auf irgendetwas und es kommt immer näher. Es ist wie ein Tunnelblick". Dem britischen Magazin "Now" zufolge trage er nach Amys Tod stets Schmuck von ihr bei sich und spreche der Toten regelmäßig auf die Mailbox. „Ich bin nicht verrückt – ich will nur wissen, dass sie noch in der Nähe ist.“

Vergewaltigungs-Prozess und Hochzeit: So ging es mit Amys Ex weiter

2012 musste sich Reg Traviss vor Gericht dem Vorwurf der zweifachen Vergewaltigung stellen. Eine Frau bezichtigte ihn, sie in der Nacht zum 31. Dezember 2011 - also nur knapp ein Jahr nach Amys Tod - im Schlaf vergewaltigt zu haben. Traviss stritt den Vorwurf ab und sprach von einvernehmlichem Geschlechtsverkehr. Vor dem Southwark Crown Court wurde der Regisseur freigesprochen. "Ich bin wirklich erleichtert, wirklich erleichtert, dass es es vorbei ist. Ich habe es nicht getan", sagte er laut "The Independent".

Fast Jahre nach dem Tod seiner geliebten fand Traviss neues Glück und heiratete laut der britischen "Mail on Sundy" im Jahr 2020 Schauspielerin und Model Zita Teby. In einer kleinen Zeremonie hätten sie sich in London das Ja-Wort gegeben, nachdem sie sich 2015 am Set von Gangster-Films "Anti-Social" kennengelernt hatten. 

Warum kommt Traviss im Winehouse-Biopic "Back to Black" nicht vor?

Trotz der Wichtigkeit in ihren letzten beiden Lebensjahren fehlt Reg Traviss in der Amy-Winehouse-Biopic "Back to Black" (startete im April 2024 in den Kinos) gänzlich. Stattdessen spielt lediglich die turbulente Liebe zu Blake Fielder-Civil eine Rolle. Warum? Ein Sprecher von StudioCanal verriet "DailyMail", warum es Traviss nicht in das Biopic geschafft hat: "Der Film konzentriert sich auf die Zeit vor und während der Aufnahmen und den phänomenalen Erfolg des Albums 'Back To Black' - daher der Titel."

Verwendete Quellen: Bunte.de, Welt.de, Mirror.co.uk, DailyMail, Now, Bild.de, Sueddeutsche.de, BBC, The Independent, Mail on Sunday