Düsseldorf. Fünf Spiele vor Saisonende sind für Fortuna Düsseldorf Relegationsspiele oder gar ein direkter Aufstieg möglich. Welche Optionen der Verein hat.

  • Fortuna hat noch fünf Saisonspiele zu bestreiten.
  • Zurzeit läuft es auf ein Relegationsspiel gegen einen Erstligisten hinaus
  • Auch ein direkter Aufstieg ist noch möglich
  • Der Mai könnte für Fortuna Düsseldorf noch lang werden

Den DFB-Pokal konnte Fortuna Düsseldorf zwar nicht erringen, doch ein Aufstieg in die Fußball-Bundesliga ist mehr denn je drin. Nach 29 Spielen steht Fortuna auf Platz drei der zweiten Liga. Fünf Partien, davon drei daheim, hat der Verein noch zu bestreiten. Am Samstag, 20. April, geht es gegen Greuther Fürth weiter. Was muss passieren, damit die Fortunen in der nächsten Saison erstklassig spielen?

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Gegen diese Mannschaften muss Fortuna noch bestehen

Das Restprogramm liest sich „machbar“: Nach Fürth geht es noch gegen Schalke (27. April), den 1. FC Nürnberg (3. Mai), Holstein Kiel (11. Mai) und am letzten Spieltag gegen den FC Magdeburg (19. Mai). Die größte Herausforderung dürfte Tabellenführer Kiel darstellen. Aber auch die zuletzt strauchelnden Schalker können mit Gelsenkirchener Heimpublikum im Rücken (rund 62.000 Zuschauer) sicher noch ein richtig schwerer Gegner sein.

Wann finden mögliche Relegationsspiele statt?

Um den direkten Aufstieg zu schaffen, müssen die Düsseldorfer die Saison auf Tabellenplatz eins oder zwei beenden. Gelingt es immerhin, den dritten Platz zu halten, dann hängt der Aufstieg von zwei Relegationsspielen ab. Die beiden Entscheidungsspiele um den letzten Bundesliga-Platz sind laut Rahmenterminkalender der DFL geplant für den 23. Mai 2024 (Hinspiel) und 27. Mai (Rückspiel).

Fortuna-Fans mit großer Aufstiegshoffnung: Um den direkten Sprung in die erste Liga zu schaffen, müssen die Düsseldorfer die Saison auf Tabellenplatz eins oder zwei beenden.
Fortuna-Fans mit großer Aufstiegshoffnung: Um den direkten Sprung in die erste Liga zu schaffen, müssen die Düsseldorfer die Saison auf Tabellenplatz eins oder zwei beenden. © Getty Images | Christof Koepsel

Ob der Mannschaft von Trainer Daniel Thioune der direkte Aufstieg gelingt, hat sie nicht allein in der Hand. Auf Holstein Kiel (1. Platz) hat Fortuna sechs, auf den FC St. Pauli (2. Platz) fünf Punkte Rückstand. Beim Spiel gegen Kiel könnte der Verfolger aus NRW mit einem Sieg drei Punkte gut machen. Doch damit es noch für einen der Spitzenplätze reicht, müssten Kiel oder St. Pauli noch mehr als einmal patzen. Auch eine makellose Siegesserie der Fortunen zum Saisonende könnte letztlich nicht reichen.

Diesen Vorteil hat Fortuna sich erarbeitet

Er ist der treffsicherste Fortunaspieler: Christos Tzolis hat schon 18 Saisontore erzielt.
Er ist der treffsicherste Fortunaspieler: Christos Tzolis hat schon 18 Saisontore erzielt. © Getty Images | Christof Koepsel

Zu Gute kommt den Fortunen ihre ausgezeichnete Tordifferenz: Dank der starken Offensive um Stürmer-Ass Christos Tzolis (18 Saisontore) schoss Fortuna aktuell 28 Tore mehr, als sie kassierten. Das ist merklich besser als die beiden norddeutschen Teams. Bleibt das so, dann würden die Düsseldorfer bei einem eventuellen Punktegleichstand nach dem letzten Spieltag den Vorzug erhalten.

Dieser Verein ist den Fortunen auf den Fersen

Fortunas gefährlichster Verfolger ist eine andere Mannschaft aus Norddeutschland: Der Hamburger SV hat nur drei Punkte Rückstand auf die Düsseldorfer. Die frühere Bundesliga-Größe hofft darauf, dem Fortuna-Team um Kapitän Andre Hoffmann den Relegationsplatz noch abzunehmen. In eine direkte Konfrontation geht es allerdings nicht mehr. Der HSV muss also auf Fortuna-Fehler hoffen.

Diese Mannschaften könnten in den Relegationsspielen warten

Wenn die Kicker aus der Landeshauptstadt den Relegationsplatz halten können, wartet die nächste Herausforderung: Die Fortuna müsste sich in zwei Spielen gegen das Team aus der Bundesliga durchsetzen, das die Saison dort auf Platz 16 beendet. Der Erstliga-Abstiegskampf ist aktuell eng. Besonders die Profimannschaften aus Mainz, Bochum oder Wolfsburg kommen als Relegations-Gegner infrage. Mit Union Berlin wäre sogar ein Kontrahent möglich, der in dieser Saison (sieglos) noch Champions League gespielt hat. Auf die leichte Schulter nehmen sollten die Düsseldorfer sicherlich keinen dieser Vereine.

Mittlerweile eher unwahrscheinlich, aber noch nicht von Tisch: Relegationsgegner könnte auch der 1. FC Köln werden. Aktuell steht die Elf aus der Domstadt jedoch vor dem direkten Abstieg. Nicht von der Hand zu weisen: Dieses mögliche Derby-Duell wäre ein emotionales Highlight zum Saisonende. Sollte es so zu Stande kommen – und die Fortuna gewinnen – würden die Spiele wohl schnell einen gewissen Legendenstatus erreichen. Humoristische Verweise auf die Schlacht bei Worringen: unvermeidbar.

Aufstieg in Relegationsspiel zuletzt 2019

Doch bei aller Vorfreude gilt: Relegationsspiele bedeuten selten den Aufstieg – Fortunas Liga-Konkurrent HSV musste das bereits zwei Jahre in Folge erleben. Zuletzt schaffte es Union Berlin 2019 so in die erste Liga. Das letzte Mal, dass sich davor eine Zweitliga-Mannschaft in den Relegationsspielen durchsetzte, war 2012. Wie diese Mannschaft hieß? Fortuna Düsseldorf. Damals legendär: der Arena-Platzsturm nach dem 2:2 gegen Hertha, das zum Aufstieg reichte, das aber erst einmal ein juristisches Nachspiel hatte.

Die Düsseldorfer könnten also die Chance bekommen, ein goldenes Händchen für Relegationsspiele zu beweisen. Doch der realistisch denkende Fan weiß: Mit einem direkten Aufstieg wäre die Fortuna besser bedient. Und dafür braucht es jetzt auf jeden Fall einen überzeugenden Saisonabschluss.

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