Spektakuläre Land- und Wasserroute: Ein U-Boot-Oldtimer geht auf Reisen

Noch liegt der Stahl-Koloss auf dem Gelände des Technik-Museums in Speyer

Noch liegt der Stahl-Koloss auf dem Gelände des Technik-Museums in Speyer

Foto: Technik Museen Sinsheim Speyer
Von: Janine Wollbrett

Speyer (Rheinland-Pfalz) – Noch liegt die U 17 in der pfälzischen Domstadt Speyer. Doch die Zwischenstation auf dem Gelände des dortigen Technik-Museums hat bald ein Ende: Jetzt stehen Zeitplan und Route des spektakulären fast 90 Meter langen und 10 Meter hohen U-Boot-Schwertransports zum Technik-Museum nach Sinsheim (Baden-Württemberg) fest.

Das U-Boot wurde vergangenes Jahr über den Rhein nach Speyer gebracht (Foto), diesen Sommer soll die Reise weitergehen nach Sinsheim

Das U-Boot wurde vergangenes Jahr über den Rhein nach Speyer gebracht (Foto), diesen Sommer soll die Reise weitergehen nach Sinsheim

Foto: Technik Museen Sinsheim Speyer

Der Startschuss des Mammut-Vorhabens beginnt am 30. Juni mit dem Straßentransport vom Speyerer Technik-Museum zum Rhein. In den folgenden Tagen soll der Koloss auf einen Fluss-Ponton, der auf dem Berghäuser Altrhein liegen wird, gefahren werden.

Das U-Boot rollte auf dem Weg ins Museum in Speyer ganz dicht an einem Haus vorbei. Die Bewohner bestaunten es vom Balkon aus

Das U-Boot rollte auf dem Weg ins Museum in Speyer ganz dicht an einem Haus vorbei. Die Bewohner bestaunten es vom Balkon aus

Foto: Uwe Anspach/dpa

Weiter geht es mit dem maritimen Oldtimer am 5. Juli: da soll der Ponton mit der U17 auf dem Rhein bis nach Mannheim schippern. Dort wird das U-Boot gedreht, um die niedrigen Neckarbrücken passieren zu können. Der Koloss soll dann am 6. Juli Heidelberg erreichen und am folgenden Tag weiter Richtung Haßmersheim gehen – vorbei an Neckargemünd, Neckarsteinach und Hirschhorn. Bei Eberbach legt der Ponton erneut an. Die letzte Etappe auf dem Wasser führt die U17 nach Haßmersheim, wo es für das U-Boot am 13. Juli an Land gehen soll.

Karte/Map: Die unglaubliche Reise des U-Boots U17 – Infografik

Nun sind Millimeterarbeit und Nerven aus Stahl gefordert!

Denn das U-Boot muss dann auf einem 30-achsigen Tieflader mit 240 Rädern durch enge Straßen manövriert werden: Die erste Etappe startet am 14. Juli von Haßmersheim ins Fünfmühlental. Am 15. Juli Durchfahrt durch Siegelsbach. Am 16. Juli wird Bad Rappenau erreicht, wo am Abend des 17. Juli das U-Boot wieder gedreht werden muss, um eine Bahnlinie überqueren zu können. Am 20. Juli soll die U17 dann auf die A6 auffahren; über einen Parkplatz zwischen Reihen und Ittlingen verlässt der Transport die A6 wieder. Auf der weiteren Route liegen die Ortschaften Ittlingen, Hilsbach und Weiler sowie das Stadion des Bundesligisten TSG Hoffenheim. In der Nacht vom 27. Juli auf den 28. Juli soll der Transport die A6 überqueren, bevor er am 28. Juli bis zum Gelände des Technik-Museums Sinsheim rollt.

U17 war 37 Dienstjahre im Einsatz!

Die U17 ist ein U-Boot der Klasse 206A, hat eine Länge von etwa 48 Meter, einen Tiefgang von 4,6 Meter und verdrängt getaucht etwa 500 Tonnen. Sein Einsatzgebiet war hauptsächlich in der Nord- und Ostsee, später auch im Mittelmeer. Es war seit 1973 im Einsatz und wurde 2010 ausrangiert. Die Boote vom Typ 206 haben fast 40 Jahre in der Deutschen Marine gedient – so lange wie kein anderes U-Boot zuvor.

Mit dem bevorstehenden Weitertransport des U-Bootes setzen die Technik-Museen in Sinsheim und Speyer einen weiteren Meilenstein in ihrer Geschichte der Schwertransporte: 2001 war es ein Jumbo-Jet, 2003 eine Concorde und 2008 die Buran-Raumfähre.

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