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Handball-Bundesliga

BHC verliert auch gegen Eisenach und steht mit einem Bein in der 2. Liga

60 Minuten hatten Tomas Babak und der Bergische HC im Schicksalsspiel gegen Eisenach alles investiert, standen am Ende aber wieder mit leeren Händen da. Steigt der BHC nun zum dritten Mal nach 2012 und 2017 aus der 1. Bundesliga ab?

60 Minuten hatten Tomas Babak und der Bergische HC im Schicksalsspiel gegen Eisenach alles investiert, standen am Ende aber wieder mit leeren Händen da. Steigt der BHC nun zum dritten Mal nach 2012 und 2017 aus der 1. Bundesliga ab?

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Wuppertal. Bereits eine Stunde vor dem Anpfiff herrschte in der Wuppertaler Unihalle eine ganz besondere Atmosphäre. Die mitgereisten Fans des ThSV Eisenach – aktuell der Sympathieträger in der Handball-Bundesliga überhaupt – sorgten schon für Stimmung, während ihre Mannschaft zum ersten Mal das Feld betrat. Zum Anpfiff hatte die Anhängerschaft des Bergischen HC im Zusammenspiel mit den Gästen die Halle längst in einen Hexenkessel verwandelt. Keine Frage, das Publikum wusste, um was es ging: den Klassenerhalt. Am Ende jubelten aber nur die Thüringer. Der BHC verlor erneut in der Schlussphase die Nerven, zog mit 27:30 (14:16) den Kürzeren und hat nun fünf Punkte Rückstand zum rettenden 16. Platz.

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Der Klassenerhalt wird jetzt zur Herkulesaufgabe.

Jörg Föste

BHC-Geschäftsführer

Der Auftakt verlief aus BHC-Sicht nach Plan. Die Mannschaft gewann viele Zweikämpfe – durch Tomas Babak oder Eloy Morante Maldonado – und nutzte ihre Chancen konsequent. Nach jedem Treffer jubelten die Löwen in Richtung des frenetischen Publikums. Tomas Babak trumpfte mit zwei tollen Toren auf, auch Noah Beyer, Morante und Frederik Ladefoged trafen, bevor Isak Persson einen Gegenstoß verwandelte, den Lukas Stutzke mit gutem Stellungsspiel herausgearbeitet hatte. Die Löwen führten 7:4 in einem Spiel, das sie sich bis dahin genau so gewünscht hatten.

Fehler und Fehlwürfe kommen

Doch dann kamen sie wieder, die Fehler. Ein Fehlpass zum Gegenstoß, einer ins Aus, dazu ein paar Würfe neben das Tor beziehungsweise an die Latte von Yannick Fraatz, der im rechten Rückraum den Vorzug vor Djibril M‘Bengue bekam, sowie Persson. Die Gäste glichen schnell aus, weil der Zugriff in der Abwehr von Beginn an nicht so recht vorhanden war und sich daran auch wenig änderte. Auch die Einwechslung von Tom Kare Nikolaisen – es war sein erstes Spiel in der gesamten Saison nach einer Rücken-OP – beim Stand von 10:11 half kaum.

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Während sich die Bergischen nun mühten, Tore zu werfen, legte Eisenach vor. Der BHC antworte mit Tempo, hielt dem nun maximalen Erfolgsdruck aber mehr und mehr nicht stand. Noah Beyer traf sicher, doch Stutzke, Persson und Ladefoged ließen freie Gelegenheiten aus sechs Metern liegen. Dass die Gäste in der letzten Sekunde der ersten Hälfte auch noch zum 16:14 durch Marko Grgic versenkten, verdeutlichte die Abwehrschwäche ein Mal mehr.

Deckung steht nach der Pause defensiver

Aber der BHC kam besser aus der Pause. Nicht nur sorgten Grega Krecic und Ladefoged für den Ausgleich, die Deckung agierte auch defensiver, dadurch kompakter und machte es Eisenach damit deutlich schwerer. Dazu stand nun Christopher Rudeck für Peter Johannesson zwischen den Pfosten und erwischte gleich den ersten Ball auf seinen Kasten.

Der BHC war nun da, bekam auch Konter, die er konsequent ausnutzte. Eloy Morante hatte eine ganz starke Phase. Er war es auch, der das 20:20 markierte. Das Schicksalsspiel - der BHC musste schließlich gewinnen, um realistische Chancen im Abstiegskampf zu wahren - ging in seine finalen 15 Minuten. Es war nun eine Abwehrschlacht, was nach der ersten Halbzeit kaum noch zu erwarten gewesen war.

Grega Krecic trifft sicher

Und es blieb eng. Es schien, als könnte jede Aktion die entscheidende sein. Nervenstark präsentierte sich Krecic. Der bislang etwas glücklose Winter-Zugang kam aus dem Rückraum zu Chancen und nutzte die meisten sicher - so auch zum 23:23 in Unterzahl. Als dann auch noch Rudeck gegen Grgic parierte, hatten die Hausherren die Chance zur Führung. Morante zog zunächst eine zweiminütige Hinausstellung gegen Mait Patrail und versenkte im nächsten Angriff zum 24:23, Ladefoged markierte das 25:24.

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BHC gibt das Spiel in vier Minuten aus der Hand

Die Bergischen hatten nun einen leichten Vorteil. Aber Manuel Zehnder glich per Siebenmeter wieder für Eisenach aus. Vier Minuten standen noch auf der Uhr. Und es kam wieder zu einer Endphase, die die Bergischen verloren. Zehnder traf für Eisenach, Lukas Stutzke übernahm beim BHC die Verantwortung und scheiterte zwei Mal. Eisenach führte 27:25 und ließ sich das im Schlussspurt nicht mehr nehmen.

„Der Klassenerhalt wird jetzt zur Herkulesaufgabe“, sagte Geschäftsführer Jörg Föste – enttäuscht, aber gewohnt sachlich und deutlich.

ST

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