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3. Fußball-Liga

Dynamo Dresden hat Ziel vor Augen: Trainer Markus Anfang mit Optimismus

Im Hinrundenduell steuerte Niklas Hauptmann einen Treffer zum 5:1-Sieg für Dynamo Dresden gegen Viktoria Köln um Moritz Fritz (l.) bei. Nur zu gern würden die Schwarz-Gelben am Sonnabend einen ähnlichen Triumph gegen die Rheinländer wiederholen.

Im Hinrundenduell steuerte Niklas Hauptmann einen Treffer zum 5:1-Sieg für Dynamo Dresden gegen Viktoria Köln um Moritz Fritz (l.) bei. Nur zu gern würden die Schwarz-Gelben am Sonnabend einen ähnlichen Triumph gegen die Rheinländer wiederholen.

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Dresden. Im November war sie noch in Ordnung, die schwarz-gelbe Fußballwelt. Dynamo Dresden feierte mit einem 5:1 bei Viktoria Köln den höchsten Auswärtssieg dieser Saison, baute seine Tabellenführung aus. „Das Hinspiel haben wir noch gut in Erinnerung. Es war eines der besten Spiele, die wir gemacht haben“, sagt Cheftrainer Markus Anfang und denkt gern an die Partie in seiner Heimatstadt zurück. „In Köln hat am Anfang gefühlt jeder Schuss gesessen. Es war ein positives Ergebnis, auch die Rahmenbedingungen waren gut. Da hat viel gepasst. Es wird Zeit, dass es jetzt auch wieder passt!“

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Dynamo Dresdens Trainer Markus Anfang über das Hinspiel am Rhein

Der Coach der Schwarz-Gelben erinnert sich gern an den 5:1-Sieg im Sportpark Höhenberg.

Denn an diesem Sonnabend (14 Uhr/live im MDR und bei Magentasport) geht es nun erneut gegen die Kölner Viktoria, aber unter ganz anderen Vorzeichen aus Dresdner Sicht. Die Sportgemeinschaft hat diesmal keine Positivserie im Rücken, sondern einen äußerst hartnäckigen negativen Lauf. In den jüngsten acht Punktspielen gab es nur einen Sieg, ein 2:1 gegen 1860 München Anfang März. Zwölf Saisonniederlagen haben sich mittlerweile aufsummiert – genau wie bei den Rheinländern, die an diesem Wochenende vor rund 29000 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion ran müssen.

Dynamo Dresden kann binnen einer Woche Regensburg überholen

Doch schlechte und abträgliche Fakten will Markus Anfang nun endgültig abschütteln. Stattdessen übt er sich in mentalem Optimismus, betont die guten Aspekte. Einer davon: Noch sind in dieser Spielzeit 15 Punkte zu holen, die sogar für Tabellenplatz zwei reichen könnten. Denn verliert Jahn Regensburg am Sonntagabend das Spitzenspiel beim SSV Ulm und schlägt Dynamo seine Gäste, hätte die SGD plötzlich wieder alles in der Hand und könnte den direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga aus eigener Kraft schaffen. Voraussetzung dafür: ein Auswärtssieg nächste Woche beim Jahn, der danach nur noch Tabellendritter wäre – hinter den dann punktgleichen Sachsen, die aber eine um mindestens sieben Treffer bessere Tordifferenz aufweisen würden.

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Fraglos kein leichtes Unterfangen, gerade nach den üblen Resultaten der vergangenen Wochen. Und auch vor dem Hintergrund, dass Dynamo auch noch zwischendrin am Mittwoch im Halbfinale des Sachsenpokals beim Regionalligisten FSV Zwickau bestehen will – um sich ein wichtiges Türchen im Kampf um den finanziell lukrativen DFB-Pokal-Startplatz offen zu halten, falls es in der 3. Liga erneut nicht für den vierten Platz in der Abschlusstabelle reicht. Auch diese Partie dürfte die Dresdner einige Körner kosten. Fanfreundschaft hin oder her, aber der FSV will sicher keine Geschenke verteilen. Für Markus Anfang ist sowas aber kein Grund zur Schwarzmalerei.

„In der Hinrunde ist wahnsinnig viel positives passiert, jetzt in der Rückrunde einiges negatives, aber wir müssen jetzt für uns sagen: Wir haben noch fünf Spiele vor der Brust. Wir haben eine Situation, in der wir immer noch viel in der Hand haben. Wenn du diese Woche positiv gestaltest, kannst du ganz viel von dem, was du dir als Ziel gesetzt hast, wieder in den Fokus rücken. Das ist eine Riesenchance“, gibt sich Markus Anfang hoffnungsvoll und zuversichtlich. Ihm sei dabei völlig klar, dass viele Dinge zuletzt nicht gut gelaufen seien, und die entsprechende Kritik könne und müsse er akzeptieren. „Ich übernehme als der Trainer voll und ganz die Verantwortung für die Ergebnisse“, so Anfang weiter.

Dynamo Dresdens Trainer Markus Anfang zählt auf Stefan Kutschke

Der Coach der Schwarz-Gelben ist froh, dass der Kapitän trotz der Drohbriefe gegen ihn zur Stange hält.

Aber er mahnt eben auch an, dass man nun wieder zum Punkt finden müsse, positive Dinge herauszustellen: „Wir haben am Anfang der Saison gesagt, was unser Ziel ist. Wir waren die ganze Saison in diesem Bereich drin, können wahnsinnig viel erreichen, auch zum jetzigen Zeitpunkt. Wir haben ein Heimspiel, die Fans im Rücken, haben zu Hause in der Regel gute Spiele gemacht, haben zu Hause schon eine Serie gestartet. Wenn wir immer nur darüber reden, was negativ war, wird uns das nicht helfen, positive Signale zu senden und nach vorne zu gucken“, macht Anfang klar und appelliert: „Lasst uns diese fünf Spiele angehen, lasst uns versuchen, die Chance in der aktuellen Situation zu sehen und nicht das, was passieren kann, wenn wir wieder nicht gewinnen!“

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Dynamo-Trainer Markus Anfang denkt vor finalen Wochen positiv

Dass es zuletzt oft nicht klappte, lag nicht nur an der schwachen Chancenverwertung, sondern auch an Mängeln im Spiel gegen den Ball, weshalb Anfang nachgesteuert hat: „Wir haben im Defensivverbund Zweikampfschulung gemacht, um Schüsse zu blocken, das eigene Tor zu sichern. Es ist schwer, jeden Torschuss zu verhindern, das wirst du nicht immer hinbekommen. Aber wir werden alles dafür tun, die Spiele zu null zu gestalten“, verspricht der Chefcoach. Dynamo bekomme durchschnittlich zwar nur knapp acht Schüsse pro Spiel aufs eigene Tor, das sei der niedrigste Wert der Liga. Allerdings finden sie überdurchschnittlich oft ihren Weg ins Gehäuse. Gegen die Kölner soll Schlussmann Kevin Broll jedoch seinen Kasten mal wieder sauber halten.

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Allerdings sei die Viktoria von Chefcoach Olaf Janßen trotz des Hinrundenergebnisses nicht zu unterschätzen, mahnt Anfang: „Das ist eine Mannschaft, die über große Innenverteidiger und Stürmer verfügt und dementsprechend bei Standardsituationen gefährlich ist, die gute Individualisten in ihren Reihen und einen erfahrenen Trainer an der Seitenlinie hat und immer in der Lage ist, jede Mannschaft gut zu bespielen und zu schlagen. Das wird eine schwierige Aufgabe!“ Zuletzt drehte Köln binnen einer halben Stunde einen 0:2-Rückstand gegen den Halleschen FC in einen 4:2-Heimsieg um. „Da ist schon Qualität auf dem Platz. Aber wir werden alles dafür tun, um ein gutes Heimspiel zu machen“, sagt Anfang.

Sieht für Dynamo Dresden in den nächsten Wochen eine „Riesenchance“: Cheftrainer Markus Anfang.

Sieht für Dynamo Dresden in den nächsten Wochen eine „Riesenchance“: Cheftrainer Markus Anfang.

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Sein Team stärkt der 49-jährige Fußballlehrer zur Vorbereitung aufs nächste Spiel mit positiven Erkenntnissen vom 1:1 am vergangenen Sonntag bei der zweiten Mannschaft des SC Freiburg: „Wir haben diese Woche gute Spielszenen gezeigt aus Freiburg, damit die Jungs merken, dass sie in den Spielen sehr gute Phasen haben. Wir sind in der Lage, guten Fußball zu spielen“, weiß Anfang, der dies am Traditionsspieltag in Erinnerung an den Aufstieg in die 2. Bundesliga vor 20 Jahren, den ersten der Vereinsgeschichte, gern mit Toren unterfüttern würde. Damit künftige Traditionsspieltage an den Aufstieg 2024 erinnern können und die schwarz-gelbe Fußballwelt auf der Zielgeraden dieser Saison, vielleicht schon in der bevorstehenden „Woche der Wahrheit“, doch noch wieder ins Lot gerät.

DNN

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