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Leben nach der Menopause Londoner Professorin: "Frauen über 50 sollten Sex haben! Egal wie, es ist gesund!"

Screenshot aus "When Harry met Sally"
"When Harry met Sally" ohne Orgasmus? Undenkbar!
© United Archives / IFTN / Picture Alliance
Über manche Themen redet man nicht so oft. Eins davon ist ganz sicher dieses: ältere Frauen und Sex. Für manche mag sich das so anfühlen, als würden sie an das Sexleben der eigenen Eltern, das es ja offensichtlich gab, erinnert werden. Aber es gibt gute Gründe, sich diesem Thema dennoch zu widmen.

"Ich sage euch etwas, das eigentlich ein Tabuthema ist", schreibt Professorin Joyce Harper, Wissenschaftlerin am University College London, "Masturbation ist Medizin." Harper beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit der Gesundheit von Frauen, ihre Forschungsschwerpunkte sind Menstruation, die geburtsfähigen Jahre und die Menopause. Das dürfte fast ein ganzes Leben als Frau zusammenfassen und trotzdem fällt es uns immer noch schwer, über Sex und Befriedigung zu sprechen, vor allem, wenn es um ältere Frauen geht. Fast so, als wären wir in den 1950ern steckengeblieben.

Da hilft es, wenn jemand wie Harper mit einem wissenschaftlichen Ansatz daherkommt. Schon lösen sich die Bilder von alten Damen mit einem Vibrator in der Hand in  Wohlgefallen auf und man kann auf einer sachlichen Ebene darüber reden, worüber alle schweigen. Denn es geht nicht um "Schlafzimmerübungen", wie Harper es in der "Daily Mail" formuliert, "es geht um Gesundheit." Puh, thank god.

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Gründe für fehlenden Sex können Scheidung, Verlust des Partners oder Desinteresse am Partner sein – aber das ist kein Grund aufzuhören!

Harper vermutet, dass für viele Frauen das Ende der Periode wie ein Befreiungsschlag wirkt, wie ein Wechsel in das Stadium: Außer mir selbst muss ich niemanden mehr befriedigen. Die Phase durchschritten zu haben, in der man um jeden Preis begehrenswert sein muss, kann wie eine Erlösung wirken, schreibt sie. ABER, natürlich gibt es ein Aber, Harper hält das für einen hormonellen Trick. Sie erinnert sich an sich selbst in der Vormenopause mit Anfang 40 und drei kleinen Kindern, als ihr der Sinn nach allerlei, nur nicht nach Sex stand. Bis zum Ende der Menopause dauert es ab da noch gut zehn Jahre. "Aber die Vagina ist ein Muskel, der wie jeder andere Muskel trainiert werden will", schreibt Harper, "sonst kann es Probleme geben. Use it or lose it (Benutze ihn, sonst war's das)."

Natürlich gibt es physische Veränderungen, die den Geschlechtsverkehr unangenehmer machen können. Doch sollte man sich nicht scheuen, seine Ärztin nach Lösungswegen zu befragen. Denn regelmäßige Orgasmen können dafür sorgen, dass sich die Muskeln im Vaginalbereich sozusagen wiederbeleben. Das hat viele Vorteile: "Ein Orgasmus baut Stress ab und befeuert die Ausschüttung des Hormons Oxytocin sowie der Neurotransmitter Serotonin und Dopamin, die Glücksgefühle auslösen. Das kann dem besseren Schlaf dienen, weil das Gehirn mit Melatonin geflutet wird, das müde macht. Auf lange Sicht haben Studien ergeben, dass Orgasmen den Blutdruck senken, Herzkreislauferkrankungen vorbeugen und gegen Kopfschmerz helfen können."

Wenn der Partner fehlt, aus welchem Grund auch immer, beruhigt Harper: "Man muss nicht mehr in einen Sexshop gehen, um Sexspielzeug zu kaufen. Man kann es online bestellen und es kommt diskret verpackt. Manche gibt es sogar aus medizinischen Gründen verschrieben."

Quelle:"Daily Mail"

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