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Tennis Boris Becker

„Ihm könnte kaum etwas Besseres passieren als dieser Deal“

An die 100 Millionen Euro verdiente Boris Becker in seiner Karriere An die 100 Millionen Euro verdiente Boris Becker in seiner Karriere
An die 100 Millionen Euro verdiente Boris Becker in seiner Karriere
Quelle: AFP/DIMITAR DILKOFF
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Boris Becker saß im Gefängnis, weil er seine Finanzen nicht im Griff hatte. Auch zwei Jahre nach seiner Entlassung beeinflusst seine Strafe immer noch seinen Alltag. Nun winkt der Tennis-Legende allerdings die Gelegenheit, mit seinen finanziellen Fehlern abzuschließen.

Elegant im grauen Anzug schreitet Boris Becker (heute 56) am 29. April 2022 zur Urteilsverkündung im Londoner Southwark Crown Court. Seine Krawatte ist lila-grün gestreift – die Farben von Wimbledon, wo der damals 17-Jährige 1985 zum Mega-Star wurde. Als wolle er dem Gericht und der ganzen Welt noch einmal zeigen, wie verbunden er mit dem Stadtteil von London ist. An seiner Hand Freundin Lilian de Carvalho Monteiro (34). Als Becker den Pulk der Fotografen und Kameraleute vor dem Gerichtseingang erblickt, schaut er ihr in die Augen. Auf der Suche nach Halt in diesem Augenblick, der wohl der bitterste in seinem bewegten Leben ist. Noch am Morgen besuchte Becker – wie auch schon in den Tagen davor – allein eine Kirche und betete.

Bis zuletzt hofft Becker, mit einer Bewährungsstrafe davonzukommen. Drei Wochen zuvor war er von einer Geschworenenjury wegen Insolvenzdelikten in vier von 24 Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Danach beginnen die Tage des Bangens. Muss er wirklich ins Gefängnis? Oder kommt er noch einmal davon?

Einen Tag vor der Urteilsverkündung kauft Becker bei Harrods eine neue olivgrüne Tasche. Dort verstaut er das Nötigste, um für den Gang hinter Gitter vorbereitet zu sein. Sein ältester Sohn Noah (30) nimmt sie am nächsten Tag mit ins Gericht.

Boris Becker zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt

Der ehemalige Tennisstar Boris Becker muss wegen seiner Insolvenzstraftaten ins Gefängnis. Ein Gericht in London verurteilte den dreifachen Wimbledon-Sieger zu zweieinhalb Jahren Haft, wovon er mindestens die Hälfte absitzen muss.

Quelle: WELT/Lore Schulze-Velmede, Sandra Saatmann, Stefan Wittmann

Die bittere Gewissheit folgt am Freitag um 15.45 Uhr nach knapp vierstündiger Sitzung. Richterin Deborah Taylor kennt kein Erbarmen und verkündet das Urteil: zweieinhalb Jahre Gefängnis. Mit versteinerter Miene nimmt Becker in seiner Plexiglaszelle den Urteilsspruch zur Kenntnis. Seine Freundin Lilian bricht in Tränen aus. Die Richterin sagt zu Becker: „Ich könnte Ihnen für jedes der Vergehen, derer Sie schuldig gesprochen wurden, 18 Monate Haft geben. Betrug, Steuerhinterziehung und Geldwäsche: Sie haben alles verloren. Aber Sie haben keine Reue gezeigt, keine Demut.“

Auch nimmt es Taylor Becker nicht ab, dass er sich auf seine Berater verlassen habe. Es sei seine eigene Verantwortung gewesen, zu seinen Schulden zu stehen und dem Insolvenzverwalter seine kompletten Vermögenswerte offenzulegen.

Richterin gewährt Becker keine Gnade

Bis zuletzt versucht Beckers Anwalt Jonathan Laidlaw, seinen Mandanten als ahnungslos und leichtsinnig, aber nicht als böswillig erscheinen zu lassen. Bei den Überweisungen habe es sich um Unterhaltszahlungen und die Begleichung von Rechnungen gehandelt, nicht um den Kauf persönlicher Gegenstände. Mit einer Haftstrafe würde Becker alles verlieren, was er sich als Sportler erarbeitet habe. Sein Ruf wäre auf ewig ruiniert, nie mehr werde er Arbeit finden. Fortan sei er stets auf die Hilfsbereitschaft anderer angewiesen.

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Doch die Mitleidstour zieht nicht. Eine Rolle spielt dabei auch, dass Becker vorbestraft ist. Im Oktober 2002 wurde er in München wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 1,7 Millionen Euro zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt.

Auf eine Stellungnahme verzichtet Becker. Sein Blick ist leer, das Gesicht errötet. Becker bückt sich, schnürt sich noch einmal seine Schuhe, nimmt seine Tasche und wird durch eine Seitentür abgeführt. Ein weißer Gefangenentransporter bringt ihn direkt aus dem Gerichtssaal in das berüchtigte Wandsworth-­Gefängnis im Süden Londons. Dort kommt er in eine 6,5 Quadratmeter kleine, verdreckte Zelle.

Zum Verhängnis werden Becker diese vier Vergehen:

  1. Nach seiner Bankrotterklärung am 21. Juni 2017 überweist er bis zum September 2017 neunmal Geld in Höhe von insgesamt 426 930 Euro auf andere Konten – so entzieht er das Geld dem Insolvenzverwalter Mark Ford. Unter anderem geht Geld an Beckers Ex-Frauen Lilly und Barbara Becker. Dabei handelt es sich um Unterhaltszahlungen für seine Kinder, wie Becker später darlegt. Außerdem habe er Arzthonorare und andere Rechnungen beglichen.

  2. Becker verschweigt der englischen Insolvenzbehörde sein Elternhaus in Leimen (Adresse „Im Schilling“), in dem seine Mutter Elvira (88) immer noch lebt. Der geschätzte Wert: 1,2 Millionen Euro. Die Immobilie hätte in die Insolvenzmasse gehört.

  3. Becker verheimlicht ein Darlehen der Liechtensteiner Bank Alpinium in Höhe von 825.000 Euro für das Haus in Leimen.

  4. Becker gibt im Insolvenzverfahren 75.000 Aktien der Technologie-Firma Breaking ­Data-Corp im Gesamtwert von 78.000 Euro nicht an.
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Am 21. Juni 2017 erklärte ein Londoner Konkursgericht Becker für bankrott, weil er diverse Schulden nicht begleichen konnte. Auf 59 Millionen Euro wurden Beckers Außenstände damals beziffert. Die Richterin Christine Derrett begründete das Urteil so: Es gebe keine Anhaltspunkte, dass Becker seine Schulden zeitnah begleichen könne. Man habe den Eindruck „eines Manns, der mit dem Kopf im Sand steckt“.

Das Insolvenzverfahren ins Rollen bringt die Londoner Privatbank Arbuthnot Latham und Co., die sich wegen ausstehender Zahlungen von Becker an das Gericht wendet. 2019 bekommt die Bank als kleine Entschädigung die verwahrloste Finca, die Becker 1997 für etwa 500.000 Euro kaufte, um dann noch etwa 15 Millionen Euro in Umbaumaßnahmen zu stecken. Doch der Kauf steht von Anfang an unter keinem guten Stern. Becker bezahlt Handwerkerrechnungen nicht, zudem kommt es wegen der Umbauten zum Ärger mit den Behörden. Becker muss illegal errichtete Gebäude wieder abreißen lassen. Daraufhin will er verkaufen, findet aber keinen Interessenten. Die Finca verfällt, Hausbesetzer belagern das Grundstück, zuletzt nistet sich der deutsche Hippie „Bauchi“ dort ein.

Beckers Umgang mit Geld

An die 100 Millionen Euro verdiente Becker in seiner Karriere. Allein an Preisgeld kassierte er 23 Millionen Euro. Hinzu kamen hoch dotierte Werbeverträge. Doch Becker verbrennt sein Geld, das meiste kosten ihn die Frauen. Die Scheidung von Barbara Becker frisst angeblich 15 Millionen Euro auf. Angela Ermakova („Besenkammer-Affäre“) soll etwa fünf Millionen Euro plus monatlich 5100 Euro bekommen haben. Hinzu kamen bzw. kommt Unterhalt für seine vier Kinder Noah (30), Elias (24), Anna (24) und Amadeus (14). Zudem kosten mehrere Unternehmenspleiten viel Geld. Auch der luxuriöse Lebensstil spielt eine wesentliche Rolle. Flüge im Privatjet mit Gefolgschaft sind keine Seltenheit. Becker lebt auf großem Fuß. Für seine Wohnung in London wird eine Miete von monatlich 35.000 Euro fällig.

Warum Becker in London lebt? Die Antwort gibt er in seinem Buch „Das Leben ist kein Spiel“: „Hier darf ein Millionär ruhig mit seiner Nobelkarosse vorfahren. Hier darf der Fußballstar in seinem Ferrari herumkurven. Es wird einem nicht geneidet, dass man sich aufgrund des Erfolgs einfach etwas mehr leisten kann.“

Als das Geld knapp wird, leiht sich Becker welches. Freunde und Bekannte, die sich mit dem berühmten Namen schmücken wollen, gibt es genug. „In München gibt es kaum einen Millionär, der Boris Becker bisher nicht Geld geliehen hat“, sagt der 2023 verstorbene DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff einmal.

Doch Becker überspannt den Bogen. Einen gratis zur Verfügung gestellten Maserati parkt er in seinem Wohnort London nach Belieben – und ignoriert die anfallenden Strafgelder. Die Mahnungen – dem Vernehmen nach in Höhe von mehreren Tausend Euro – gehen an einen Mannheimer Autohändler. Der ist irgendwann so genervt, dass er Becker das Auto wieder wegnimmt.

Der britische Milliardär John Caudwell gibt Becker 2014 einen Kredit über 1,4 Millionen Euro – für einen Zinssatz von 25 Prozent. In seiner Not akzeptiert Becker den Wucherzins. Im Zuge seines Finca-Kaufs plagen ihn Verbindlichkeiten beim spanischen Finanzamt und bei einem Bauunternehmer.

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Der Schweizer Geschäftsmann Hans-Dieter Cleven verklagt Becker 2015 auf Rückzahlung von etwa 8,8 Millionen Euro. Insgesamt soll Becker ihm sogar 36,5 Millionen Euro schulden. Ein Schweizer Gericht weist die Klage allerdings 2018 in zweiter Instanz ab. Es sieht es als erwiesen, dass Cleven Becker ein Darlehen gewährt habe, allerdings sei kein Datum für eine Rückzahlung vereinbart worden.

Die Zeit im Gefängnis

Das Finanzdesaster endet für Becker im Knast. Den Augenblick, in dem er seine Zelle betritt, nennt Becker in einem Interview bei Sat.1 später „den einsamsten Moment, den ich in meinem Leben hatte“. Vier Wochen sitzt er zunächst im berüchtigten Wandsworth-Knast. Dort ist er zusammen mit Mördern und Kinderschändern untergebracht. „Alles, was man sich vorstellen kann, ist hier Zelle an Zelle“, so Becker. „An einem solchen Ort musst du aufpassen auf deine Haut, weil die Wächter tun es nicht.“

Becker versucht, unauffällig zu sein, um nicht attackiert oder erpresst zu werden. „Das Gefängnis ist ein gefährlicher Ort. Ich habe vorher ein paar Filme angeschaut, um mich vorzubereiten, aber so habe ich es nicht erwartet. Es ist sehr beängstigend“, sagt er später. Und: „Die einzige Währung, die du hast, ist dein Charakter. Du freundest dich besser mit den starken Jungs an, denn du brauchst Schutz. Du brauchst eine Gruppe von Leuten, die auf dich aufpassen.“

Immerhin: In Wandsworth und danach im „Wohlfühl-­Gefängnis“ Huntercombe wird Becker wegen seines Prominentenstatus‘ in einer Einzelzelle untergebracht. Dennoch hat er kritische Situationen zu überstehen. In Huntercombe bedroht ihn ein Mithäftling, bis Beckers Kumpel Ike zu Hilfe eilt. Mit einigen seiner Knastkumpel werde er „ewig verbunden“ bleiben: „Man ist wirklich gleich. So einen Zusammenhalt mit anderen Menschen habe ich in der freien Wildbahn kaum erlebt.“ Zu seinem 55. Geburtstag, den Becker im Gefängnis verbringt, bekommt er von den anderen Häftlingen gleich drei Schokoladenkuchen überreicht.

Während seiner Zeit im Gefängnis erhält Becker viele Briefe, unter anderem drei Seiten von seinem einstigen Rivalen Michael Stich (55). Als Becker bei Sat.1 davon erzählt, steigen ihm vor Rührung die Tränen in die Augen.

Am 15. Dezember 2022 kommt Becker vorzeitig aus der Haft – nach siebeneinhalb von ursprünglich 30 Monaten. Er profitiert von einer britischen Sonderregel, wonach ausländische Häftlinge ein Jahr früher als gewöhnlich entlassen und abgeschoben werden können. So sollen die überfüllten britischen Gefängnisse entlastet werden.

Haben die 230 Tage im Knast ihn verändert? Sechs Tage nach seiner vorzeitigen Entlassung spricht er im Sat.1-Interview, für das Becker 500.000 Euro kassiert, ausführlich darüber: „Ich glaube, das Gefängnis war gut mich“, sagt er im Gespräch mit Moderator Steven Gätjen. Er hält eine Broschüre hoch und bezeichnet sie als „meine Bibel“. Darin geht es um die stoizistische Philosophie, zu der Becker im Gefängnis gefunden habe. Sie habe ihn „zurückgeholt“. Er sei nicht mehr satt und bequem, sondern nähere sich wieder dem Mann an, der er einst gewesen war. Immer wieder stockt Becker und kämpft mit den Tränen.

Lilian Monteiro and Boris Becker im April 2024 bei der Laureus Gala
Lilian Monteiro and Boris Becker im April 2024 bei der Laureus Gala
Quelle: Getty Images/Borja B. Hojas

Inzwischen lebt Becker mit seiner Freundin Lilian in Mailand. Innerhalb der EU darf er sich frei bewegen, aber er muss auch mit Einschränkungen leben. Nach Großbritannien darf er bis Ende Oktober 2024 nicht reisen. So lang wäre seine ursprüngliche Haftstrafe gelaufen. Erst im Juni 2025 kann er wieder nach Wimbledon reisen, wo er bis zu seiner Verurteilung als TV-Experte für die BBC arbeitete.

In Großbritannien gilt er ein Leben lang als vorbestraft. Promi-Anwalt Paul Vogel (50) erläutert: „Im Vereinigten Königreich speichert der Police National Computer (PNC) alle regis­trierten Straftaten. Sie bleiben dort grundsätzlich gespeichert, bis die Person 100 Jahre alt wird.“

Becker winkt Ende der Insolvenz

Auch nach Australien, das restriktive Einreisebestimmungen hat, kann Becker vorerst nicht fliegen. Bei den vergangenen beiden Turnieren in Melbourne arbeitete er daher aus dem Eurosport-Studio in Unterföhring als Experte. Nach Paris hätte er reisen können, doch da entschied der TV-Sender, aus Kostengründen aus Deutschland zu senden. Auch in diesem Jahr (ab 20. Mai) wird Becker zunächst aus Unterföhring senden. Eventuell reist er am Finalwochenende nach Paris.

Anders bei den US Open 2023: Bei der Vorstellung als Sportdeutschland-TV-Experte drei Wochen vor dem Turnier behauptet Becker noch, alle Einreisemodalitäten seien geklärt. Vor allem verlässt er sich auf eine persönliche Einladung des amerikanischen Tennisverbands. Doch das reicht den US-Behörden nicht, sie verweigern Becker das Einreisevisum. Beckers Reisebeschränkungen stehen auch einem Trainerjob im Wege. Ab Oktober 2023 betreut er den Dänen Holger Rune (20), doch im Februar 2024 endet die Zusammenarbeit.

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Immerhin steht das private Insolvenzverfahren kurz vor dem Abschluss. Ursprünglich läuft dies bis zum 16. Oktober 2031, und so lange müsste Becker seine Schulden abstottern. So ist es aktuell im britischen Insolvenz-Register aufgeführt. Allerdings soll Insolvenzverwalter Mark Ford einem Deal zugestimmt haben, wonach das Verfahren gegen eine Zahlung von 450 000 Euro beendet wird. Becker wäre dann schuldenfrei.

„Diese Summe ist sehr gering im Verhältnis zu dem, was Becker eigentlich an Schulden angehäuft hat. Allerdings ist es für den Verwalter die einzig realistische Chance, zügig an Geld zu kommen“, sagt Vogel. „Becker lebt nicht mehr in England, sondern derzeit in Italien. Der Insolvenzverwalter müsste daher Amtshilfe in Anspruch nehmen, um an die Gelder von Becker zu kommen. Dies ist ein sehr kompliziertes und umfangreiches Verfahren und kein Garant dafür, dass er die Gelder tatsächlich bekommen hätte. Der Insolvenzverwalter hat diesem Deal zugestimmt, da das Risiko zu hoch gewesen wäre, nichts bzw. für lange Zeit nichts zu bekommen.“

Vogels Fazit: „Becker könnte kaum etwas Besseres passieren als dieser Deal.“

Die Geschichte wurde für das Sport-Kompetenzcenter (WELT, SPORT BILD, BILD) recherchiert und zuerst in SPORT BILD veröffentlicht.

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