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Erster Heimerfolg seit Februar

Überzeugender Sieg: SC Paderborn lässt gegen Elversberg nichts anbrennen

Der SCP kommt gegen die SVE im zweitletzten Heimspiel der Saison etwas schwer in den Tritt. Im zweiten Durchgang drehen die Paderborner aber mächtig auf und sichern sich einen hochverdienten 3:1-Sieg.

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Raphael Obermair jubelt nach seinem Tor zum 2:1. | © IMAGO/Ulrich Hufnagel

Raphael Obermair jubelt nach seinem Tor zum 2:1. | © IMAGO/Ulrich Hufnagel

27.04.2024 | 27.04.2024, 17:10

Paderborn. Der SC Paderborn fährt weiter auf der Siegerstraße. Nach dem 2:0-Erfolg in Nürnberg sicherte sich der SCP am Samstagnachmittag gegen die SV Elversberg mit einem 3:1 (0:0) nun auch endlich wieder drei Punkte im eigenen Stadion. Damit klettert der SCP in der Tabelle einen Rang nach oben auf Platz sieben.

Nach einer ereignisarmen ersten Hälfte ging der SVE zunächst in Führung. Doch der SCP ließ sich nicht beeindrucken. Grimaldi, Obermair und Conteh sorgten mit ihren Treffern für die Trendwende und schlussendlich den verdienten Sieg. Es war der erste Heimsieg des SCP seit dem 4:3 gegen Düsseldorf am 4. Februar.

„Wir haben in der ersten Halbzeit zu passiv gegen den ball agiert und es fehlte an zwingenden Umschaltaktionen. Mit dem Gegentor ging dann ein Ruck durch die Mannschaft, danach waren wir viel bissiger. Dann war eine ganz andere Energie auf dem Platz. Keiner hatte mehr Bock, zu Hause die Spiele nicht zu gewinnen - deshalb wollte jeder das Ding unbedingt drehen“, sagte Torschütze Raphael Obermair nach der Partie.

Zwei Veränderungen in der Startelf

Mit zwei Veränderungen im Vergleich zum 2:0-Erfolg in Nürnberg ging es los: Sirlord Conteh nahm auf der Bank platz und Laurin Curda musste verletzungsbedingt passen. Dafür rückten Kai Klefisch und Calvin Brackelmann in die Startelf. Der SCP startete mit einer 5:1:3:1-Formation, wobei Raphael Obermair nicht wie zuletzt auf der Sechs, sondern wieder auf der rechten Schiene unterwegs war.

Die ersten Minuten auf dem Rasen zwischen zwei der sprintstärksten Mannschaften der Liga (Paderborn Platz drei, Elversberg Platz eins) verliefen relativ ruhig. Dafür machten die SCP-Fans auf den Rängen sofort richtig Alarm. Die Supporters Paderborn feierten ihr 20-jähriges Jubiläum und hatten sich zu diesem Anlass eine bunte und gelungene Choreografie ausgedacht. In den ersten zehn Spielminuten passierte hingegen wenig.

Bilbija setzt Grimaldi in Szene

Dann setzte Filip Bilbija Adriano Grimaldi in Szene. Der bullige SCP-Angreifer steuerte mit der Kugel am Fuß auf Elversberg-Keeper Nicolas Kristof zu, wurde aber noch entscheidend gestört und brachte den Ball daher nicht aufs Tor (13.). Kurz darauf stockte den SCP-Fans der Atem, als Marcel Hoffmeier direkt vor der Süd einen misslungenen Rückpass auf Pelle Boevink spielte. Der SCP-Keeper entschärfte die Situation mit einer entschlossenen Grätsche (15.).

Das Spiel öffnete sich auf halber Strecke der ersten Halbzeit dann etwas. Elversberg versuchte sich nun regelmäßiger im Offensivspiel und Paderborn wurde zunehmend gefährlicher über die Außenbahnen. Immer, wenn die Saarländer einen ihrer Angriffe unsauber ausspielten, versuchten die Paderborner schnell in den Vorwärtsgang zu schalten. Immer wieder flogen die Pässe zu Bilbija und vor allem Grimaldi, die aber zunächst wenig aus den Vorstößen machen konnten.

Die erste Riesen-Chance

Die erste Riesen-Chance ging aber aus dem Nichts auf das Konto der Gäste: Elversberg spielte es einmal schnell, gut und geradlinig. Plötzlich stand SVE-Angreifer Manuel Feil vollkommen frei im SCP-Strafraum. Boevink war schon geschlagen als der Schuss von Feil an den rechten Pfosten klatschte (26.). Glück für Paderborn.

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Die Kicker von der Pader verbuchten ihre erste richtige Torchance in der 32. Minute, als Grimaldi wieder mit dem Ball in die SVE-Gefahrenzone lief. Der SCP-Stürmer war nicht schnell genug, um die Gäste-Defensive zu überlaufen. Aber körperlich so stark, dass er den Ball gut behauptete. Etwas zufällig landete das Leder bei Sebastian Klaas, dessen Schuss aber aus etwas spitzem Winkel deutlich über die Latte flog.

Ein Highlight hatte die ziemlich ereignisarme erste Halbzeit noch. Bilbija zog temporeich über die linke Seite in den Strafraum und legte den Ball auf Klaas zurück. Dieser brachte den Ball aus aussichtsreicher Position aber nicht aufs Tor, da sich ein Gegenspieler in den Weg stellte. Mit 0:0 ging es in die Pause.

Die zweite Halbzeit startet furios

Nach dem Wiederanpfiff waren vor allem die Gäste sofort wieder auf Betriebstemperatur. Elversbergs Paul Wanner tauchte nach einer gelungenen Kombination frei vor Boevink auf und versuchte es aus spitzem Winkel selbst. Boevink reagierte stark und entschärfte den Schuss (47.). Wenig später sollte dann doch der erste Treffer fallen: Nach einem Foul von Zehnter an Elversbergs Hugo Vandermersch entschied Schiedsrichter Wolfgang Haslberger auf Strafstoß. Carlo Sickinger trat an und verwandelte sicher zum 0:1 (51.).

So wenig insgesamt in den ersten 45 Minuten passierte, so actionreich wurde es nun. Paderborn schüttelte sich nur kurz und machte nach dem Rückstand unbekümmert weiter. Wieder ging es über die Außenbahn. Von rechts flankte Hoffmeier einmal mehr in Richtung Grimaldi. Diesmal kam die Hereingabe gut. Grimaldi stieg hoch und köpfte überlegt zum 1:1-Ausgleich ein (54.). Kurz danach hätte der SCP schon nachlegen können, als Koen Kostons auf Obermair passte. Dessen Schuss parierte Kristof, der Nachschuss von Hoffmeier wurde geblockt (58.).

Paderborn dreht das Spiel

Auf den Führungstreffer sollten die Fans in der Home-Deluxe-Arena aber nicht lange warten müssen. Wieder lief der Angriff über Kostons, der sich sehenswert durch die generische Defensivreihe dribbelte. Der Holländer legte den Ball einige Meter vor dem Tor quer auf Bilbija, der hart vom Elversberger Torschützen Sickinger gefoult wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Obermair eiskalt zum 2:1 (61.). Zeit zum durchatmen gab es nicht. Nur eine Minute später folgte die Riesen-Chance auf der anderen Seite: SVE-Spieler Luca Dürholtz bekam den Ball etwa auf Höhe des Elfmeterpunktes passgenau serviert, sein Schuss segelte aber deutlich am Ziel vorbei.

Dann wurde es Zeit für neues Personal: Für Bilbija kam Sirlord Conteh ins Spiel und für Grimaldi Ilyas Ansah (69.). Und es sollte nicht lange dauern, bis die beiden Neuen in den Mittelpunkt des Geschehens rückten. 15 Minuten vor dem Ende bediente Zehnter Ansah, der mit viel Tempo in Richtung Grundlinie zog, quer legte und mit seinem Pass Conteh fand. Der SCP-Stürmer blieb cool und netzte zum 3:1 ein (75.).

Selbstvertrauen einer Zwei-Tore-Führung

Vor 12.004 Zuschauern spielte der SCP nun mit dem Selbstvertrauen einer Zwei-Tore-Führung. Es sollte aber fortan wenig nennenswertes passieren. Bereits in der Nachspielzeit der Partie sollte Ansah noch zu einer Großchance kommen, der SCP-Stürmer scheiterte aber am Gäste-Keeper (90+2). Wenig später scheiterte auch Obermair mit einem vielversprechende Freistoß nur hauchdünn. Mit dem ersten Heimsieg seit Anfang Februar (4:3 gegen Düsseldorf) rückt der SCP in der Tabelle nun an Hertha vorbei auf Platz sieben. Mit einem Dreier in Hannover kommende Woche könnte man sogar noch etwas höher klettern.

„Wir sind extrem happy, dass wir heute gewinnen konnten. Wir wollen am Ende der Saison unbedingt einen einstelligen Tabellenplatz erreichen. In der ersten Halbzeit waren wir zu passiv, aber nach dem Gegentor war viel Energie auf dem Platz und viele Aktionen liefen dann auch für uns“, war Kwasniok mit dem Ergebnis und vor allem der sehr fleißigen Leistung seiner Spieler (dreieinhalb Kilometer mehr gelaufen als Elversberg) zufrieden.

Das Spiel zum Nachlesen: