Borussia Norwich
Die Briten steigen mit Dortmunder Hilfe auf und sind damit in guter Gesellschaft
Ein Punkt fehlt noch, damit die Party an der Carrow Road steigen kann. Am Samstag will Norwich City den Aufstieg in die Premier League perfekt machen. Es wäre die nächste Sensation in der zweitklassigen Championship nach dem Aufstieg von Huddersfield Town vor zwei Jahren. Der deutsche Fußballtrainer Daniel Farke, der vorher den SV Lippstadt und Borussia Dortmund II betreute, ist der Architekt des Erfolgs. „Das passiert nicht auf Knopfdruck“, betonte der 42 Jahre alte Farke am Montag nach einem 2:2 bei Stoke City. „Man muss es auf die harte Tour schaffen, und so machen wir das gerade.“
Mit einem Sieg wäre Norwich schon aufgestiegen gewesen. „Wir hatten natürlich gehofft, dass wir uns das Leben mit einem Sieg einfacher machen“, räumte Farke auf der Vereinswebsite ein, „aber Erfolg kommt nie von selbst, erst recht nicht, wenn man im Flaggschiff der Nation spielen will, der Premier League.“ Bei nur noch zwei ausstehenden Spielen, sechs Punkten Vorsprung auf den Tabellendritten Leeds United und der deutlich besseren Tordifferenz kann aber kaum noch etwas schiefgehen.
Vor knapp zwei Jahren hatte Farke den Zweitligisten übernommen und einen echten Stotterstart erlebt. Nach fünf Spielen belegte sein Team einen Abstiegsplatz. Doch den Canaries (Kanarienvögeln) gelang die Wende. Am Saisonende stand Norwich auf Platz 14. Dafür, dass es mittlerweile mit dem Toreschießen klappt, sorgt Teemu Pukki. Der frühere Schalker trägt seit vergangenem Sommer das grün-gelbe Trikot und führt die Torjägerliste mit 28 Toren an. Auch in Stoke traf er. Neben Pukki stehen frühere Bundesliga-Akteure wie Tom Trybull, Mario Vrancic oder Moritz Leitner im Kader – dazu in Deutschland nicht ganz so bekannte deutsche Profis wie Dennis Srbeny (ehemals SC Paderborn) oder Christoph Zimmermann (BVB II).
Die Norwich-Geschichte erinnert an Huddersfield Town, das 2017 unter dem deutschen Trainer David Wagner den Aufstieg schaffte. Dass die Entwicklung bei den Canaries nun ähnlich verläuft, ist kein Zufall. Denn Sportdirektor Stuart Webber war vorher in Huddersfield tätig und holte Wagner, der zuvor Coach von Borussia Dortmund II war. Wagners Nachfolger in Dortmund wurde Farke, den Webber später auch auf die Insel lotste. Dass Farkes BVB-Nachfolger Jan Siewert beim nun abgestiegenen Huddersfield auf Wagner folgte, macht die Sache noch kurioser. (dpa)
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