Marktberichte

Ölpreis im Aufwind Dax schließt ordentlich im Plus

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(Foto: REUTERS)

Nach einer schwachen Woche kehren die Optimisten an die Märkte zurück. Allerdings sprechen Händler lediglich von einer Gegenbewegung. Das Treffen der Opec-Nationen treibt derweil den Ölpreis an.

Der deutsche Aktienmarkt hat die neue Handelswoche freundlich begonnen. In der Hoffnung auf einen ausbleibenden Zinsschritt der Fed sowie getrieben durch eine moderate Erholung der Ölpreise kletterten die Indizes. "Aktuell weiß kein Marktteilnehmer so richtig, in welche Richtung es weitergeht", sagte Marktbeobachter Jens Klatt. "Die Anspannung vor den Sitzungen der japanischen und US-amerikanischen Notenbanken ist groß." Letztlich ging der Leitindex Dax 1,0 Prozent fester bei 10.374 Punkten aus dem Handel. Der MDax gewann 0,8 Prozent auf 21.193 Stellen. Der TecDax erhöhte sich um 0,3 Prozent auf 1773 Zähler. Der Eurostoxx 50 kletterte um 1,2 Prozent auf 2970 Punkte.

Im Dax schoben sich am Ende noch RWE an die Spitze der Gewinner. Das Papier verteuerte sich um 2,9 Prozent. ThyssenKrupp zogen um 2,7 Prozent an. Grund war die gute Stimmung für Rohstoffaktien, die auf die Stahltitel übergriff. Im MDax schob dies Salzgitter um 3,3 Prozent an. Zudem gab es erneute Spekulationen, ThyssenKrupp könnte sich von ihrer Brasilien-Tochter Companhia Siderurgica do Atlantico (CSA) trennen. Continental verteuerten sich nach einer Hochstufung um 1,6 Prozent.

Deutsche Bank findet Boden - doch keinen Rückweg

Am anderen Ende verloren Deutsche Bank weitere 2,4 Prozent. Der Druck kam einerseits von Analysten. So blickt etwa Credit Suisse besonders skeptisch auf den Titel. Die Kapitallücke dürfte nur schwer auszugleichen sein und die Dividendenerwartungen drücken. Zum anderen war von Anschlussverkäufen die Rede. Der Schock über die Forderungen von 14 Milliarden Dollar durch das US-Justizministerium sitze tief.

Abwärts geht es zudem mit Immobilienwerte angesichts steigender Zinsen an den Anleihemärkten. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Der Sektor ist seit Jahresbeginn sehr gut gelaufen. Eine Kehrtwende sei allerdings nicht zu erwarten. Dafür fehlten alternative Anlagemöglichkeiten und das extreme Niedrigzinsumfeld werde noch Jahre andauern. Allerdings prognostiziert eine Branchenstudie einen deutlich langsameren Anstieg der Häuserpreise. Vonovia fiellen um 0,9 Prozent und Deutsche Wohnen um 1,5 Prozent.

In der zweiten Reihe waren allen voran Südzucker gesucht, die um 4,3 Prozent anzogen. Hier wirkte eine Commerzbank-Kommentar, der mit einem guten zweiten Quartal rechnet. Möglich sei sogar eine höheren Prognose für das operativen Ergebnis, hieß es. Auch die Kollegen von Exane halten eine Erhöhung der Unternehmensprognose für wahrscheinlich. Bilfinger legten 2,5 Prozent zu. Der angeschlagene Industriedienstleister hat sich in den USA einen Großauftrag im Volumen von mehr als 100 Millionen Euro gesichert.

Im TecDax standen Xing ganz oben auf den Kaufzetteln. Am Ende ging das Papier 5,4 Prozent fester aus dem Handel. Berenberg hat das Papier auf die Kaufliste genommen.

Wall Street nahezu unverändert

Der Dow Jones präsentierte sich über weite Strecken unentschlossen und beendete den Handel quasi unverändert. Mit einem Minus von lediglich 0,02 Prozent auf 18.120,17 Punkten ging der Leitindex über die Ziellinie. Auch der marktbreite S&P-500-Index schloss bei 2139,12 Zählern unverändert. Beim technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 gab es indes Verluste von 0,46 Prozent auf 4796,07 Punkte.

Anfangs noch deutlicher gestiegene Ölpreise wegen neuerlicher Kämpfe um einen Ölhäfen in Libyen hatten zusammen mit der Hoffnung auf weiter niedrige Zinsen den New Yorker Börsen zunächst Auftrieb gegeben. Die dann bröckelnde Gewinne bei den Ölpreisen führten Händler auf Meldungen über eine vorübergehende Unterbrechung der Kämpfe zurück. Die Blicke der Börsianer richteten sich nun immer stärker auf die zur Wochenmitte anstehenden wichtigen Leitzinsentscheidungen in den USA und Japan.

Ölpreise fester

Derweil hat die Aussicht auf ein mögliches Abflauen der weltweiten Ölschwemme den Ölpreisen auf die Sprünge geholfen. Sie profitieren einerseits von Aussagen aus Venezuela, wonach eine Förderbegrenzung des Erdölkartells Opec im Verbund mit Nicht-Mitgliedern möglich erscheint. Zudem legten am Wochenende bewaffnete Auseinandersetzungen zwei wichtige libysche Ölhäfen vorübergehend lahm, so dass von dort kein Öl verschifft werden konnte. Das Barrel der US-Sorte WTI verteuert sich um 1,3 Prozent auf 43,57 Dollar. Die richtungsweisende Nordsee-Sorte Brent verteuerte sich um bis zu 2,5 Prozent auf 46,93 Dollar je Fass.

Neu entflammte Gefechte in Libyen trugen nach Meinung von Analysten ebenfalls dazu bei, den Ölpreisverfall der vergangen Tage zu beenden. Die Kämpfe führten dazu, dass das Beladen eines Öltankers am Hafen Ras Lanuf eingestellt wurde.

In Asien sind die Aktienmärkte ebenfalls freundlich in die neue Woche gestartet. Im Fokus standen auch hier die Notenbank-Sitzungen in den USA und Japan. "Wir erwarten vor dem Treffen des Offenmarktausschusses der Fed und der geldpolitischen Sitzung der Bank of Japan nur geringe Marktbewegungen", sagte der Analyst Taye Shim von Daewoo Securities. Wegen eines Feiertags blieb der Aktienmarkt in Tokio am Montag geschlossen. Wegen technischer Probleme wurde der Handel an der australischen Börse ausgesetzt. Der Index zeigte sich zuletzt wenig verändert bei 5.295 Punkten.In China ging es nach dem langen Wochenende für den Schanghai-Composite um 0,8 Prozent auf 3027 Punkte nach oben. Der Hang-Seng-Index erhöhte sich um 0,8 Prozent.

Quelle: ntv.de, bdk/jwu/rts/dpa/DJ

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