Obwohl die Kombiversion des brandneuen Astra vornehmlich für Dienstwagenfahrer sowie Firmen- und Flottenkunden gedacht sein dürfte, hat ihn Opel zumindest verbal vom Nimbus des Lastentransporters befreit und ihn wieder "Sports Tourer" genannt. Die dynamisch anmutende Nomenklatur hat aber durchaus Berechtigung, denn optisch kommt der Neuling flott daher. Und, nomen est omen, er fährt sich auch so.
Mit 4,70 m Länge fällt er, ähnlich wie der Vorgänger, recht groß aus und verfügt über klassenkonformes Laderaumvolumen (maximal 1630 Liter; zum Vergleich: Golf Variant 1620 l, Skoda Octavia Combi 1740 l). Und wie bei der erst unlängst zum "Auto des Jahres" gewählten Limousine sind die Insassen recht kommod untergebracht.
Sportliches Fahrverhalten: Vor allem der neue 1,6-l-Biturbo-Diesel (160 PS)dient der Agilität. Hersteller
Präzise Lenkung, agiles Handling
Dass sich der Astra auch als Kombi zügig bewegen lässt, liegt einerseits an der im Vergleich zum Vorgänger realisierten Gewichtsverminderung um – modellabhängig – bis zu 190 Kilogramm sowie am ausgewogen konstruierten und gut abgestimmten Fahrwerk. Zu loben wären vor allem die präzise Lenkung und das agile Handling, die Schaltung hingegen könnte man sich einen Tick knackiger vorstellen. Zwar scheinen die beiden Basismotoren (1,4-l-Benziner mit 100 PS, 1,6-l-Diesel mit 95 PS) durchaus "verkehrstauglich", dennoch empfiehlt es sich, zu den nächsthöheren Leistungsstufen (115 bzw. 110 PS zu greifen). Sollte gar häufig die volle Nutzlast (modellabhängig minimal 505 kg) ausgenutzt werden oder der Astra einer Fünfkopf-Familie als fahrbarer Untersatz dienen, kann auch die Wahl der stärkeren Aggregate (125- und 150-PS-Benziner bzw. 136- und 160-PS-Diesel) nicht schaden. Für Eiltransporte schließlich scheint die 200-PS-Benzinerversion prädestiniert. 235 km/h Höchstgeschwindigkeit und 7,7 sec für die Beschleunigung von 0-100 km/h zeugen vom sportiven Charakter der Top-Version.
Liegt der Fokus auf dem Verbrauch, kommen wiederum der 105-PS-Benziner (4,3 bis 4,5 l je 100 km) oder der 110-PS-Diesel (3,5 bis 3,6 l je 100 km) in Betracht, womit sie sich – gemessen an Leistung, Sprit-Konsum und Anschaffungspreis (ab 20060 bzw. 22360 Euro) diese Varianten als Allrounder empfehlen.
Das kennt man schon: Die Inneneinrichtung des Kombis gleicht dem der Limousine. Hersteller
Der Sports Tourer kann teuer werden
Der scheinbar günstige Preis darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Opel an anderer Stelle zulangt. Eine rund 20seitige-Preisliste stellt allerlei nette Extras in Aussicht, was dann auch kostet und den Astra Sports Tourer in beachtliche pekuniäre Regionen hievt. Weil das Basismodell Selection relativ karg ausgestattet ist und z. B. auch über kein Radio verfügt, sollte man mindestens nach der Edition-Ausführung greifen, muss aber auch dort zur Kenntnis nehmen, dass z. B. Sitzheizung, Leichtmetallräder und andere Farben (lediglich "Blau" ist kostenlos) hinzugeordert werden müssen.
Weil man sich dabei leicht verzettelt, erscheint es besser, gleich auf die Top-Ausstattungsversionen Dynamic und Innovation zurückzugreifen, um ein rundherum gelungenes Modell sein eigen nennen zu können. Wer den Astra Sports Tourer eher beruflich oder gewerblich fährt, findet in der Business-Ausführung ein abgespecktes, preisgünstiges und durch Extra-Pakete individuell aufwertbares Modell.
wpr