Die Gleichstellungsfalle machte sich nach der Geburt unserer Tochter bemerkbar. Die egalitäre Partnerschaft, die wir uns einmal vorgenommen hatten, war passé. Er bekam von seinem Arbeitgeber lächerliche zwei Tage Vaterschaftsurlaub. Ich blieb sechs Monate zu Hause. Wegen der hohen Kitakosten entschieden wir uns, unsere Tochter daheim zu betreuen. Ich konnte deshalb nicht wie geplant eine Leitungsstelle als Sozialpädagogin annehmen.

Mein Fall ist leider ein typischer: Die große Mehrheit der Mütter reduziert ihre Erwerbsarbeit in den ersten sieben Jahren auf unter 50 Prozent und wird damit doppelt bestraft: Unser Lohn ist viel niedriger und später erhalten wir massiv weniger Rente. Die Betreuungsarbeit zu Hause wird weder entlöhnt, noch gibt es Ausgleichszahlungen in die Pensionskasse.