Gerade einmal 13 Jahre alt war er, als er zu Dynamo Dresden wechselte. Jetzt kehrte der „verlorene Sohn“ heim: Justin Löwe. Beim Freundschaftsspiel anlässlich des 100. Vereins-Geburtstages des FSV Brieske/Senftenberg ist der 20-Jährige der Star des Abends. Dass Dynamo mit 4:3 gewinnt, trübt die Stimmung auf der Elsterkampfbahn nicht. Im Interview erklärt Löwe, wie er es so weit geschafft hat und wo es mit Dynamo noch hingehen soll.

Herr Löwe, Dynamo hat die Saison auf Platz 12 beendet. Wie sehr freuen Sie sich auf die Sommerpause?

Löwe Natürlich sehr. Es war eine intensive und turbulente Saison, für uns als Mannschaft und für uns als Verein. Da freut man sich, erst einmal einen Haken dran zu machen und in der Sommerpause den Kopf freizukriegen. Jetzt geht es ab in den Urlaub, und da wartet Erholung.

Um dann in der nächsten Saison wieder neu zu starten.

Löwe Genau, nächste Saison dann wieder neu anzugreifen, eine erfolgreiche Saison zu spielen, eine sorgenfreie und ruhige Saison zu spielen. Das ist das, was wir uns als Ziel gesetzt haben.

Wie schätzen Sie Ihre persönliche Saison ein?

Löwe Ich muss sagen, dass es für mich, vor allem zum Ende hin, eine gute Saison war. Gerade auch mit dem Tor gegen Aue als Highlight. Ich habe Spielminuten gesammelt und bin angekommen im Männerbereich. Es hat Spaß gemacht und war schön am Ende. Und jetzt heißt es auch für mich, ab Sommer weiter Gas zu geben und nachzulegen.

Gerade waren Sie noch zu Gast bei Ihrem Jugendverein. Wie schafft man es von Brieske/Senftenberg zu Dynamo Dresden?

Löwe Ja, das ist eine gute Frage. Auf jeden Fall gehört im Fußball auch Glück dazu und ganz so blind auf dem Fußballfeld sollte man auch nicht sein. Insgesamt spielen da wirklich viele Faktoren eine Rolle. Man muss auch zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Und dazu braucht man Wille, Ehrgeiz und Leidenschaft und das Ziel, irgendwann mal bei dem einen Verein zu spielen. In meinem Fall hat das ja gut geklappt.

Welche Bedeutung hat in diesem Kontext auch die Nachwuchsarbeit bei kleineren Vereinen, wie zum Beispiel Brieske/Senftenberg?

Löwe Das ist natürlich ein großer Faktor. Es gibt einige Spieler, die dort rausgekommen sind, beziehungsweise die dort gelernt haben und jetzt woanders ihren fußballerischen Weg gehen. Brieske ist schon auch bekannt dafür, dass dort gute Arbeit im Nachwuchsbereich geleistet wird. Auch ich behalte die Entwicklung hier im Blick und freue mich darüber, was sie hier erreichen und leisten.

Hatten Sie denn Ihre Hand mit im Spiel, dass Dynamo zum 100. Vereinsjubiläum gegen Ihren alten Verein antritt?

Löwe Damit habe ich nichts zu tun. Ich weiß nicht, wie es dazu gekommen ist. Aber es war sehr schön und auch für mich eine schöne Überraschung.

Gibt es Parallelen zwischen Dynamo Dresden und Brieske?

Löwe Auch Dynamo hat sich in den letzten Jahren in der Nachwuchsarbeit sehr gesteigert. Und Brieske leistet hier in der Region in dem Bereich ebenfalls hervorragende Arbeit. Und der Zusammenhalt mit den Fans ist riesig.

Und die Farben stimmen überein ...

Löwe (lacht) Die Farben stimmen, ja. Und die bleiben hoffentlich auch ein Leben lang so. Es war immer mein Traum, irgendwann mal bei Dynamo zu spielen. Ich weiß noch, wie ich das erste Mal das Stadion betreten habe. Da merkt man sofort, was da auf den Rängen abgeht und da will man irgendwann mal dort auf dem Feld stehen.

Wo soll es mit Dynamo in der nächsten Saison hingehen?

Löwe Ziel sollte es sicherlich erst einmal sein, eine konstante und gute Leistung zu bringen und so eine sorgenfreie Zweitliga-Saison zu spielen. Was in ein paar Jahren passiert, ist Zukunftsmusik. Da muss man sich Stück für Stück steigern, die richtigen Schlüsse ziehen und dann gucken, was noch möglich ist.

Mit Justin Löwe sprach
Josephine Japke