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135 Gäste

Krimimobil im Autohaus Segbert: Todesspritze im Kurhotel

Gronau

„Willkommen im Kurhotel Segbert“, begrüßt Hoteldirektor Boris Lazerus (Sebastian Liebich) am Samstagabend die 135 Kurgäste, die sich mit dem Krimimobil aus Berlin auf einen kulinarischen Krimi-Abend freuen durften. Kurhotel Segbert? Ganz genau!

Angelika Hoof

Die resolute Oberschwester Dolores hatte im Kurhotel Segbert das Sagen. Ob sie die Todesspritze setzte? Das wissen nur die Kurgäste. Derweil versorgt der Pfleger Willi Wamse (r.) den General Prollinger mit Salami.
Die resolute Oberschwester Dolores hatte im Kurhotel Segbert das Sagen. Ob sie die Todesspritze setzte? Das wissen nur die Kurgäste. Derweil versorgt der Pfleger Willi Wamse (r.) den General Prollinger mit Salami. Foto: Angelika Hoof

Die Ausstellungshalle, in der normalerweise Neuwagen präsentiert werden, hat Jeanny Wessels mit ihren Kollegen des Autohauses Segbert quasi über Nacht in ein festliches Kurhotel verwandelt. „Genießen Sie den Abend, es könnte Ihr letzter sein. Ab morgen liegen Sie auf der Pritsche unserer Oberschwester Dolores (Katrin Höft)“, erläutert der adrett gekleidete Hoteldirektor weiter und lässt keine Zweifel daran, dass eine Kur nichts mit einem bezahlten Urlaub zu tun hat.

Mittendrin statt nur dabei heißt es für einige Gäste, denen vom dreiköpfigen Ensemble um Karsten Morschett, dem Inhaber von „Krimimobil – Komödie zum Essen“, Rollen zugeteilt werden, wodurch sie ins Geschehen mit eingebunden werden. Die Kurztexte, die sie bei der Nennung ihres Namens stur aufsagen müssen, waren schnell einstudiert und tragen zur Unterhaltung des begeistert mitmachenden Publikums bei.

Im Kurhotel haben vor allem zwei das Sagen: die resolute Oberschwester Dolores, die von einem Mann mit Format und Geld träumt, und Pfleger Willi Wamse (Karsten Morschett), der unsterblich in die flotte Oberschwester verliebt ist und ihr all das nicht bieten kann. Dem Pfleger schwant Böses, als mit Enzo Rody (Sebastian Liebich) ein Schauspieler aus Hollywood seinen Aufenthalt im Kurhotel ansagt und mit einem Ford Mustang in die Halle brettert. Doch dieser hat nur Augen für die schöne Ludmilla Prollinger (Katrin Höft), die er auch heiraten möchte. Das Aufgebot ist bestellt, die Hochzeitsglocken läuten, als Ludmilla – ganz in weiß – mit einer langen Spritze im Rücken erscheint und tot umfällt.

Nach der Vorspeise, einem mörderischen Brotkorb an dreierlei mysteriösen Dips, schlägt Willi Wamses große Stunde. Der Pfleger hat glücklicherweise einen Privatdetektiv-Kurs an der VHS in Gronau absolviert. „Die Mörder sind unter uns, denn in der Spritze muss sich eine giftige Substanz befunden haben. Und wer verübt Giftmorde? Frauen natürlich“, so Willi Wamse mit fachmännischem Blick in die Runde. Wer ist tatverdächtig? Wer könnte ein Motiv haben? Zur Stärkung der Kurgäste wird erst einmal ein totgeglaubter Blattsalat der Saison mit Knoblauchgarnele serviert. „Lassen Sie es sich schmecken“, wünscht der Hobbydetektiv und nimmt die weiteren Ermittlungen auf.

Die Nerven liegen blank, denn Oberschwester Dolores, die als Einzige den Schlüssel zum Giftschrank besitzt, wird verdächtigt, die Todesspritze gesetzt zu haben. Nachdem es mit der ersten Hochzeit nicht geklappt hat, taucht der goldige Enzo Roody erneut auf, macht dieses Mal der Oberschwester einen Antrag, ehe er nach der Einnahme von Beruhigungspillen mit dem Gesicht voran mausetot in eine Torte fällt.

Wer hat den zweiten Mord zu verantworten? Hängen die beiden Morde zusammen? Die Spannung steigt und während des Hauptgangs, hinterhältigen Medaillons vom Schweinefilet auf einer unheimlich feurigen Cognac-Pfeffersauce mit Röstis und fragwürdigem Gemüse, haben die Kurgäste genügend Zeit, sich mit der Lösung des Falls zu beschäftigen und einen Stimmzettel abzugeben.

Die Ergebnisse des Publikums überraschen General Prollinger (Sebastian Liebich), der den Fall mit Willi Wamse auflöst. Denn die Kurgäste haben letztendlich jeden Darsteller verdächtiget, selbst den Gärtner, der in der Krimi-Komödie gar nicht vorgekommen ist.

Und wer ist nun der Mörder? „Diese Antwort kennen nur unsere Kurgäste, da das Ensemble mit dem Stück noch weiter durch Deutschland tourt und wir die Lösung natürlich nicht verraten möchten“, erklärt Stefan Schaffner, Geschäftsführer des Autohaus Segbert. Für die Bewirtung und das vier Gänge-Menü war das Team vom Haus am See verantwortlich.

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