Kaum ein Tag vergeht, an dem die S-Bahn-Stammstrecke in München nicht wenigstens kurzzeitig gesperrt ist. Auch am Sonntag ging zwischen der Hackerbrücke und dem Ostbahnhof vier Stunden lang nichts. Der Grund: In der Oberleitung hing ein Luftballon.
Ein S-Bahn-Fahrer hatte den Ballon im Tunnel bemerkt und gemeldet. Die Bahn habe die Stammstrecke dann vorsorglich gesperrt, erklärt ein Sprecher der Bundespolizei im Gespräch mit FOCUS Online.
„Alles andere wäre fahrlässig gewesen.“ Denn die Alu-Schicht des Helium-Ballons hätte zu einem Kurzschluss führen können. „Dann wäre möglicherweise die ganze Oberleitung heruntergekommen“, erläutert der Sprecher.
Vier Stunden Störung
Es habe dann einige Zeit gedauert, bis der Ballon im Tunnel gefunden werden konnte. Deshalb sei die Strecke so lange gesperrt gewesen. Die erste Störmeldung hatte die S-Bahn um 8.25 Uhr herausgegeben. Erst drei Stunden später war die Störung wieder behoben. Bis die S-Bahnen wieder ohne Verspätung fahren konnten, verging noch einmal eine Stunde.
Die Bundespolizei wertet nun Videoaufnahmen auf, um herauszufinden, wie es zu der Störung kommen konnte. „Wir versuchen herauszufinden, ob jemand fahrlässig gehandelt hat oder den Ballon möglicherweise absichtlich auf die Gleise hat fliegen lassen“, sagt der Polizeisprecher.
Personen auf dem Gleis
Zu allem Überfluss musste die Bahn in dieser Zeit auch den Bahnhof Hirschgarten sperren, da sich Personen auf den Gleisen aufhielten. Die S6 fuhr deswegen zwischen Pasing und dem Hauptbahnhof ohne Halt.