Vier Generationen gab es vom Opel den Combo – jetzt geht der Rüsselsheimer Hersteller mit dem beliebten Van neue Wege. Die Neuauflage wurde gemeinsam mit dem neuen...
. Von Florian Giezewski
Man nehme einen Kadett – später einen Corsa –, setze einen Kasten auf das Fahrwerk, und fertig war der Hochdachkombi. So sind die ersten Combo-Generationen entstanden. Bei der fünften Auflage sei die Entwicklung nicht mehr „Transporter-fokussiert, sondern der Combo wurde als Pkw entwickelt,“ beschreibt Opel-Sprecher Axel Seegers die Neuausrichtung des Vans im B-Segment. Die neue gemeinsame Plattform mit den Schwestermodellen „birgt neue Proportionen und damit neue Möglichkeiten“, ergänzt Albrecht Schäfer, der Leiter des Produktmarketings.
Motto bei der Weltpremiere: "Nur anfassen - nicht fahren"
Ob der Combo Life hält, was Opel verspricht, muss sich aber erst noch zeigen. Denn bei der Weltpremiere im Stadion des Fußball-Bundesligisten Mainz 05 hieß es: „Nur anfassen – nicht fahren“. Denn der neue Combo kommt erst im Herbst auf den Markt – und kann dann auch erst von uns gefahren werden. Also standen in der Opel-Arena zunächst einmal das äußere Erscheinungsbild und die von den Opel-Entwicklern erläuterte technische Ausstattung im Mittelpunkt.
Der Auftritt des Combo Life ist robust. Hierfür sorgen die hohe Motorhaube – die fast schon etwas sehr wuchtig wirkt – und die kurzen Überhänge. Die auffallenden Radhäuser und die Seitenschweller unterstützen diesen Eindruck noch. Der Van wirkt aber nicht nur groß, sondern ist bei Sitz- und Ladeproben ausgesprochen geräumig – als Familien-, Sport- und Reisevan sehen die Rüsselsheimer ihren neuen Combo.
4,40 oder 4,75 Meter lang
Die Maße bestätigen den Eindruck: Der Combo Life ist in zwei Längen lieferbar, als Kurzversion ist er 4,40 Meter lang, als Langversion sind es 4,75 Meter. Ein Kofferraumvolumen von knapp 600 bis knapp 2700 Liter sollte im Alltag reichen. Der aufrecht stehende Kinderwagen im Kofferraum ist nur ein Beispiel für diese Nutzung. Und zahlreiche Staufächer, darunter auch ein Überkopfstaufach, werden wahrscheinlich schnell gefüllt sein. Beide Varianten sind übrigens als Fünf- und Siebensitzer lieferbar. Und eine hochklappbare Heckscheibe erleichtert den Griff in den Innenraum.
Ansonsten ist der deutsch-französische Combo im Innenraum ein echter Opel. Der Fahrer findet ein vertrautes Lenkrad, Bedienelemente wurde entwickelt, aber nicht völlig umgekrempelt. Im Innern steckt dann „Sicherheit in Serie“, verspricht Seegers. Vom Kollisionswarner mit Fußgängererkennung und einer Müdigkeitserkennung bis zur Traktionskontrolle reicht das Angebot.
Besondere Bedeutung kommt bei einem 4,75-Meter-Fahrzeug natürlich den Helfern fürs Parken und Rangieren zu. Flank Guard warnt vor Hindernissen, die Panorama-Rückfahrkamera vergrößert den Sichtwinkel nach hinten auf bis zu 180 Grad und der automatische Parkassistenz findet und nutzt Parklücken. Ein Head-Up-Display steht ebenso zur Verfügung wie ein Anhänger-Stabilitätsprogramm. Beim Infotainment fährt der Combo bei Opel ganz nach vorn: Das Navy mit Acht-Zoll-Touchscreen sei das „modernste im Konzern“.
1,5-Tonner kann 1,5 Tonnen Anhängerlast ziehen
Effizienz steht beim Antrieb ganz oben. Das beginn schon damit, dass der Combo weniger als 1500 Kilogramm wiegt und trotzdem 1,5 Tonnen Anhängerlast ziehen kann. Der Käufer kann zwischen Diesel- und Benzinmotor wählen. Der 1,5-Liter-Turbodiesel wird mit 75, 100 und 130 PS geliefert. Sorgen über Fahrverbote muss man sich dabei nicht machen: Das Triebwerk erfüllt die Abgasnorm Euro 6d-TEMP. Außerdem ist ein 1,2-Liter-Turbobenziner mit 110 oder 130 PS erhältlich. Er verfügt über einen Partikelfilter und einen selbstreinigenden Katalysator und erfüllt ebenfalls Euro 6d-TEMP. Beide Motoren sind mit einer Achtstufen-Automatik lieferbar.
Im Sommer soll der Verkaufsstart für den Combo Life sein, im September wird er bei den Händlern stehen. Zu einem Thema schweigt man bei Opel noch: der Preis sei noch nicht festlegt.
(Florian Giezewski, Redakteur der VRM, liebt viel Hubraum - jedenfalls, wenn er auf zwei Rädern unterwegs ist. Auf vier Rädern darf´s auch mal rustikal vorwärts gehen, abseits der asphaltierten Pisten. Als Technikfreak begeistert ihn alles, was Auto und Smartphone zusammenrücken lässt.