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Torsten Sandkühler regiert in Rinkerode

Kaum Mitglied, schon König

Rinkerode

Er macht keine halben Sachen: Erst seit vier Tagen ist Torsten Sandkühler Mitglied der Rinkeroder Schützengilde – und schon ihr König. Mit dem 328. Schuss holte er die Reste von Vogel „Sonnenschein“ aus dem Kugelfang.

Birte Moritz

Erst seit vier Tagen ist Torsten Sandkühler Mitglied der Rinkeroder Schützengilde – und schon ihr König. Mit dem 328. Schuss sicherte er sich gestern Abend die Regentschaft.
Erst seit vier Tagen ist Torsten Sandkühler Mitglied der Rinkeroder Schützengilde – und schon ihr König. Mit dem 328. Schuss sicherte er sich gestern Abend die Regentschaft. Foto: Birte Moritz

Erst seit einem Monat ist er verheiratet, seit zwei Wochen wohnt er im Golddorf, seit vier Tagen ist er Mitglied der Gilde – und nun ist Torsten Sandkühler auch Rinkeroder Schützenkönig. Mit dem 328. Schuss holte er gestern um 18.05 Uhr die Reste des Vogels von der Stange. Verständlich, dass er entgegen der Gilde-Tradition seine frisch Angetraute, Tabea Sandkühler, zur Königin nahm.

Eingeläutet wurden die dreitägigen Feierlichkeiten im Golddorf traditionell mit dem Kinderschützenfest am Samstagnachmittag. Hier entschied der elfjährige Lukas Möllers den Wettbewerb für sich. Mit dem 125. Schuss errang er gegen 16.45 Uhr die Königswürde. Seine Treffsicherheit wurde damit nicht zum ersten Mal belohnt. Denn vor zwei Jahren regierte der Schüler schon einmal als Kinderkönig. Diesmal nahm er Jule Schweins, ebenfalls elf Jahre alt, zu seiner Königin.

An dem von Kindern und Erwachsenen gut besuchten Nachmittag wurden die kleinen Gäste mit viel Spiel und Spaß bestens unterhalten. Für Musik sorgte der Spielmannszug. In ihm durften auch 20 Kinder und Jugendliche, die erst kürzlich der Musikgruppe neu beigetreten waren, mitmachen.

22. Vogeltaufe

Am Abend hieß es vor der Alten Dorfschänke für die Schützen: Antreten. Angeführt vom Spielmannszug marschierten sie gemeinsam zum Festplatz auf dem Hof Diekmann. Dort würdigte Christian Ueding zunächst die Verdienste des kürzlich verstorbenen Schützenbruders Willi Gosebrink. Dieser hatte über viele Jahre als Teil der Standartenabteilung des Reitervereins den Schützenzug bereichert. Dann führte Generaloberst Ueding zum 22. Mal die Vogeltaufe durch. „So ein Wetter wie diesmal habe ich in all den Jahren nicht erlebt“, freute sich der Generaloberst und taufte den Schützenvogel daher auf den Namen „Sonnenschein“. Bei der anschließenden Zeltdisco feierten Jung und Alt bis in die Nacht hinein.

Am Sonntag zelebrierte die Schützengilde zunächst in St. Pankratius das Festhochamt unter musikalischer Mitwirkung des Frauenchores. Am frühen Nachmittag fand vor dem Gasthof Lohmann wie gewohnt das große Antreten statt. Die zahlreichen Schützenbrüder und Schaulustigen empfingen dort die von Pferden gezogene Kutsche mit den da noch amtierenden Majestäten Matthias Thiemeyer und Johanna Entrup. Der Schützenzug marschierte zur Kranzniederlegung am Ehrenmal und dann weiter zum Festplatz, um im Königsschießen den neuen Regenten zu ermitteln.

Torte satt

Dort konnten sich die Besucher auch über die reichhaltige Auswahl selbst gebackener Torten und Kuchen freuen, die die Damen der Vorstandsmitglieder sowie einige Helferinnen bereitgestellt hatten. Für Unterhaltung sorgte das Kolping-Blasorchester. Am Abend feierte die Schützengilde unter Mitwirkung der „Motion Livemusic“ einen Ball zu Ehren der Königspaare.

Mit dem traditionellen Frühschoppen, bei dem auch langjährige Mitglieder geehrt werden, geht das Schützenfest am heutigen Montag weiter. Am Abend wird die Schützengemeinschaft vom Festgelände in einer Polonaise zum Dorfplatz ziehen, um dort die Proklamation der neuen Regenten vorzunehmen. Anschließend wird im Festzelt erneut das Tanzbein geschwungen.