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Autogramm Ford Ecosport: Öfter mal was Neues

Foto: Ford

Autogramm Ford Ecosport Gut durchgeliftet

Der Ford Ecosport war einer der ersten Kleinwagen-SUVs. Vom Boom in dieser Fahrzeugklasse profitierte er dennoch nicht. Den Erfolg soll jetzt ein umfassendes Facelift bringen.

Der erste Eindruck: Ford wagt mehr Mode. Mit dem neuen ST-Paket und der Zweifarblackierung verliert der Ecosport an Rustikalität.

Das sagt der Hersteller: "Mit dem Ecosport haben wir ins Schwarze getroffen", sagt Ford-Marketingchef Wolfgang Kopplin. 2014 kam das Auto auf den Markt und wurde seither in Europa mehr als 150.000 mal verkauft. Wenn der Wagen laut Ford so erfolgreich ist - warum kommt dann so schnell ein zweites Facelift? Weil die Konkurrenz in diesem Segment nicht nur riesig, sondern in Wahrheit auch erfolgreicher ist. Zwar will Ford in Deutschland im laufenden Jahr 16.000 Exemplare des Ecosport verkaufen. Doch das ist um ein Drittel weniger als Renault zuletzt vom Mini-SUV Captur auf die hiesigen Straßen gebracht hat.

Das ist uns aufgefallen: Von außen mag der kleine SUV mit der neu geformten Motorhaube, dem höheren Kühlergrill, den angeschnittenen Scheinwerfern und dem außen am Heck angeschlagenen Ersatzrad ja noch ein eigenständiges Modell sein. Doch sobald man sich hinters Lenkrad setzt, wähnt man sich in einem Fiesta mit etwas mehr Bodenfreiheit und besserem Ausblick. Mit der aktuellen Modellpflege haben die Kölner nahezu das gesamte Armaturenbrett des Kleinwagens in den Ecosport übernommen.

Der Ecosport profitiert von der Übernahme. Wirkte der Wagen bislang wie ein veraltetes Billigauto, dem man die Herkunft aus Schwellenländern wie Brasilien und Indien deutlich ansah, wird er jetzt, mit einem großen Bildschirm zwischen den analogen Instrumenten und dem frei stehenden Touchscreen in der Mittelkonsole, zu einem modern anmutenden Auto, das sich neben Konkurrenten wie Renault Captur oder Peugeot 2008 nicht mehr verstecken muss. Das billige Hartplastik ist jedenfalls genauso verschwunden wie die picklige Bedienlandschaft.

Was noch auffällt bei der ersten Begegnung mit dem überarbeiteten Ecosport ist eine Tugend, die beinahe allen Ford-Modellen eigen ist. Das Modell setzt bei den kleinen SUVs den Maßstab in Sachen Fahrdynamik. Natürlich ist das kein sportliches Auto, doch wer mit dem Ecosport über Land wedelt, profitiert von einer ungewöhnlich strammen Straßenlage und einer wunderbar direkten Lenkung. Während etwa französische Modelle beliebig bis behäbig sind und der Opel Mokka X es allen recht machen will und daher sehr komfortabel ausgelegt ist, macht der Ecosport unabhängig von der Motorisierung dem Fahrer mehr Spaß, als es manchem Insassen lieb sein dürfte.

Das muss man wissen: Der überarbeitete Ecosport kommt ab Februar in den Handel und die Preise beginnen bei 18.590 Euro. Dass die Kölner noch einmal Hand an den Wagen legten, hat nicht nur modische, sondern auch logistische Gründe. Die Produktion der europäischen Modelle wurde aus Indien nach Europa verlagert; der Ecosport wird künftig in einem für 200 Millionen Euro modernisierten Werk in Rumänien gebaut. Dafür wurde die Fertigung des kleinen Familienvans B-Max eingestellt.

Mit der Modellpflege überarbeitet Ford nicht nur Frontpartie und Cockpit, sondern aktualisiert auch Ausstattung und Antrieb. So kann man den Ecosport künftig auch mit Extras wie einem Soundsystem von B&O Play, einer Lenkradheizung, dem sprachgesteuerten Infotainmentsystem Sync3 sowie mit Standards wie einem Tempomat und einem Geschwindigkeitsbegrenzer bestellen.

Die zumindest fürs Image und die Glaubwürdigkeit wichtigste Neuerung ist allerdings der Allradantrieb, den Ford jetzt endlich nachrüstet. In Kombination mit einem neuen 1,5-Liter-Dieselmotor mit 125 PS Leistung wird der Ecosport damit vom Möchtegern-Geländewagen ab Sommer (und ab 24.340 Euro) tatsächlich zu einem Offroad-fähigen Auto. Zudem setzt er sich von reinen Fronttrieblern wie dem Renault Captur und dem Peugeot 2008 ab.

Alternativ dazu gibt es - dann wieder mit Frontantrieb - einen weiteren, flüsterleisen und antrittsstarken 1,5-Liter-Diesel mit 100 PS Leistung sowie zwei Dreizylinder-Benziner mit einem Liter Hubraum und 125 oder 140 PS. Im Sommer folgt als weitere Alternative eine dritte Leistungsstufe mit 100 PS.

Das werden wir nicht vergessen: Die seitlich angeschlagene Kofferraumklappe. Weil sie vergleichsweise viel Platz zum Öffnen braucht, macht sie den Größenvorteil des Mini-SUVs zum Beispiel beim Parken wieder zunichte. Daher wurde bei Ford überlegt, auch dies bei der Modellpflege zu ändern. "Doch die Kunden wollen es so", heißt es als Begründung dafür, dass alles beim Alten blieb. Stattdessen gibt es ein neues Extra, das zumindest helfen kann, den rückwärtigen Raum besser einzuschätzen: eine Rückfahrkamera.

Hersteller:Ford
Typ:Ecosport (2018)
Karosserie:SUV
Motor:Vierzylinder-Diesel
Getriebe:Sechsgang-Schaltgetriebe
Antrieb:Front
Hubraum:1.499 ccm
Leistung PS:100 PS
Leistung kW:74 kW
Drehmoment:215 Nm
Von 0 auf 100:13,2 Sek.
Höchstgeschw.:160 km/h
Verbrauch (ECE):4,1 Liter
CO2-Ausstoß:107 g/km
Kofferraum:356 Liter
umgebaut:1.238 Liter
Gewicht:1.357 kg
Maße:4096 / 1765 / 1653
Preis:21.090 €

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