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Bundespolizei zerschlägt mit Großrazzia polnisch-syrische Schleuserbande

Bundespolizei zerschlägt polnisch-syrische Schleuserbande Bundespolizei zerschlägt polnisch-syrische Schleuserbande
Bundespolizei zerschlägt polnisch-syrische Schleuserbande
Quelle: ZB/AFP/Archiv/Patrick Pleul
Zwei von drei Haftbefehlen in Berlin vollstreckt

Die Bundespolizei ist mit einer großangelegten Aktion gegen eine polnisch-syrische Schleuserbande vorgegangen. Bei 14 Durchsuchungen seien in Berlin zwei Verdächtige verhaftet worden, wie die Bundespolizeidirektion Pirna am Mittwoch mitteilte. Ein dritter Haftbefehl habe nicht vollstreckt werden können. 170 Beamte seien an den Razzien beteiligt gewesen. Im Rahmen internationaler Zusammenarbeit sollten parallel drei weitere Festnahmen in Polen erfolgen.

Die Bundespolizei wirft einer polnisch-syrischen Großfamilie vor, gegen Bezahlung Syrer illegal nach Deutschland gebracht zu haben. Die Schleuser sollen unter falschen Angaben Touristenvisa besorgt haben, mit denen syrische Staatsangehörige zumeist aus den Golfstaaten per Flugzeug nach Polen einreisen konnten. Von dort aus seien die Syrer in die Bundesrepublik gereist, wo sie meist Asylanträge gestellt hätten.

Für jede Schleusung soll die Gruppierung 8000 Euro verlangt haben. Damit habe "die Bande nach gegenwärtigem Ermittlungsstand über 300.000 Euro verdient", teilte die Bundespolizei mit. Demnach müssten die Beschuldigten dutzende Syrer eingeschleust haben. Diese hätten nach dem Dublin-Verfahren ihre Asylanträge eigentlich in Polen stellen müssen, dem Land, in dem sie zuerst EU-Boden betraten.

Die Schleuser übten nach Erkenntnissen der Ermittler zum Teil hohen Druck auf ihre Kunden aus, damit sie ihre Schulden beglichen. Bei den Razzien in Berlin, Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und im Saarland seien zahlreiche Beweismittel beschlagnahmt worden. Darunter befanden sich nach Angaben eines Sprechers neben Mobiltelefonen und Speichermedien auch größere Geldbeträge.

Mit sieben Durchsuchungen bildete die Hauptstadt den Schwerpunkt der Razzien. Angehörige der beschuldigten Familie sollen in Deutschland Asyl beantragt und sich als politisch Verfolgte ausgegeben haben. Ausgelöst wurden die Ermittlungen nach Angaben der Bundespolizei durch Berichte der Magazine "Fakt" und "Exakt" des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR).

Die deutschen Ermittler kooperierten seit dem vergangenen Sommer im Rahmen einer gemeinsamen Ermittlungsgruppe mit ihren polnischen Kollegen. Der polnische Grenzschutz rückte am Mittwoch mit drei Haftbefehlen und acht Durchsuchungsbefehlen aus. Zum Erfolg dieser Aktion konnte die Bundespolizei zunächst noch nichts sagen.

"Der erfolgreiche Einsatz zeigt erneut, wie wichtig und erfolgreich grenzüberschreitende Polizeiarbeit ist", erklärte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU). "Wer mit der Not solcher Personen Geschäfte macht, dem muss das Handwerk gelegt werden."

afp.com

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