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Nordrhein-Westfalen Nach Fankrawallen

Union Berlin kritisiert Maßnahmen der Kölner Polizei

14.08.2018: Nordrhein-Westfalen, Köln: Sichergestelltes pyrotechnisches Material liegt im Polizeipräsidium auf dem Tisch. Nach dem Angriff auf einen Fanbus des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union Berlin in Köln hat die Polizei 28 Personen festgenommen. Foto: Oliver Berg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ 14.08.2018: Nordrhein-Westfalen, Köln: Sichergestelltes pyrotechnisches Material liegt im Polizeipräsidium auf dem Tisch. Nach dem Angriff auf einen Fanbus des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union Berlin in Köln hat die Polizei 28 Personen festgenommen. Foto: Oliver Berg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Nach den Randalen fand die Polizei auch Pyrotechnik bei den Angreifern
Quelle: dpa
Ein Fanbus von Union Berlin wird nachts in Köln attackiert. Auch die eingreifende Polizei wird gezielt angegriffen. Die Festgenommenen sind später fast alle wieder frei. Jetzt kommt Kritik aus Berlin an den Kölner Einsatzkräften.

Einen Tag nach dem gewaltsamen Angriff auf einen Fanbus des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union Berlin in Köln waren fast alle Festgenommenen wieder auf freiem Fuß. Nach Angaben der Kölner Staatsanwaltschaft vom Mittwoch wurden 26 der 28 Verdächtigen aus dem Polizeigewahrsam entlassen, weil keine Fluchtgefahr bestehe. Bei den übrigen zwei Festgenommenen werde die Beantragung eines Haftbefehls noch geprüft, sagte eine Behördensprecherin am Nachmittag.

Nach Erkenntnissen der Kölner Polizei waren in der Nacht zu Dienstag nach der Partie zwischen dem 1. FC Köln und der Union Berlin rund 100 vermummte Täter auf einen von zwei großen Fanbussen zugestürmt, es flogen schwere Steine. Aus dem Berliner Fanbus stürmten dann laut Polizei ebenfalls vermummte Männer. Die Einsatzkräfte drängten diese in den Bus zurück und die Kölner Angreifer zurück auf einen nahe gelegenen Parkplatz. Von dort aus seien viele in unbeleuchteten Autos geflüchtet, hätten auch gezielt Kurs auf Polizisten genommen und alle Anhalte-Aufrufe missachtet.

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Die Untersuchungen der 20-köpfigen Ermittlungsgruppe seien in vollem Gange, auch die Daten sichergestellter Mobiltelefone würden dafür ausgewertet, schilderte ein Sprecher am Mittwoch. Union Berlin kritisierte Maßnahmen der Kölner Einsatzkräfte gegen Insassen des Busses. Diese seien rund sieben Stunden lang erkennungsdienstlich behandelt worden, zudem habe man ihre Handys beschlagnahmt.

Kritik am Verhalten der Einsatzkräfte

„Sowohl die Aussagen der Polizei als auch unserer Fans lassen keinen Zweifel daran, von wem die Gewalt in Köln ausging. Es ist daher äußerst fragwürdig, warum im Rahmen der Ermittlungen die Opfer wie Täter behandelt werden“, sagte der Berliner Vereinssprecher Christian Arbeit.

Die Kölner Polizei äußerte sich nicht zu der Kritik und verwies auf ihre Angaben vom Dienstag auf einer Pressekonferenz. Der angegriffene Berliner Fanbus war demnach zum Kölner Polizeipräsidium eskortiert worden, dort wurden die Personalien der 77 Insassen festgestellt. Zahlreiche Handys wurden beschlagnahmt.

Gab es Verabredungen zur Gewalt?

Der Leiter der Kriminalpolizei, Klaus-Stephan Becker, hatte betont, der Kölner Angriff sei eine gezielte Aktion gewesen. Es werde zudem aber auch geprüft, ob es möglicherweise Verabredungen zur Gewalt zwischen Kölnern und Berlinern gegeben habe. Laut Polizei brauchen Ermittler die Mobiltelefone beider Seiten, um dies zu prüfen. Die Mobiltelefone seien wichtige Beweismittel und auch erforderlich, „um be- und entlastende Argumente zu sammeln“, sagte ein Sprecher.

Polizeipräsident Uwe Jacob hatte von einer „neuen Dimension der Gewalt nach Fußballspielen“ gesprochen und nannte es „ein Wunder“, dass bei den Ausschreitungen niemand verletzt worden sei. Die Polizei ermittelt unter anderem wegen Landfriedensbruchs, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.

dpa/crm

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