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LKW gegen Hauswand gefahren? Anwesen droht jetzt einzustürzen

Friedrichshafen / Lesedauer: 3 min

Bis der Gutachtetr kommt, bleibt die Straße gesperrt – Kostenfrage muss noch geklärt werden
Veröffentlicht:24.09.2018, 18:29

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Die Stadt Friedrichshafen hat zu drastischeren Mitteln greifen müssen und zusätzlich zu den Verkehrsschildern und einzelnen Sperrbarken gleich vier davon auf die Straße stellen müssen. In Heiseloch haben sich am Wochenende wenige an die Sperrung der Anliegerstraße halten wollen, die wegen eines einsturzgefährdeten Hauses errichtet worden war.

Die Straße vom Berger Kreisel durch Heiseloch galt eine Zeit lang als heimlicher Schleichweg und Umleitung für die Baustelle zwischen Unterraderach und Schnetzenhausen. Ende vergangener Woche hat es dort aber offenbar einen Vorfall gegeben, nach dem ein altes, unbewohntes Haus einsturzgefährdet ist.

Offensichtlich, so denkt sich Manfred Penninger , der Eigentümer des Hauses, ist ein Fahrzeug vor die Hauswand gefahren. Er vermutet, dass das ein Lkw oder Anhänger mit Langhölzern gewesen sein müsste. So erklärt er sich die Stelle in der Hauswand, an der der Putz abgeplatzt ist. Durch den Aufprall droht die zur Straße stehende Wand nun einzustürzen.

Gutachter bestellt

Penninger hat die Stadt informiert und die habe dann die Sperren errichtet. Ein Gutachter soll nun die Standsicherheit des Hauses untersuchen, sagt Pressesprecherin Andrea Kreuzer zu dem Vorfall.

An die Sperre halten sich die Autofahrer, die die Anliegerstraße befahren, nur widerwillig. Einige suchen Ausweichwege über Privatgrundstücke, andere haben die Sperren schon in den Garten des Nachbarn geworfen. Selbst am Montag stand nachmittags noch ein Schulbus vor der Sperrung, obwohl sowohl beim Berger Kreisel als auch zwischen Schnetzenhausen und Sparbruck Sackgassenschilder und Sperr-Hinweise aufgestellt sind.

Das alte Hasu Heiseloch 1 ist nach Aussage der Stadt von einem Lkw angefahren und schwer beschädigt worden.

Manfred Penninger geht es in erster Linie darum, dass er keine Haftung für eventuelle Schäden übernehmen will. Er wird, sobald die Genehmigung vorliegt und er das Geld dafür hat, das alte Haus abreißen, will sich aber auch nicht den Vorwurf machen lassen, sich nicht um das Gebäude zu kümmern. Als seine Eltern vor 30 Jahren das neue Haus auf dem Hof gebaut haben, mussten sie unterschreiben, das alte Haus nicht mehr zu bewohnen und auch nicht zu vermieten. Es stand also leer.

Der Besitzer zum Zustand des 360 Jahre alten Hauses, das kein solides Fundament hat

Der massive Verfall habe begonnen, als vor einiger Zeit die Baustellenfahrzeuge der Deges durch Heiseloch gefahren seien, Immer mehr Lastwagen seien an dem rund 360 Jahre alten Haus vorbeigefahren, das lediglich auf seinen Grundmauern steht und kein solides Fundament hat. „Das brauchte man damals nicht, da sind nur Pferd und Wagen gefahren“, sagt Manfred Penninger und zeigt Risse in den Mauern.

Auch die Busse, die zu Zeiten der Baustellen von der Stadt die Genehmigung hatten, durch Heiseloch zu fahren, hätten ihren Teil der Destabilisierung beigetragen.

Zu klären sein wird jetzt, wer die Kosten für die Standsicherheit oder den Abriss tragen muss. Penninger sieht die Verantwortlichen in der Stadt. Hätte die Stadt damals mitgeteilt, dass hier Busse und Lkw fahren werden, hätte er sofort gesagt, dass das Haus das nicht aushalte.