Eklat bei Niederlage in Magdeburg Darum ging MSV-Stürmer Bouhaddouz auf seinen Gegenspieler los

Update | Düsseldorf · Bei Duisburgs 2:3-Niederlage in Magdeburg kochen die Emotionen in der ersten Halbzeit über. MSV-Angreifer Aziz Bouhaddouz geht wild auf seinen Gegenspieler los, soll ihn sogar bedroht haben. Auslöser war offenbar eine Beleidigung. Nun haben sich der Klub und der Stürmer dazu geäußert.

 Aziz Bouhaddouz.

Aziz Bouhaddouz.

Foto: imago images/Eibner/Eibner-Pressefoto via www.imago-images.de

Kurz vor der Pause bei der 2:3-Niederlage des MSV Duisburg beim 1. FC Magdeburg wurde es auf einmal richtig wild: MSV-Stürmer Azizi Bouhaddouz und Magdeburgs Alexander Bittroff gerieten nach einem Wortgefecht mächtig aneinander. Der Duisburger war völlig außer sich, stürmte mit erhobener Faust und wild aufgerissenen Augen auf seinen Gegenspieler los. Mitspieler mussten den 34-Jährigen vom Magdeburger fernhalten, es kam zu einer Rudelbildung. Offenbar wurde Bouhaddouz’, der im Anschluss die Gelbe Karte sah, verstorbene Mutter beleidigt.

Der Drittligist veröffentlichte am Samstagabend eine Stellungnahme zu dem Vorfall, in der Bouhaddouz sich äußerte. „Ich habe im Fußball schon viele Rangeleien und auch Wortgefechte erlebt. Aber hier ist meine tote Mutter auf das Übelste beleidigt worden, und obwohl ich auf den Spieler zugegangen bin und ihm gesagt habe, dass meine Mutter verstorben ist, hat er das sogar wiederholt“, wird der Angreifer zitiert. Wie „Bild“ berichtete, brüllte Bouhaddouz den Satz: „Den töte ich!“ Diese Aussagen wiesen der Klub und Angreifer vehement zurück. „So etwas habe und hätte ich nie gesagt“, erklärte Bouhaddouz.

Magdeburgs Coach Christian Titz versuchte nach dem Spiel zu schlichten. Noch auf dem Platz hatte er mit den Streithähnen ein Gespräch geführt. „Ich kann nicht sagen, was gesagt wurde, aber ich kann sagen, dass es in einem Spiel oftmals vorkommt, dass ein hitziges Gefecht stattfindet und sich Spieler gegenseitig was sagen. Das passiert, aber das ist für mich nach dem Spielende auch vorbei“, sagte Titz bei MagentaSport. Direkt nach dem Vorfall hatte Bouhaddouz eine Entschuldigung abgelehnt.

Auch Duisburgs Trainer Pavel Dotchev wollte nicht konkreter auf die Auseinandersetzung eingehen. Er wisse jedoch ganz genau, was gesagt worden sei, erklärte Dotchev, „aber ich kann das jetzt nicht vor der Kamera sagen. Da müssen Sie Bittroff selber fragen und wenn er Mut hat, dann soll er das selber sagen.“

Seinen Angreifer hatte er vorsichtshalber zur Pause aus der Partie genommen. „Ich habe den Spieler rausgenommen, weil er sehr emotional war, er hatte Tränen in den Augen. Mir war klar, in der zweiten Halbzeit ist er sehr gefährdet“, sagte Dotchev. Für den früheren Nationalspieler Marokkos kam Vincent Vermeji ins Spiel.

Sportlich steigerte sich der MSV im zweiten Durchgang, stand aufgrund einer verschlafenen ersten Halbzeit aber am Ende mit leeren Händen da. Bereits nach einer knappen Viertelstunde hatten die Zebras mit 0:2 zurückgelegen, sehr zum Ärger von Dotchev. „Mich ärgert ganz einfach, dass wir wieder so einen schlechten Start erwischt haben. Das war für mich unerklärlich. Wir hatten gar keine Ordnung und wir hatten individuelle Fehler, die zum Gegentor geführt haben. Das war viel zu einfach, sagte der Rekordtrainer der 3. Liga. Dabei stand für den MSV einiges auf dem Spiel, mit einem Sieg hätten die Zebras den Klassenerhalt vorzeitig perfekt machen können. Doch auch der zweite Matchball wurde nicht genutzt.

Zwei Spieltage vor dem Saisonende stehen die Duisburger mit sechs Punkten Vorsprung vor den Abstiegsrängen auf Platz 14 und haben es weiter selbst in der Hand. „Natürlich stimmt uns die zweite Halbzeit positiv, weil wir ein anderes Gesicht gezeigt haben und nochmal alles rausgehauen haben. Aber wenn man so wie wir in der ersten Halbzeit ins Spiel geht, dann wird es in jedem Spiel sehr, sehr schwierig, Punkte zu holen“, sagte Duisburgs Verteidiger Dominik Schmidt.

Die nächste Chance, den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen, bekommt der MSV am Samstag, 15. Mai, beim Heimspiel gegen den FC Ingolstadt. Zuvor treffen die Zebras am Mittwoch, 12. Mai, im Viertelfinale des FVN-Pokals auf den KFC Uerdingen.

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