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    Die Ruhe nach dem Sturm  1975  0 Kommentare Was bleibt nach dem Brexit?

    Etwa vier Monate ist es nun her, dass die Briten am 23. Juni mit knapper Mehrheit für den umstrittenen Brexit stimmten und damit die Europäische Union verließen. Im Vorfeld dieser Abstimmung wurde sehr heiß über die möglichen Folgen diskutiert: von einem kleinen Abrutschen über einzelne Kurseinbrüche bis hin zu einer totalen Wirtschaftskrise war so gut wie alles dabei.

    Allerdings war es so gut wie unmöglich die genauen Folgen vorherzusagen, so dass das Referendum eine riskante Sache blieb. Nun ist es etwas Zeit vergangen und erste Rückschlüsse können gezogen werden. Kurz gesagt: es ist sehr wenig passiert. Das komplette Marktversagen blieb aus, ganz im Gegenteil: die Märkte haben sehr ruhig auf den Austritt Großbritanniens reagiert.

    Kurz nach bekannt werden rutsche der DAX zwar um knapp zehn Prozent ab und auch einzelne Titel mussten Kursverluste hinnehmen, doch mittlerweile konnte sich der Deutsche Leitindex wieder von diesem Schock erholen. Grund dafür ist vor allem die vorherige Erwartung aller Marktteilnehmer. Die Abstimmung über den Austritt war schon sehr lange bekannt und auch kein unwahrscheinliches Ereignis, daher sicherten sich viele Investoren bereits im Vorfeld ab und gingen Positionen ein, die sie auf fallende Kurse vorbereiteten.

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    Somit war der Brexit zum Zeitpunkt der Entscheidung bereits zum größten Teil in den Kursen eingepreist. Ein gleiches Bild zeigt sich auch im Ausland, wo prognostizierte Einbrüche deutlich milder ausfielen und binnen kurzer Zeit wieder komplett kompensiert wurden.

    Ein großes Fragezeichen schwebte natürlich auch über dem Britischen Pfund. Die Währung verlor deutlich an Wert, allerdings bei Weitem nicht so viel, wie von vielen Analysten vorhergesagt wurde. Alles in allem sind die kurzfristigen Folgen bereits vorüber und beeinflussen Investoren schon lange nicht mehr.

    Dennoch sollten Anleger den Brexit nicht komplett vergessen, denn viel wichtiger werden die langfristigen Folgen sein. So musste die britische Notenbank den Leitzins anpassen, um den Pfund zu stabilisieren. Inwieweit das auch in Zukunft möglich sein wird, bleibt abzuwarten.

    Es darf auch nicht vergessen werden, dass der tatsächliche Austritt Großbritanniens noch gar nicht stattgefunden hat. Der eigentliche Prozess wird sich über mehrere Jahre hinziehen. Für die britische Wirtschaft hat sich der Austritt noch nicht ausgezahlt. Trotz schwachem Pfund kränkelt der Export auf der Insel in Verbindung mit einer sehr hohen Arbeitslosigkeit.

    Entscheidend wird in Zukunft sein, wie die genauen Bedingungen des Austritts aussehen werden. Für Großbritannien wird vor allem der leichte Zugang zum Binnenmarkt Europas und die Beibehaltung der Regelungen für Finanzdienstleitungen sehr wichtig.



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    Stephan Witt
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    Stephan Witt ist Kapitalmarktstratege FiNUM.Private Finance AG mit Sitz in Berlin. Der gelernte Bankkaufmann versteht sich als Banker vom ersten Tag der Ausbildung an und verfügt über zehn Jahre Kapitalmarkterfahrung. Bei der FiNUM ist der Hamburger mit für das Wertpapiergeschäft zuständig sowie ständiges Mitglied im Anlageausschuss der Gesellschaft. Weitere Informationen unter www.finum.de.
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    Verfasst von Stephan Witt
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