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Vor Dem Spiel Baskets Gegen Rasta Derby-Experte sagt knappe Kiste voraus

Christopher Deeken

Vechta/Oldenburg - Viermal hat es das Duell zwischen den EWE Baskets Oldenburg und Rasta Vechta in der Basketball-Bundesliga bislang gegeben. Dirk Mädrich stand in jedem dieser Spiele auf dem Parkett, zweimal für Vechta, zweimal für Oldenburg. Das fünfte Aufeinandertreffen der Nordwest-Rivalen an diesem Samstag (18 Uhr/große EWE-Arena) wird jedoch ohne den Derby-Experten über die Bühne gehen. „Ich gucke mir das Spiel vom Sofa aus an“, sagt der 35-Jährige.

Dafür gibt es einen guten Grund, oder besser gesagt zwei. Mädrich ist seit einem halben Jahr Vater von Zwillingen – seitdem nimmt er sich eine Auszeit vom orangenen Ball, kümmert sich um den eigenen Nachwuchs und absolviert nebenher ein Praktikum in einer Kunststofffirma. „Es geht mir blendend, es macht viel Spaß“, beschreibt der gelernte Bürokaufmann die neuen Erfahrungen nach 17 Jahren im Profibasketball.

Kein Groll gegen Rasta

Am 6. Mai – zwei Tage vor der Geburt seiner Kinder – war Mädrich mit Rasta Zweitliga-Meister geworden, als Kapitän reckte er die Trophäe unter dem Jubel der Fans als Erster in die Höhe. Den Gang ins Oberhaus durfte der 35-jährige Center jedoch nicht mehr mitmachen, der Club machte einen Monat nach dem Aufstieg von der Option einer Vertragsauflösung Gebrauch. So nahm das Kapitel Mädrich in Vechta nach 135 Einsätzen in insgesamt vier Jahren (vor der Saison 2017/18 spielte er schon von 2011 bis 2014 für den Club) ein eher nüchternes Ende.

Groll hegt Mädrich, der eine Fortsetzung seiner Karriere nicht ausschließen will, deswegen aber nicht. „Ich fühle mich Rasta immer noch sehr verbunden und freue mich sehr, dass es derzeit so gut läuft – vor allem die Fans haben das einfach verdient“, sagt er. Nach drei knappen Niederlagen zu Saisonbeginn feierte Vechta zuletzt vier Siege in Folge und sorgte am vergangenen Samstag mit dem Heimsieg über Vizemeister Alba Berlin für eine Sensation. „Die Mannschaft lebt von ihrer klasse Verteidigung“, meint Mädrich, der mit seiner Familie in Vechta lebt. Rasta-Coach Pedro Calles war in der vergangenen Saison noch Assistent, entsprechend gut kennt Mädrich den Spanier, der mit 35 Jahren der jüngste Cheftrainer der Bundesliga ist. „Er kann sich sehr gut in die Spieler hineinversetzen und erfüllt die Erwartungen mit Bravour“, sagt er.

„Oldenburg steht unter Druck“

Das Geschehen in Oldenburg verfolgt Mädrich ebenfalls noch mit Interesse. „Ich hatte auch dort eine tolle Zeit“, sagt der achtmalige Nationalspieler, der in der Saison 2016/17 für die Baskets spielte und mit ihnen Vizemeister wurde. „Sensationell“ sei der Triumphzug in den Playoffs gewesen, schwärmt Mädrich. Das aktuelle Oldenburger Team schätzt er als sehr stark ein, dennoch rechnet er am Samstag nicht mit einem Spaziergang für den Favoriten. „Rasta ist selbstbewusst und kann befreit aufspielen. Oldenburg steht nach den zwei Niederlagen zuletzt schon etwas unter Druck“, meint Mädrich: „Ich denke, dass es eine knappe Kiste wird.“

Bei der Derby-Premiere im November 2013 konnte Vechta die Baskets zumindest eine Halbzeit lang ärgern, am Ende setzte sich Oldenburg aber doch souverän mit 87:74 durch. Mädrich erzielte damals 27 Punkte für die Gäste, vor allem aber ist ihm die Unterstützung von weit über 1000 Rasta-Fans in Erinnerung geblieben. Egal, wie viele Vechtaer Anhänger an diesem Samstag den Weg in die Oldenburger Arena finden werden – Mädrich ist sich sicher: „Es wird wieder eine geile Stimmung herrschen. Das wird ein super Spiel.“

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