Unterhaltung

Das Ende eines Märchens Ruhe in Frieden, Brangelina

Die Wachsfiguren bei Madame Tussauds könnten nicht wächserner aussehen ...

Die Wachsfiguren bei Madame Tussauds könnten nicht wächserner aussehen ...

(Foto: AP)

Immer noch schockstarr und blind für die anderen Ungerechtigkeiten auf der Welt fragt man sich, was tatsächlich in Angelina und Brad gefahren sein könnte, damit dieses Traumpaar sich trennt. Spinnen die denn? Der Versuch einer Erklärung.

Zum Anbeten (2007)

Zum Anbeten (2007)

(Foto: imago/IP3press)

Jetzt könnte man natürlich sagen: Brad, Angelina, hört auf euch zu zoffen, ihr wisst doch, dass die einzig wirklich Leidtragenden bei der ganzen Nummer die Kinder sind! Das ist ja auch so: Sechs Stück an der Zahl und für alle dürfte es nicht leicht werden. Versorgt mit Millionen von Dollars, aber arm an echtem Leben. Wie schrecklich. Jetzt zum Beispiel sind sie in einer Villa in Malibu kaserniert: Der Strand ist direkt vor der Tür, aber sollten die Jungs Lust auf Surfen und die Mädels Bock auf Skateboarden haben, dürften sie eine Traube von Paparazzi hinter sich herziehen wie der Rattenfänger von Hameln - von ungestörter Freizeit und Kindheit kann da wohl keine Rede sein.

Faszinierend!

Faszinierend!

(Foto: AP)

Aber mal abgesehen von diesem Trauerspiel: Viel schöner wäre es doch, sich jetzt mal so richtig einen der beiden vorzuknöpfen. Oder beide!?! Mit wem wollen wir anfangen? Mit Angelina, okay! OhmeinGott, was war die Frau heiß! Total verständlich eigentlich, dass ein Mann sich von ihr angezogen fühlt, zumal, wenn er mit ihr Wochen an einem Filmset ("Mr & Mrs Smith") verbringen "muss", sie meist nicht mehr als ein Herrenhemd und Gummistiefel anhatte, er ebenso nur in Boxer-Shorts. Das Geheime an einer Affäre, das Neue, diese Andersartigkeit von allem, was man bisher so kannte - diese Angelina Jolie muss den netten Brad echt fertig gemacht haben. Er, verheiratet mit Everbodys Darling Jennifer Aniston und ein guter Schauspieler, der sich in die Fußstapfen eines Robert Redford aufzumachen schien, wird von der Femme Fatale jedoch sofort (im Film) auseinandergenommen, bis nichts mehr übrig ist von ihm (im Laufe des Lebens). Zuerst geht seine Treue flöten (er betrügt Jennifer), dann sein Loyalität (er lässt sich von Jennifer scheiden und trifft seine Kumpels nicht mehr).

Und dann all das Neue: Die immer dunkle, mystische Angelina - umweht von Geheimnissen (ist sie nun bi-sexuell oder nicht, hat sie sich tatsächlich gern geritzt, trug sie das Blut ihres Ex-Mannes Billy Bob Thornton an einer Kette um den Hals, wieviele Tattoos hat sie eigentlich wirklich?) war so unglaublich faszinierend. So anders. Und wenn sie in der Welt unterwegs war um Kinder zu adoptieren, dann konnte man sich vorstellen, wie sie sich den Weg in den Urwald mit einer Machete so ganz Lara-Croft-mäßig freischlug.

Vom sexy Biest zur Mutter Theresa

The Look of Love ... (2008)

The Look of Love ... (2008)

(Foto: AP)

Doch dann, im Laufe der Jahre, die Wandlung. Immer ernster sah sie aus, immer bleicher, fast wächsern. Sie hat wenig gelacht. Ja, die Welt ist schlecht, und sie hat davon eine Menge gesehen, vor allem in ihrer Funktion als UN-Sonderbotschafterin. So viele arme Kinder, so viele Kriege, so viel Elend. Und dennoch. Manchmal hätte man sich gewünscht, dass sie ganz einfach lacht: Wegen ihrer Kinder, wegen ihres Mannes, wegen ihres Erfolges, ihres guten Aussehens. Das ist vergänglich, aber es war auch viel von innerer Schönheit die Rede, die sie zweifellos hat. Ein schweres Los hat sie natürlich dennoch, und weil sie so große Angst vor Krebserkrankungen hatte und ihre Chancen hoch waren, daran eines Tages tatsächlich zu erkranken, ließ sie prophylaktisch so drastische Operationen durchführen (Eierstöcke und Brüste entfernen), vor denen sich andere scheuen, selbst wenn sie vor Krankheit auseinanderzufallen drohen.

Aber kann es sein, dass das alles dann doch ein bisschen zu viel wurde für Brad Pitt? Den wohl ziemlich normalen Jungen aus Oklahoma, mit Eltern, die immer noch gern um ihn und um die Enkelkinder herumschwirrten.

Blindes Vertrauen (2009)

Blindes Vertrauen (2009)

(Foto: imago/IP3press)

Jetzt wird ihm ja "Misshandlung" vorgeworfen, aber kann das sein? Hat er seine Kinder tatsächlich geschlagen, gequält? Systematisch gar? Oder hat er sie nur mal angebrüllt, ist ausgerastet? Sicher, das ist alles nicht schön, wenn man seine Kinder so maßregeln muss, passiert aber jedem - außer Angelina Jolie wahrscheinlich. Und höchstwahrscheinlich ist ihm mal die Hutschnur geplatzt, wenn die pubertierenden Jungs am Rad gedreht haben, wenn die kleineren Kinder vom vielen Herumfliegen quengelig wurden und wenn Mutter Angelina, kaum gelandet im französischen Familienanwesen, bereits die nächste Reise in ein Krisengebiet plante.

The Girl is mine (2009)

The Girl is mine (2009)

(Foto: dpa)

Genau mit dieser Tatsache übrigens will Pitt sich nun wehren, er sagt nämlich, sie habe die Kinder unnötigen Gefahren ausgesetzt. Und tatsächlich: Man stelle sich mal vor, der eigene Partner schlägt vor, den nächsten Sommerurlaub nicht auf Mallorca, sondern im Süd-Sudan oder einem anderen Krisen-geschüttelten Land Urlaub zu machen. Mit den Kindern. Würde man da nicht auch denken: "Muss das jetzt sein? Wir waren doch letztes Jahr schon in Libyen und Afghanistan." Die Situation soll sich schließlich zugespitzt haben, als das einstige Hollywood-Traumpaar darüber diskutierte, die Kinder nach Syrien mitzunehmen, um vor Ort beim Wiederaufbau des vom Krieg zerstörten Landes zu helfen. Zwar habe Pitt seine Frau bei ihrer Charity-Arbeit immer sehr unterstützt, aber die Reisen mit den Kindern seien schon vor mehreren Jahren zu einem Streitthema geworden.

Er gehört zu mir ... (2010)

Er gehört zu mir ... (2010)

(Foto: imago/GranAngular)

Dann noch die politischen Ambitionen Angelinas, wie das US-Klatschportal "TMZ" berichtet: die hätten zu noch größeren Streitigkeiten mit Pitt geführt. Enge Bekannte des Paares erzählen, Angelinas Traum sei es, eine hohe Position bei den Vereinten Nationen zu übernehmen. Zu diesem Zweck habe sie sogar zwei politische Berater engagiert, um ihr bei Entscheidungen und ihrem Image zu helfen.

Freunde? Welche Freunde?

Dabei hätte Brad Pitt vielleicht gern nur mal ein paar Freunde zum Essen eingeladen. Überhaupt - Freunde: Hatten die beiden überhaupt welche? Angeblich wurden Brads Freunde von Angelina konsequent aussortiert. Das erklärt auch das Fehlen einiger alter Kumpels bei der Hochzeit. Schwer vorzustellen ist es aber auch irgendwie, wie Brangelina und die Clooneys gemeinsame Spiel- oder Grill-Abende verbringen: Veggie-Würstchen auf dem Elektro-Grill, alkoholfreies Bier, und ständig die Angst, dass das Bio-Ketchup auf Tante Amals feinem Plissee-Rock oder den spitzen Knien landen könnte ...

Und wer ist eigentlich die Freundin von Angelina? Die meisten Frauen in Hollywood ziehen ihren Mann ins Haus, wenn sie auftaucht und vermeiden es, ihn im gleichen Raum mit der "Ehe-Killerin" allein zu lassen. Die meisten Frauen haben sich jedenfalls fern gehalten von Angelina Jolie. Julia Roberts soll sogar mal eine Filmpremiere abgesagt haben, weil es hätte sein können, dass Jolie dort auftaucht.

Wie eine Insel

Mussten wir echt hierher kommen?(2015)

Mussten wir echt hierher kommen?(2015)

(Foto: AP)

Aber: Auch bei Brad Pitt ist der Lack ab. Natürlich darf ein erwachsener Mann mal kiffen oder rauchen und einen über den Durst trinken, und natürlich ist es schwer, wenn man mit einer Heiligen verheiratet ist, die so gar keine Affinität mehr zu Drugs and Rock'n Roll hat. So richtig sexy gemacht hat ihn das allerdings auch nicht, ganz schön verlebt sah er in der letzten Zeit aus. Aber das ist nicht das Schlimmste: Das Schlimmste ist, dass er ganz schön gelangweilt aussah! Ständig die Kinder im extragroßen Elternbett oder im Schlepptau, keine Zeit zu zweit mehr, und wenn, dann "nur", um die Welt zu retten - die Blicke der beiden auf den roten Teppichen sprachen Bände. Langeweile!! Das tödlichste Gift in einer Beziehung. Wenn man sich nichts mehr zu sagen hat, wenn man nichts mehr genießen kann, vor allem nicht sich selbst.

"Lasst meine Frau da raus!"

Das ist alles sehr traurig. Denn wie eine Insel wirkten die beiden ja schon. Aber wie eine Insel, auf der die alten Kumpels von Brad keinen Zugang mehr hatten, eine Insel, die so vegan war und so entkalkt und keimfrei und dafür voller Nannys, Regeln, Pläne zur Weltverbesserung - das ist mega-langweilig.

Jetzt soll Angelina Trost bei Johnny Depp suchen - ausgerechnet bei dem anderen Absturz-Daddy, der seine schöne Familie verließ, um sich einer jüngeren, die ihn inzwischen auch verließ, hinzugeben, Scheidungsschlacht inklusive.

Genau diese Schlacht wird auch bei Brangelina nicht ausbleiben, ist zu befürchten. Ein Ehevertrag der beiden Hollywood-Stars soll sehr genau angeben, wem welche Güter zustehen. Der Vertrag sei hieb- und stichfest, heißt es aus dem Ex-Paar nahe stehenden Quellen. Zudem dauert die Ehe der beiden erst zwei Jahre. Ihr Vermögen soll sich auf einen Wert von insgesamt 400 Millionen US-Dollar (rund 350 Millionen Euro) belaufen, wie es heißt. Anscheinend besitzen Pitt und Jolie zusammen 12 Anwesen: Sieben gehören Pitt, zwei Jolie, drei weitere kauften sich die beiden gemeinsam noch vor ihrer Hochzeit 2014. Nachdem die Vermögensaufteilung also weniger das Problem sein dürfte, vermutet man den drohenden Rosenkrieg eher in der Frage nach dem Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder. Angelina Jolie hatte das alleinige Sorgerecht beantragt, Pitt will offenbar weiterhin für eine gemeinsame Regelung kämpfen.

Das Schlusswort hat Justin Theroux, der Mann von Brads Ex Jennifer Aniston: "Als Scheidungskind kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass das schreckliche Nachrichten für die Kinder sind und das ist wirklich alles, was man dazu sagen kann." Dennoch schob er noch hinterher: "Es ist langweilig, über irgendetwas anderes zu spekulieren. Da sind Menschen, die gerade eine schlimme Zeit durchmachen. Das ist entsetzlich." Und: "Lasst meine Frau da raus."

Quelle: ntv.de, mit spot

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