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Prozess in Wuppertal Mit Kind vor S-Bahn gesprungen - Angeklagter gesteht

Ein Mann, der einen Fünfjährigen mit sich vor einen Zug in Wuppertal riss, hat die Tat eingeräumt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, dass er versucht habe, "heimtückisch einen Menschen zu töten".
Bahnhof in Wuppertal

Bahnhof in Wuppertal

Foto: Claudia Otte/ dpa

Der Prozess gegen einen Mann, der in Wuppertal mit einem fremden Kind vor eine S-Bahn gesprungen war, hat mit einem Geständnis begonnen. Es stimme, was in der Anklage stehe, sagte der 23-Jährige vor dem Landgericht.

Dem psychisch kranken Mann wird vorgeworfen, Mitte April auf einem Bahnsteig am Wuppertaler Hauptbahnhof einen fünfjährigen Jungen von seiner Familie losgerissen zu haben. Mit dem Kind im Arm und vor den Augen von Eltern und Geschwistern des Jungen sprang der Mann vor eine einfahrende S-Bahn.

Der Zug überrollte die beiden trotz einer Notbremsung und kam über ihnen zum Stehen. Laut Staatsanwaltschaft war es allein einem glücklichen Zufall und dem Lokführer zu verdanken, dass der Junge nur leichte Verletzungen am Kopf erlitt. Wenn der Zug etwas weiter gefahren wäre, hätte ihn ein tieferliegendes Teil treffen können. Der 23-Jährige habe versucht, "heimtückisch einen Menschen zu töten", so die Staatsanwaltschaft.

Ein Gutachter diagnostizierte bei dem Beschuldigten eine Schizophrenie. Während der Verhandlung wirkte der Inder verängstigt und verwirrt. Immer wieder sprach er davon, Stimmen gehört zu haben. Das Gericht prüft eine dauerhafte Unterbringung des Mannes in der Psychiatrie.

bbr/dpa