Langenfeld A3-Ausbau: Städte fordern Augenmaß

LANGENFELD · Künftig acht Fahrspuren. Bürgermeister aus Langenfeld und Nachbarstädten weisen auf Natur- und Lärmschutz hin.

 Werden beide Spuren auf einer Seite angebaut, wirkt sich dies laut BUND unmittelbar bis in rund 40 Meter neben dem heutigen Fahrbahnrand aus: für zwei zusätzliche Fahrstreifen, Lärmschutz, Baustraßen und etwa ein Regenrückhaltebecken.

Werden beide Spuren auf einer Seite angebaut, wirkt sich dies laut BUND unmittelbar bis in rund 40 Meter neben dem heutigen Fahrbahnrand aus: für zwei zusätzliche Fahrstreifen, Lärmschutz, Baustraßen und etwa ein Regenrückhaltebecken.

Foto: BUND Langenfeld/BUND/GoogleEarth

Die aktuelle Fahrbahnsanierung auf der Autobahn A3 in Höhe Langenfeld ist die Vorhut auf einen in etwa zehn Jahren anstehenden Ausbau. Der 15 Kilometer lange Abschnitt zwischen Leverkusen-Opladen und dem A3-/A46-Kreuz Hilden soll dann von heute sechs auf acht Spuren erweitert werden. Mit einem gemeinsamen Schreiben an den Landesbetrieb Straßen-NRW appellieren Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider und dessen Amtskollegen Birgit Alkenings (Hilden), Tim Kurzbach (Solingen) und Frank Steffes (Leichlingen), bei dieser Verbreiterung der A3-Trasse Eingriffe in die Natur zu vermeiden oder zu minimieren. Außerdem müssten die verantwortlichen Planer „frühzeitig und transparent die geprüften Lösungsalternativen zum achtspurigen Ausbau darlegen“.

Nach Angaben von Straßen-NRW-Sprecherin Sabrina Kieback ist der achtspurige Ausbau dieses A3-Abschnitts als „vordringlicher Bedarf“ im Bundesverkehrswegeplan 2030 festgelegt. Der Baubeginn stehe noch nicht fest. „Erst muss von Süden her der Abschnitt zwischen Leverkusen-Zentrum und Opladen achtspurig ausgebaut sein.“ Erst danach starte die Erweiterung von Opladen bis zum Kreuz Hilden. Die Trasse solle bis Ende 2020 festgelegt werden.

Die vier Bürgermeister befürworten in ihrem Schreiben den Ausbau der A3 ausdrücklich. „Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist die existenzielle Grundlage für die Kommunen als Wohn- und Wirtschaftsstandorte.“ Doch lägen direkt neben der 15 Kilometer langen A3-Strecke mit der Wupperaue, dem Further Moor, der Ohligser Heide und dem Spürkelnbruch vier ökologisch wertvolle Gebiete. Mit weiteren Wald- und Ackerflächen stellten sie „wichtige Naherholungsgebiete“ dar, betonen die Bürgermeister. Und „der nachhaltige Lärmschutz“ dürfe nicht nur an der Höchstgrenze der zulässigen Immissionswerte ausgerichtet werden. Der Langenfelder Ortsvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), Karl Wilhelm Bergfeld, ruft vor allem die in Autobahnnähe wohnenden Bürger auf, sich ins Planungsverfahren einzubringen. Direkt an der A3 seien Wohngebiete in Reusrath-Süd, Furth (Bild), Hardt und Wiescheid-Feldhausen, die Landschaftsschutzgebiete Hapelrath und Schwanenmühle/Haus Graven sowie das Naturschutzgebiet Further Moor betroffen.

Laut Straßen-NRW sind für die Trasse folgende Lösungen denkbar: Es wird jeweils eine Spur rechts und links angebaut („zweiseitige Variante“), beide Spuren werden rechts („Ostvariante“) oder links („Westvariante“) angebaut. Durch einen abschnittsweisen Wechsel ließen sich Varianten kombinieren. Leichlingens Bürgermeister Steffes regte mit Blick aufs Further Moor den Verzicht auf einen Autobahnstreifen an, für den dann der Standstreifen zeitweise befahren werden darf; wie zwischen dem Kreuz Hilden in Richtung Mettmann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort