Lexus RX L im Test: SUV mit Platz für sieben

Kantig, wuchtig, eher aggressiv als verbindlich: So zeigt sich der Lexus RX in vierter Generation seit 2015. Jetzt schicken die Japaner eine Langversion hinterher.
| Rudolf Huber/mid
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen
Der Kühlergrill des Lexus RX L trägt den Beinamen "Diabolo" - wohl wegen des grimmigen Blicks.
Lexus 7 Der Kühlergrill des Lexus RX L trägt den Beinamen "Diabolo" - wohl wegen des grimmigen Blicks.
Die Langversion des Lexus RX ist um elf Zentimeter länger als der Fünfsitzer, trotzdem bleibt es beim coupéhaften Heck.
Lexus 7 Die Langversion des Lexus RX ist um elf Zentimeter länger als der Fünfsitzer, trotzdem bleibt es beim coupéhaften Heck.
Die Heckklappe des RX L steht etwas steiler, um mehr Platz zu schaffen.
Lexus 7 Die Heckklappe des RX L steht etwas steiler, um mehr Platz zu schaffen.
Der V6-Benziner bringt es zusammen mit zwei E-Motoren auf eine Systemleistung von 313 PS.
Lexus 7 Der V6-Benziner bringt es zusammen mit zwei E-Motoren auf eine Systemleistung von 313 PS.
Die dritte Sitzreihe wird per Knopfdruck in den Kofferraumboden versenkt.
Lexus 7 Die dritte Sitzreihe wird per Knopfdruck in den Kofferraumboden versenkt.
Nobles Ambiente, feine Materialien: der Innenraum des Lexus RX L.
Lexus 7 Nobles Ambiente, feine Materialien: der Innenraum des Lexus RX L.
Nur für Kinder geeignet: Der Zustieg in Reihe drei erfordert eine gewisse Gelenkigkeit.
Lexus 7 Nur für Kinder geeignet: Der Zustieg in Reihe drei erfordert eine gewisse Gelenkigkeit.

Luzern - Um elf Zentimeter ist der RX für die zwei Zusatz-Klappsitze im Kofferraum länger geworden. Zudem wurde die zweite Sitzreihe etwas höher platziert, um Platz für die Füße der Gäste in Reihe drei zu schaffen. Der Zustieg wird zwar durch die um 15 Zentimeter verschiebbaren Möbel für die Passagiere drei, vier und fünf erleichtert. Aber ganz ehrlich: Eine gewisse Gelenkigkeit ist für ein einigermaßen unpeinlich wirkendes Einsteigen zwingend nötig, und allzu groß sollten die Fahrgäste auch nicht sein. Die dritte Reihe: der klassische Aufenthaltsraum für die jüngsten Geschwister. "Das ist wirklich nur für Kinder gedacht", erklärt auch Lexus-Sprecher Thomas Schalberger.

Wenn diese Kinder erst mal sitzen, müssen sie nicht auf Komfort verzichten: Sie finden zwei Cupholder und können sich dank der Drei-Zonen-Klimatisierung ihre eigene Lieblingstemperatur einstellen. Werden die Zusatzsitze nicht gebraucht, lassen sie sich auf Knopfdruck in den Kofferraumboden versenken; dabei entsteht ein ebener Laderaum von knapp über einem Meter Länge.

Um den Rest-Kofferraum (176 Liter Volumen bis zur Fensterkante, als Zweisitzer maximal 1.656 Liter) ein bisschen zu vergrößern, steht die Heckklappe etwas steiler als bei der kürzeren Version, trotzdem haben es die Designer geschafft, die coupéhafte Linie des Hecks zu erhalten. Die Klappe öffnet sich übrigens selbsttätig, wenn der Besitzer mit Smart-Key in der Tasche einmal sanft über das hintere Lexus-Emblem streicht.


Nur für Kinder geeignet: Der Zustieg in Reihe drei erfordert eine gewisse Gelenkigkeit. Foto: Lexus

Lexus RX L: Ein Heer von Assistenzsystemen

Seit 20 Jahren gibt es den RX mittlerweile, er hat sich seit 1998 weltweit 2,7 Millionen Mal verkauft, in Europa wurden rund eine Viertelmillion davon abgesetzt. Lexus bezeichnet ihn als das erste Premium-SUV weltweit, und auch der RX L ist ein Trendsetter - er ist der erste Lexus überhaupt in Europa mit mehr als fünf Plätzen. Damit hört die Differenzierung zum "normalen" RX aber auch schon auf. Denn auch die Langversion will mit edlem Chrom und Holz begeistern, mit bequemen Ledersesseln und mit reichlich Fahrkomfort. Die sehr sanft abgestimmte Federung und die etwas indirekt wirkende Lenkung sorgen dafür, dass das Fünf-Meter-Gefährt nicht gerade wie ein agiler Kurvenkünstler rüberkommt, dazu passt auch die auf 180 km/h gedrosselte Höchstgeschwindigkeit. Doch an diesem Thema arbeitet Lexus Deutschland noch - 200 km/h dürften es für deutsche Autobahnen schon sein.

Ein Heer von Helfern soll dafür sorgen, dass es im RX L komfortabel und sicher zugeht. Das zehn Zoll große Head-up-Display ist ab der Ausstattung Executive Line im Paket mit Totwinkel- und Querverkehrsassistent für 2.350 Euro zu haben. Eine "Concierge Funktion" schaltet per Sitzbelegungserkennung automatisch Klimaanlage, Sitzheizung und -belüftung ein oder aus, beseitigt mittels Nano-Technolgie schlechte Gerüche, reinigt und befeuchtet die Luft. Etwas Übung verlangt die Bedienung des 12,3 Zoll großen Display zur Steuerung von Navigation, Bordcomputer, Infotainment-Anlage und Telefon per Dreh-Drück-Knopf in der Mittelkonsole.

Beim Kapitel Antrieb verzichtet Lexus auf die Vierzylinder-Basismotorisierung des kürzeren Modells und bietet den L nur als Hybrid-Version namens "RX 450h L" an. Das bedeutet einen 193 kW/262 PS starken V6-Benziner in Kombination mit zwei Elektromotoren an der Vorder- und Hinterachse (123 kW/167 PS und 50 kW/68 PS), die Systemleistung gibt die feine Toyota-Tochter mit 230 kW/313 PS an. Das reicht für einen 0-bis-100-Sprintwert von 8,0 Sekunden. Wobei das stufenlose CVT-Getriebe auch dann seine Herkunft nicht verschleiern kann, wenn es leistungsmäßig aus dem Vollen schöpfen kann: Gefühlt bleibt die eine oder andere Pferdestärke beim vollen Beschleunigen auf der Strecke. Das wiederum passt aber auch ganz gut zur unaufgeregten, komfortablen Auslegung des Lexus RX L. Der Normverbrauch liegt bei 5,9 Liter Sprit je 100 Kilometer, die ersten Testfahrten durch die streng tempolimitierte Schweiz absolvierte der lange RX mit Werten zwischen 6,5 und 8,5 Liter.

In Deutschland ist der Siebensitzer ab sofort bei den Händlern, und zwar in der Basisversion ab 67.000 Euro, als Executive Line ab 69.500 Euro und als Luxury Line ab 79.800. Bei Lexus geht man davon aus, dass die Basis nur fünf Prozent der Kunden ankreuzen werden, der Luxury Line wird ein Anteil von 60 Prozent zugetraut. Offenbar lautet beim RX das Motto: Wenn schon, denn schon!

Technische Daten Lexus RX L

Fünftüriges, siebensitziges Premium-SUV, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Millimetern: 5.000/1.895/1,1.700/2.790, Leergewicht 2.205 - 2.275 kg, zul. Gesamtgewicht 2.840 kg, Kofferraumvolumen: 176 (7-Sitzer), 432 (5-Sitzer), 1.656 l (2-Sitzer), Anhängelast: 0 kg, Tankinhalt: 65 l, Preis: ab 67.000 Euro.

Motor: Sechszylinder-V-Motor, Hubraum: 3.456 ccm, Leistung: 193 kW/262 PS bei 6.000 U/min, max. Drehmoment: 335 Nm bei 4.600 U/min, Motor-Generator vorn: 123 kW/167 PS, max. 335 Nm, Motor-Generator hinten: 50 kW/68 PS, max. 139 Nm, Systemleistung: 230 kW/313 PS, Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h, 0 bis 100 km/h: 8,0 Sekunden, Normverbrauch: 5,9 l/100 km, CO2-Ausstoß: 136 g/km, Abgasnorm: Euro 6d-Temp, CVT-Getriebe, Allradantrieb.

Renault Kadjar: Fesch, komfortabel & geräumig

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.