Zum Inhalt springen
Fotostrecke

Autogramm Opel Astra Sports Tourer: Da hinten geht was

Foto: Adam Opel AG

Autogramm Opel Astra Sports Tourer Der kann einpacken

Opel macht Platz im neuen Astra Sports Tourer: Er bietet jetzt sogar mehr Raum als das eigentlich größere Modell Insignia. Der Kompaktkombi ist ziemlich praktisch - auch dank einiger kleiner Details.

Der erste Eindruck: Ganz schön lang.

Das sagt der Hersteller: Die neue Kombiversion des Astra bietet laut Opel-Chef Karl-Thomas Neumann "mehr Platz bei weniger Gewicht". Wie die Fünftürer-Version des Modells basiert auch der Sports Tourer auf einer neuen Plattform, die den Wagen im Vergleich zum Vorgänger um bis zu 200 Kilo leichter macht.

Das ist uns aufgefallen: Der Sports Tourer ist buchstäblich eine einladende Erscheinung. Das Heck macht von außen betrachtet eine gute Figur und überzeugt außerdem durch Funktionalität. Die Rücksitzlehne etwa ist auf Wunsch dreigeteilt und lässt sich mit einem Handgriff umklappen. Die Ladefläche wird damit stufenlos und waagrecht.

Dazu kommt eine bequeme Bedienweise, die man schon von anderen Herstellern kennt: Die elektrische Heckklappe schwingt nach einem angedeuteten Fußtritt unter den Stoßfänger automatisch auf. Erstmals funktioniert das beim Astra Sports Tourer auch umgekehrt, die Heckklappe lässt sich auch per Fußbewegung schließen - zum Beispiel wenn man beim Ausladen der Einkäufe beide Hände voll hat.

TOM GRÜNWEG

So unkompliziert wie das Handling mit Kisten und Koffern ist auch die Bedienung der Kommunikationselektronik. Denn ob man sich in den verschachtelten Menüs auf dem Touchscreen nun zurechtfindet oder nicht, spielt eigentlich keine Rolle mehr. Man drückt nur noch den Knopf für das sogenannte (kostenpflichtige) On-Star-System am Innenspiegel, und schon hat man eine freundlich Dame am Draht, die einem jedes Navigationsziel aus dem Netz sucht und in ein paar Sekunden aufs Display schickt. Diesen Service gab es bislang nur in Fahrzeugen der Oberklasse.

Einige weitere Details wie das beheizbare Lenkrad und die Massagesitze geben dem Auto ebenfalls einen luxuriösen Anstrich (und treiben gleichzeitig den Preis in die Höhe). Doch spätestens der zweite Blick entlarvt den Kombi als ganz und gar bodenständigen Opel. Das unverkleidete Fach unter dem Kofferraumboden zum Beispiel hat so gar nichts von dem selbst postulierten Premiumanspruch, und der Deckel über dem Zwölf-Volt-Anschluss auf dem Mitteltunnel wirkt auch wie aus dem Baumarkt.

Das muss man wissen: Wenn der Astra Sports Tourer ab dem 9. April in den Handel kommt, lässt er das Vorgängermodell buchstäblich alt aussehen. Schließlich bietet er bei nahezu identischer Länge rund 80 Liter mehr Kofferraum und fasst bei umgeklappten Rücksitzlehnen bis zu 1630 Liter. Selbst der größere Opel Insignia kommt da nicht mit. Wichtiges Detail: Der Raumgewinn geht nicht zu Lasten der Passagiere. Auch im Fond und in der ersten Reihe sitzt man besser als bisher.

Weil Platz nicht alles ist, legt Opel viel Wert auf eine geschickte Raumaufteilung und bietet zahlreiches pfiffiges Zubehör, das im sogenannten Flex-Organizer-Paket gebündelt ist: Seitliche Schienen, Trennnetze und diverse Befestigungsmöglichkeiten halten die Ladung am Platz und schaffen Ordnung im Kofferraum.

Unter der Haube gibt es die Auswahl zwischen fünf Benzinern; vom 1,4-Liter-Aggregat mit 100 PS bis zum 200 PS starken 1,6-Liter-Turbo und vier 1,6-Liter-Dieselmotoren von 95 bis 160 PS. Treibende Kraft bei der Testfahrt war der neue Dieselmotor mit der meisten Kraft, der mit der Premiere des Kombi auch für den Fünftürer eingeführt wird. Die Biturbo-Maschine ist zwar nicht ganz so leise wie die anderen Selbstzünder, hat dafür aber mit 350 Nm Drehmoment einen ordentlichen Punch und ist beim Zwischenspurt zum Überholen gut bei der Sache. Die offiziell angegebenen 4,1 Liter Normverbrauch kann man zwar vergessen, aber ein Verbrauch zwischen fünf und sechs Litern ist im Alltag leicht zu schaffen.

Das werden wir nicht vergessen: Die zwei unscheinbaren Schlitze am Fuß der C-Säule, die formlos ins Plastik gefräst sind. Sie sind zwar nicht schön, aber ungeheuer praktisch. Denn wer dort den Gurt hineinsteckt, muss ihn beim Umlegen oder Aufstellen der Rücksitzlehnen nicht mehr aus den Polstern friemeln. Auf genau solche Details kommt es bei einem Kombi an.